Dutzendteich (Nürnberg)
Dutzendteich Statistischer Bezirk 30 Kreisfreie Stadt Nürnberg
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| Koordinaten: | 49° 26′ N, 11° 7′ O |
| Höhe: | 322–343 m ü. NHN |
| Fläche: | 3,56 km² |
| Einwohner: | 1045 (31. Dez. 2015)[1] |
| Bevölkerungsdichte: | 294 Einwohner/km² |
| Postleitzahl: | 90461 |
| Vorwahl: | 0911 |
![]() Lage des statistischen Bezirks 30 Dutzendteich in Nürnberg
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![]() Dutzendteich und Kongresshalle
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Dutzendteich (nürnbergisch: Dudsadai[2]) ist ein statistischer Bezirk im Süden Nürnbergs, der zum Statistischen Stadtteil 3 „Südöstliche Außenstadt“ gehört. Der Bezirk besteht aus den Distrikten 300 Dutzendteich (Kongresshalle, Stadion) und 301 Dutzendteich (Volkspark, Messezentrum).
Geographie
Lage
Die ehemalige Einöde befand sich am Nordwestufer des Großen Dutzendteichs, der vom Langwasser, einem linken Zufluss der Pegnitz, gespeist wird.[3] An ihrer Stelle führt heute die Bundesstraße 4 R (Bayernstraße) vorbei. Den größten Raum nehmen die Teiche und Park- und Freizeitanlagen ein (Volkspark, Zeppelinwiese, Max-Morlock-Stadion). Das Reichsparteitagsgelände befindet sich ebenfalls im Bezirk Dutzendteich.[4]
Nachbarbezirke
| Statistische Nachbarbezirke | |||||||||
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Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 1337 als „weyerstete obendig der burger weyer“ erstmals schriftlich erwähnt. 1490 wurde der Ort „Dutschetey“ genannt. Das Bestimmungswort des Flurnamens ist wahrscheinlich das mittelhochdeutsche Wort „dutze“ (=Schilfrohrkolben), was auf die sumpfige Beschaffenheit des Geländes verweist.[5] In den 1430er Jahren wurde der Dutzendteich durch das Aufstauen des Langwassers und weiterer Bäche künstlich geschaffen. Bis ins 19. Jahrhundert wurden am Dutzendteich Mühlen und Hammerwerke betrieben.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Dutzendteich aus 4 Anwesen. Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber von den brandenburg-ansbachischen Oberämtern Cadolzburg und Burgthann bestritten wurde. Alleiniger Grundherr war die Reichsstadt Nürnberg: Waldamt Laurenzi (See mit 1 Haus und Mühlwerken), Zinsmeisteramt Nürnberg (1 Schankhütte).[7][8]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Burgthann. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Dutzendteich dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Gleißhammer und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Gleißhammer zugeordnet. 1899 wurde Dutzendteich mit Gleißhammer nach Nürnberg eingemeindet.[9][10]
Baudenkmäler
Im Statistischen Bezirk Dutzendteich gibt es acht Baudenkmäler:[11]
- Ehemaliges Reichsparteitagsgelände
- Bayernstraße 150: Musikpavillon
- Bayernstraße 155 und 157: Mietshäuser
- Hans-Kalb-Straße 42, 44: Stadionbad
- Jakob-Wolff-Straße 8: Einfamilienhaus
- Max-Morlock-Platz 1: Max-Morlock-Stadion
- Seumestraße 18: Villa mit Umfassungsmauer
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1824 | 1836 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 25 | 46 | 45 | 60 | 87 | 127 | 180 |
| Häuser[12] | 2 | 6 | 5 | 10 | 30 | ||
| Quelle | [13] | [9] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] |
Religion
Dutzendteich ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Nikolaus und Ulrich (Mögeldorf) gepfarrt,[7] seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Pfarrei St. Peter (Nürnberg) zuständig.[15] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Maximilian Kolbe (Nürnberg) gepfarrt.[19]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Dutzendteich. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 663 (Digitalisat).
- Michael Diefenbacher: Dutzendteich. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 229 (online).
- Dorothea Fastnacht: Nürnberg : ehemaliger Stadtkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 9). Michael Laßleben, Kallmünz 2022, ISBN 978-3-7696-6594-9, S. 45–54.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 110 (Digitalisat). Ebd. S. 238–239 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Duzentaich. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 476 (Digitalisat).
- Pleikard Joseph Stumpf: Dutzendteich. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 747 (Digitalisat).
Weblinks
- Dutzendteich in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 19. August 2021.
- Dutzendteich im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 20. August 2025.
- Bezirksdatenblatt Nürnberg – Statistischer Bezirk 30 Dutzendteich, Stand 2021 (PDF; circa 120 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 244–245, S. 244 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 49. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „duzɐdài“.
- ↑ Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. August 2025.
- ↑ Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. August 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 46ff.
- ↑ M. Diefenbacher: Dutzendteich, in: Stadtlexikon Nürnberg, S. 229.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 110.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Tutzendteich. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 54 (Digitalisat).
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 238f.
- ↑ Nürnberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 20. August 2025.
- ↑ Denkmalliste für Nürnberg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1836 und 1885 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 20 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 195.
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 206 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1065, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1229, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1164 (Digitalisat).
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 45.


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