Koppenhof

Koppenhof
Statistischer Distrikt 540Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname falsch
Kreisfreie Stadt Nürnberg
Koordinaten: 49° 23′ N, 11° 2′ O
Höhe: 329–339 m ü. NHN
Postleitzahl: 90453
Vorwahl: 0911
Karte
Lage des statistischen Bezirks 54 Reichelsdorf

Koppenhof (nürnbergisch: Kobbmhuf[1]) ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Nürnberg, der nach seinem wohl ersten Hofinhaber Hans Kopp benannt wurde. Er ist Teil des Statistischen Bezirks 54 (Reichelsdorf).

Lage

Die ehemalige rechts der Rednitz gelegene Einöde ist in der Koppenhofer Straße aufgegangen, die zur Bundesstraße 2 (0,2 km südöstlich) bzw. nach Lohhof führt (0,5 km westlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde 1449 als „Loenhof“ erstmals urkundlich erwähnt. 1462 wurde ein „Heintz Koppen vom Loenhof“ genannt. Der ursprüngliche Ortsname war bis ins 18. Jahrhundert hinein im Gebrauch, beispielsweise 1723 als „unterm Lohhof“ bezeichnet zur Unterscheidung vom flussaufwärts gelegenen (oberen) Lohhof.[3] Koppenhof war ursprünglich Lehensbesitz des Hochstifts Eichstätt.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Koppenhof aus zwei Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus, was von der Reichsstadt Nürnberg bestritten wurde. Grundherren waren das Kastenamt Schwabach (1 Halbhof) und der Nürnberger Eigenherr von Fürer (1 Halbhof).[5]

Von 1797 bis 1808 unterstand Koppenhof dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Koppenhof dem Steuerdistrikt Reichelsdorf und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Reichelsdorf zugeordnet. Am 15. Juni 1922 wurde Koppenhof im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Nürnberg eingemeindet.[6][7]

Ehemaliges Baudenkmal

  • Koppenhofer Straße 20: Hofanlage. Zweigeschossiges Wohnhaus, im Kern Mitte des 19. Jahrhunderts; gleichzeitiger Fachwerkschuppen und Backofen.[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001910
Einwohner 16 31 42 13 13 16 15
Häuser[9] 2 2 2 2
Quelle [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16]

Religion

Koppenhof ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Johannes Baptist (Eibach) gepfarrt.[5] Die Katholiken gehören seit 1953 zur Pfarrei St. Walburga (Eibach).[17][18]

Literatur

Fußnoten

  1. D. Fastnacht: Nürnberg, S. 181. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: kobmhǖv.
  2. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. Juli 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  3. D. Fastnacht: Nürnberg, S. 181.
  4. W. Fischer-Pache: Koppenhof im: Stadtlexikon Nürnberg, S. 560f.
  5. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 132.
  6. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 243.
  7. Nürnberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 20. Juli 2025.
  8. G. P. Fehring: Die Stadt Nürnberg, S. 363. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1900 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 50 (Digitalisat).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 238 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1254, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1188 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1261 (Digitalisat).
  16. https://gov.genealogy.net/item/show/source_276668
  17. Pfarrverband Nürnberg-Südwest/Stein. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 21. Juli 2025.
  18. D. Fastnacht: Nürnberg, S. 180.