Spitalhof (Nürnberg)
Spitalhof Statistischer Distrikt 910 Kreisfreie Stadt Nürnberg
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| Koordinaten: | 49° 28′ N, 11° 7′ O |
| Höhe: | 315 m ü. NHN |
| Postleitzahl: | 90491 |
| Vorwahl: | 0911 |
![]() Lage des Statistischen Bezirks 91 Erlenstegen in Nürnberg
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Spitalhof (Nürnberg)
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Spitalhof (nürnbergisch: Schpittl, Schpitähl oder Schbidolfhuf[1]) ist ein Stadtteil in der Östlichen Außenstadt Nürnbergs. Der statistische Distrikt 910 – Erlenstegen (Spitalhof) ist ein Teil von Erlenstegen. Die Straßenbezeichnung Spitalhof existiert noch heute. Der Spitalhof liegt etwa 4,5 km nordöstlich des Zentrums von Nürnberg.
Geographie
Lage
Spitalhof liegt am Fuße des Platnersbergs und bildet mit Erlenstegen im Osten und Steinplatte im Süden eine geschlossene Siedlung.[2]
Straßen
- Dahlmannstr.
- Esperantostr.
- Ganghoferstr.
- Gervinusstr
- Händelstr.
- Hölderlinstr.
- Mozartstr.
- Spitalhof
- Stadenstr.
- Stormstr.
Geschichte
1361 wurde der Ort als „Kyslinges hof“ erstmals schriftlich erwähnt, als Ritter Hermann v. Breitenstein seine Äcker bei diesem Hof dem Heilig-Geist-Spital aneignete. Benannt wurde das Anwesen nach dem Familiennamen Kiesling. Die heutige Namensform ist seit dem 15. Jahrhundert gebräuchlich; Grundherr des Hofes war schon damals das Spital.[3] Im Ersten (1449/50) wie auch Zweiten Markgrafenkrieg (1552/54) wurde der Hof abgebrannt. 1565 wurde Spitalhof als Erbzinslehen an Bauern weitergegeben, die einen festen Teil ihrer Erträge an das Spitalamt abzuliefern hatten.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Spitalhof aus drei Anwesen (1 Halbhof, 2 Viertelhöfe). Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was vom brandenburg-bayreuthischen Oberamt Baiersdorf bestritten wurde. Das Spitalamt Heilig Geist war Grundherr der Anwesen.[5]
Von 1797 bis 1810 unterstand Spitalhof dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1813 gebildeten Steuerdistrikt Erlenstegen und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Erlenstegen zugeordnet. Am 1. Januar 1899 wurde Spitalhof mit Erlenstegen nach Nürnberg eingemeindet.[6][7]
Wenige Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Spital von dichter Wohnbebauung umschlossen. Margarete Kalb, die letzte Bäuerin des Spitalhofs, verstarb 1997.[4]
Baudenkmäler
In Spitalhof gibt es zwei Baudenkmäler:[8]
- Spitalhof 1: Bauernhaus
- Spitalhof 3a,3b; Gervinusstraße 7: Bauernhaus, Stallgebäude und Scheune einer Hofanlage
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1824 | 1836 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 27 | 25 | 34 | 34 | 51 | 38 | 67 |
| Häuser[9] | 5 | 3 | 4 | 8 | 10 | ||
| Quelle | [10] | [6] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] |
Religion
Spitalhof ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Jobst (Nürnberg) gepfarrt.[5] Die Katholiken sind nach Allerheiligen (Schoppershof) gepfarrt.[16]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Spitalhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 386 (Digitalisat).
- Dorothea Fastnacht: Nürnberg : ehemaliger Stadtkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 9). Michael Laßleben, Kallmünz 2022, ISBN 978-3-7696-6594-9, S. 383–385.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 173 (Digitalisat). Ebd. S. 237 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Spitahl-Hof. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 534 (Digitalisat).
- Hermann Rusam: Spitalhof. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 1008 (online).
Weblinks
- Spitalhof in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 11. August 2025.
- Spitalhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 11. August 2025.
Fußnoten
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 384. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „špitļ“, „špitǟl“ oder „šbidǫlhūv“.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 11. August 2025.
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 383ff.
- ↑ a b H. Rusam: Spitalhof, in: Stadtlexikon Nürnberg, S. 1008.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 173.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 243.
- ↑ Nürnberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 11. August 2025.
- ↑ Denkmalliste für Nürnberg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 und 1824 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1836 und 1885 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 87 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 197.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 211 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1064, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1229, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1163 (Digitalisat).
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 383.
