Netzstall (Nürnberg)
Netzstall Statistischer Distrikt 971 Kreisfreie Stadt Nürnberg
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|---|---|
| Koordinaten: | 49° 26′ N, 11° 15′ O |
| Höhe: | 370 m ü. NHN |
| Einwohner: | 21 (31. Dez. 1997)[1] |
| Postleitzahl: | 90475 |
| Vorwahl: | 0911 |
![]() Netzstall (2024)
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Netzstall ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Nürnberg.[2] Zusammen mit den nahe gelegenen Orten Brunn und Birnthon bildet er den statistischen Bezirk 97 des Nürnberger Stadtgebietes. Netzstall liegt in der Gemarkung Brunn.[3]
Geografie
Der Weiler liegt inmitten einer Waldlichtung, die vom Lorenzer Reichswald umgeben ist. Die nächstgelegene Ansiedlung ist Brunn, einen Kilometer weiter nördlich. Knapp zwei Kilometer nordwestlich des Ortes erhebt sich der Brunner Berg (438 m ü. NHN). Östlich von Netzstall verläuft der Ludergraben. Eine Anliegerstraße führt 800 Meter nordöstlich nach Brunn.[4]
Geschichte
Netzstall gelangte im Jahr 1360 zusammen mit einigen Gütern in Brunn als Reichslehen in den Besitz der zollernschen Burggrafschaft Nürnberg. Dies ist zugleich die erste schriftliche Erwähnung des Ortes.[1]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Netzstall aus zwei Anwesen. Das Hochgericht übte die nürnbergische Pflegamt Altdorf aus, was vom brandenburg-ansbachischen Oberamt Burgthann bestritten wurde. Grundherren waren das Waldamt Laurenzi (1 Hof) und das Spitalamt Heilig Geist (1 Hof).[5] Es gab zwei Untertansfamilien.[6]
Von 1797 bis 1808 unterstand Netzstall dem Justiz- und Kammeramt Burgthann. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Netzstall dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Fischbach und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Brunn zugeordnet.[7] Am 1. Juli 1972 wurden Netzstall im Rahmen der Gebietsreform in Bayern in die Stadt Nürnberg eingegliedert.[8]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1997 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 28 | 23 | 28 | 24 | 14 | 10 | 13 | 15 | 12 | 15 | 25 | 21 |
| Häuser[9] | 3 | 4 | 4 | 2 | 2 | 2 | 2 | 4 | ||||
| Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] |
Religion
Netzstall ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Leonhard (Leinburg) gepfarrt.[5][18] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Heilig Geist (Fischbach bei Nürnberg) gepfarrt.[21]
Wirtschaft und Gewerbe
In Netzstall befinden sich ein Bauernhof und ein Reiterhof.
Sehenswertes in der Natur
- Der Gefütterte Graben bei Ungelstetten
- Die Röthenbachklamm bei Ungelstetten
- Der Birkensee
- Das Steinkreuz Hautastein bei Fischbach
Literatur
- Altnürnberger Landschaft e. V. (Hrsg.): Burge und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft. 1. Auflage. Selbstverlag der Altnürnberger Landschaft e. V., Lauf an der Pegnitz 2006, ISBN 978-3-00-020677-1.
- Johann Kaspar Bundschuh: Nezstall. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 798 (Digitalisat).
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 389.
- Wiltrud Fischer-Pache: Netzstall. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 733 (online).
- August Gebeßler: Landkreis Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 11). Deutscher Kunstverlag, München 1961, DNB 451450981, S. 52.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 143 (Digitalisat). Ebd. S. 246 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Nezstall. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 499 (Digitalisat).
Weblinks
- Netzstall in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Netzstall in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 12. November 2024.
- Netzstall im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 12. November 2024.
Fußnoten
- ↑ a b c W. Fischer-Pache: Netzstall, in: Stadtlexikon Nürnberg, S. 733.
- ↑ Stadt Nürnberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. November 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. November 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 143.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Netzstall. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 53 (Digitalisat).
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 246.
- ↑ Nürnberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 12. November 2024.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 64 (Digitalisat). Dort als Nezstall aufgelistet.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 27 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1067, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1233, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1167 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1238 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1276 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1103 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 809 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 167 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 323 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrei St. Johannes der Täufer, Nürnberg. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 25. Juli 2025.
