Gaulnhofen
Gaulnhofen Statistischer Distrikt 496 Kreisfreie Stadt Nürnberg
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| Koordinaten: | 49° 22′ N, 11° 4′ O |
| Höhe: | 345 m ü. NHN |
| Einwohner: | 1476 (31. Dez. 1997)[1] |
| Postleitzahl: | 90455 |
| Vorwahl: | 0911 |
![]() Lage des Statistischen Bezirks 49 Kornburg, Worzeldorf in Nürnberg
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Gaulnhofen (fränkisch: Gaaln-hufm[2]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Nürnberg[3] und ein Distrikt des Statistischen Bezirks 49 Kornburg, Worzeldorf in der Südlichen Außenstadt.
Lage
Das Dorf liegt am Gaulnhofener Graben, einem linken Zufluss des Eichenwaldgrabens. Im Westen grenzt ein kleines Waldgebiet an, das vom Main-Donau-Kanal begrenzt wird. Die Kreisstraße N 1 führt nach Katzwang zur Staatsstraße 2407 (2,2 km südwestlich) bzw. nach Herpersdorf (0,7 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt die St 2407 kreuzend nach Greuth (2 km südlich).[4]
Geschichte
Der Ort wurde 1299 als „Geulenhofen“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Gūlo, der Personenname des Siedlungsgründers.[5] 1331 wurde der Ort in den Zinsbüchern des Klosters Ebrach erwähnt. Zu dessen Grundherrschaft gehörten sechs Güter in Gaulnhofen, zwei gehörten zum Kloster Pillenreuth. Die Verwaltung übte das Amt Katzwang aus, das Hochgericht stand dem Oberamt Schwabach zu.[1]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Gaulnhofen aus 8 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Kornburg aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Amt Katzwang. Grundherren waren das nürnbergische Amt St. Klara und Pillenreuth (1 Ganzhof, 1 Halbhof) und das Amt Katzwang (4 Ganzhöfe, 2 Gütlein).[6][7][8]
Von 1797 bis 1808 unterstand Gaulnhofen dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Gaulnhofen dem Steuerdistrikt Worzeldorf und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Worzeldorf zugeordnet. Am 1. Juli 1972 wurde Gaulnhofen im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Nürnberg eingemeindet.[9][10]
Ehemalige Baudenkmäler
- Kemptener Straße 74: Eingeschossiges Wohnstallhaus des späten 18. Jahrhunderts. Massiv verputzt; Giebel Fachwerk, verputzt, rückwärtiger Giebel neu aufgemauert und verputzt.[11]
- Sonthofener Straße 1: Eingeschossiges Wohnstallhaus des 18./19. Jahrhunderts. Massiv, verputzt; Gliederung durch Bänder. Zugehörige Fachwerkscheune auf massivem Sockel. Um 1800.[11]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1997 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 59 | 73 | 70 | 69 | 69 | 64 | 80 | 202 | 232 | 327 | 1704 | 1476 |
| Häuser[12] | 10 | 13 | 12 | 12 | 14 | 33 | 53 | 482 | 700 | |||
| Quelle | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [1] |
Religion
Gaulnhofen ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war bis in die 1970er Jahre nach Katzwang gepfarrt,[6][21] seitdem ist die Pfarrei Worzeldorf zuständig.[24][1] Die Katholiken sind nach Corpus Christi (Herpersdorf) gepfarrt.[25]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Gaulenhofen, Gaulnhofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 281 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6.
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 298.
- Wiltrud Fischer-Pache: Gaulnhofen. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 325 (online).
- Georg Paul Hönn: Gaulnhofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 481 (Digitalisat).
- Statistisches Jahrbuch 1998. Nürnberg
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 20–21.
Weblinks
- Gaulnhofen in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Gaulnhofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 9. Juli 2025.
- Gaulnhofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 9. Juli 2025.
Fußnoten
- ↑ a b c d W. Fischer-Pache: Gaulnhofen im Stadtlexikon Nürnberg, S. 325.
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 20. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „gālnhūfm“
- ↑ Stadt Nürnberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Juli 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Juli 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 20.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 390f.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Gaulnofen bei Weiherhaus. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 304 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 281.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 489.
- ↑ Nürnberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 9. Juli 2025.
- ↑ a b G. P. Fehring: Die Stadt Nürnberg, S. 298. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 29 (Digitalisat). Dort als Gaulenhofen aufgelistet.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 240 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1088, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1254, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1190 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1262 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1300 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1130 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 828 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 167 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 323 (Digitalisat).
- ↑ Gemeindegebiet. In: osterkirche.de. Abgerufen am 9. Juli 2025.
- ↑ Pfarrverband Nürnberg-Am Ludwigskanal. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 9. Juli 2025.
