Moorenbrunn
Moorenbrunn Statistischer Distrikt 380 Kreisfreie Stadt Nürnberg
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| Koordinaten: | 49° 24′ N, 11° 10′ O |
| Höhe: | 353 m ü. NHN |
| Fläche: | 1,43 km² |
| Einwohner: | 2593 (31. Dez. 2005)[Ohne Beleg] |
| Postleitzahl: | 90475 |
| Vorwahl: | 0911 |
![]() Lage des statistischen Bezirks 38
Altenfurt, Moorenbrunn | |
Mutter vom Guten Rat
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Moorenbrunn ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Nürnberg[1] Moorenbrunn liegt in der Gemarkung Fischbach[2] und im Statistischen Bezirk 38 Altenfurt, Moorenbrunn.
Geographie
Moorenbrunn grenzt im Nordwesten an die Liegnitzer Straße und damit an den Bezirk Altenfurt Nord, im Nordosten an die Oelser Straße und damit auf der gesamten Länge an den Distrikt Altenfurt im gemeinsamen Bezirk 38. Die östliche Grenze markiert die Bebauungsgrenze, im Süden verläuft die Bundesautobahn 6 als Grenze zum Bezirk Gewerbepark Nürnberg-Feucht und im Südwesten die Gleiwitzer Straße als Übergang zum Landschaftsschutzgebiet im Bezirk 36 Langwasser Südost. Nahezu der gesamte südöstliche Teil ist entlang der Gutshof- und Bregenzer Straße bebaut, während im Nordosten Brachland, Industrie- und Sportgelände angesiedelt sind.[3]
Das Waldstück im Südwesten gehört zum Landschaftsschutzgebiet Langwasser (LSG-00536.19[4]).
| Statistische Nachbardistrikte des Distrikts 380 Moorenbrunn | |||||||||
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Geschichte
Das Gebiet des heutigen Moorenbrunn war ursprünglich ein geschlossenes Waldgebiet des Lorenzer Reichswalds. Ab 1920 ließ das städtische Wohlfahrtsamt im Rahmen von Notstandsarbeiten das durch Waldbrände zerstörte Areal um den heutigen Stadtteil Langwasser kultivieren. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch das Moorenbrunnfeld gerodet und 1923 wurde im Bereich der heutigen Gutshofstraße der städtische Gutshof Moorenbrunn errichtet. 1925 wurde die Wanderarbeitsstätte Altenfurt eröffnet und ab 1933 zu einem Lager des Reichsarbeitsdiensts umfunktioniert. In den Jahren bis 1945 wurde das Moorenbrunnfeld zumindest teilweise militärisch genutzt und ein zweites Lager der Wehrmacht errichtet. Von diesen Lagern sind noch heute Überreste der Lagergebäude, der Kanalisation und von befestigten Wegen insbesondere im östlichen Teil sichtbar.[5]
In unmittelbarer Nähe der Lager nahe dem Gutshof entstand zwischen 1933 und 1938 die „Julius Streicher-Siedlung“, der heutige Stadtteil Moorenbrunn. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Moorenbrunn am 1. Juli 1972 nach Nürnberg eingemeindet.[6]
Moorenbrunn besteht heute aus „Alt-Moorenbrunn“ und dem Ende der 1960er Jahre gebauten neuen Teil, der an das Moorenbrunnfeld anschließt.
Im Flächennutzungsplan erscheint der östliche Teil als Gewerbegebiet. Der westlich der Gleiwitzer Straße liegende Teil wurde von der Stadt Nürnberg als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Mangels ansiedlungswilligen Gewerbes entstand auf dem Gelände ein riesiges Altreifenlager und Nürnbergs größter Autofriedhof. 1984 wurde das Areal entrümpelt und die Siemens AG siedelte sich an der Gleiwitzer Straße an. Zwischenzeitlich hat sich auch die Firma PAMEC[7] im Süden des Geländes angesiedelt. Das noch nicht genutzte „Restmoorenbrunnfeld“ steht der Bevölkerung als beliebte Freifläche für Freizeitaktivitäten zur Verfügung. Nördlich der Schreiberhauer Straße wurden Sportanlagen geschaffen und weiteres Gewerbe angesiedelt.
Baudenkmäler
- Bonifatiusstraße 4: Historische Kirchenausstattung[8]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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| Einwohner | 977 | 1567 | 2073 | 3040 |
| Wohngebäude | 149 | 239 | 938 | |
| Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] |
Religion
Die Protestanten waren ursprünglich nach Fischbach gepfarrt,[10] heute ist die Christuskirche (Altenfurt) zuständig. Die Katholiken waren ursprünglich nach St. Sebald (Altenfurt) gepfarrt. 1967/1968 wurde nach Plänen von Ferdinand Reubel in der Rupert-Mayer-Straße die Kirche Mutter vom Guten Rat erbaut und 1968 geweiht. 1977 wurde sie zur Pfarrei erhoben.[13][14]
Literatur
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 387.
- Wiltrud Fischer-Pache: Moorenbrunn. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 700 (online).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 248 (Digitalisat).
Weblinks
- Moorenbrunn in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Moorenbrunn in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 12. November 2024.
- Moorenbrunn im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 12. November 2024.
Fußnoten
- ↑ Stadt Nürnberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. November 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. November 2024.
- ↑ Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ LSG Langwasser in der World Database on Protected Areas (englisch)
- ↑ W. Fischer-Pache: Moorenbrunn, in: Stadtlexikon Nürnberg, S. 700.
- ↑ Nürnberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 12. November 2024.
- ↑ Webpage Pamec
- ↑ Denkmalliste für Nürnberg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1105 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 810 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 167 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 323 (Digitalisat).
- ↑ Clemens Wachter: Mutter vom Guten Rat. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 (Gesamtausgabe online).
- ↑ Pfarrei St. Johannes der Täufer, Nürnberg. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 25. Juli 2025.

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