Reichelsdorfer Keller
Reichelsdorfer Keller Statistischer Distrikt 482 Kreisfreie Stadt Nürnberg
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| Koordinaten: | 49° 22′ N, 11° 3′ O |
| Höhe: | 322–343 m ü. NHN |
| Postleitzahl: | 90453 |
| Vorwahl: | 0911 |
![]() Lage des statistischen Bezirks 48
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Reichelsdorfer Keller (mundartlich: Siedlung[1]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Nürnberg.[2] Reichelsdorfer Keller gehört heute zum Stadtbezirk 48 (Katzwang, Reichelsdorf Ost, Reichelsdorfer Keller).
Lage
Die Siedlung ist mit Reichelsdorf im Norden und Neukatzwang im Süden zusammengewachsen. Westlich der Siedlung fließt die Rednitz, am Ostrand grenzt ein Waldgebiet an.[3]
Geschichte
Die Gastwirtschaft
Im späten 19. Jahrhundert legten die Besitzer der Reichelsdorfer Brauerei Schalkhauser Felsenkeller zur Lagerung von Bier an, die für den heutigen Nürnberger Gemeindeteil namensgebend wurden. Ab 1885 betrieb die Brauerei auf den Kellern die Gastwirtschaft Reichelsdorfer Keller. Zunächst bestand der Reichelsdorfer Keller ausschließlich aus einer Blockhütte, die um einen Bierausschank – dem Grüner-Bräu-Ausschank – erweitert wurde. Daraus entwickelte er sich zum Biergarten und Ausflugslokal mit Flussbad (ab 1920). Der Ausschank wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, 1946–1948 wurde er in Form der Gaststätte "Reichelsdorfer Keller" wiederaufgebaut. Im Jahr 1949 begann der Anbau eines großen Tanz- und Festsaals, welcher 1950 fertig gestellt wurde. Zusätzlich zu Biergarten und Ausflugslokal entstand ein Tanzhaus mit Tanzcafé, in dem Konzerte, Live-Musik und Faschingsfeiern stattfanden, was die Gaststätte überregional bekannt machte. Sie erfreute sich bis zu ihrer Schließung im Jahre 2019 großer Beliebtheit. Die alten Gebäude sind abgerissen und durch Wohnbebauung ersetzt.[4][5]
Die Siedlung
Die Siedlung wurde ab 1913 auf dem Gemeindegebiet von Katzwang angelegt.[6] Am 1. Juli 1972 wurde Reichelsdorfer Keller im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Nürnberg eingemeindet.[7][8]
Flussbad und Radrennbahn
Das Flussbad an der Rednitz bestand bis 1963. Reste der Schwimmbecken befinden sich westlich der heutigen S-Bahn-Station Reichelsdorfer Keller, sind aber nicht zugänglich. Die 1904 erbaute Radrennbahn Reichelsdorfer Keller wurde 2023 ersatzlos abgerissen. Ursprünglich geplante Ersatzbauten an anderer Stelle in Nürnberg wurden nicht realisiert.[9]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 916 | 982 | 1238 | * |
| Wohngebäude | 128 | 198 | * | |
| Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] |
Religion
Die Protestanten sind nach Katzwang gepfarrt,[11] die Katholiken sind nach St. Marien (Reichelsdorfer Keller) gepfarrt.[14]
Verkehr
Die Siedlung wird am Haltepunkt Reichelsdorfer Keller durch die S-Bahnlinie S2 und durch die Buslinie 62 erschlossen. Für den Straßenverkehr wird der Stadtteil durch die Vorjurastraße aus Norden grob in Nord-Süd-Richtung erschlossen, die im Norden am Kreisverkehr des Frankenschnellwegs mit der Wiener Straße beginnt. Die Straße ändert im Stadtteil auf Höhe der Kellerstraße ihren Namen in Katzwanger Hauptstraße und führt südlich weiter nach und durch Katzwang.
Literatur
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6.
- Helmut Beer: Reichelsdorfer Keller. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 871 (online).
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 59–60.
Weblinks
- Website des Bürger- und Geschichtsvereins Reichelsdorfer Keller
- Reichelsdorfer Keller in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Reichelsdorfer Keller in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 18. Juli 2025.
- Reichelsdorfer Keller im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 18. Juli 2025.
Fußnoten
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 59. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: sīdlung.
- ↑ Stadt Nürnberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Juli 2025.
- ↑ Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Juli 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ denkmäler & bauwerke - Alte Felsenkeller In: denkmalnetzbayern.de. 7. September 2020, abgerufen am 13. Januar 2023.
- ↑ Reichelsdorfer Keller (Bestand) - Deutsche Digitale Bibliothek. In: deutsche-digitale-bibliothek.de. 7. September 2023, abgerufen am 2. November 2023.
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 60.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 475.
- ↑ Nürnberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 18. Juli 2025.
- ↑ Anja Bühling: Radrennbahn am Reichelsdorfer Keller bald Geschichte. In: br.de. 4. Januar 2023, abgerufen am 4. Januar 2023.
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1125 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 824 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 167 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 323 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Nürnberg Katzwang-Reichelsdorf. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 18. Juli 2025.
