Rennweg (Nürnberg)
Rennweg Statistischer Distrikt 090 Statistischer Distrikt 271 Kreisfreie Stadt Nürnberg
| |
|---|---|
| Koordinaten: | 49° 28′ N, 11° 6′ O |
| Höhe: | 320–322 m ü. NHN |
| Eingemeindung: | 1. Januar 1865 |
| Postleitzahl: | 90489 |
| Vorwahl: | 0911 |
![]() Lage der Gemarkung 3458 Rennweg in Nürnberg
| |
Rennweg (nürnbergisch: Rännwech[1]) ist ein Stadtteil im Nordosten von Nürnberg nahe der Innenstadt und auch der Name der Gemarkung 3458 und der statistischen Distrikte 090 in Wöhrd und 271 in Veilhof.
Geographie
Gemarkung
Die Gemarkung Rennweg hat eine Fläche von 0,307 km². Sie ist in 438 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 701,24 m² haben.[2] In ihr liegen die Stadtteile Rennweg und Veilhof.[3]
Lage
Der Stadtteil wird begrenzt im Nordosten durch die Welser Straße, im Süden durch die Sulzbacher Straße und im Nordwesten durch die Bayreuther Straße, wobei die Grenze zu dem im Norden gelegenen Schoppershof fließend ist.[4]
Geschichte
Der Renneweg wurde im Jahr 1342 erstmals urkundlich erwähnt. Er begann unweit des Laufer Tores beim Judenbühl (heute Stadtpark Nürnberg). 1398 gab es am Rennweg drei Gütlein.[5]
1796 kam Rennweg zu Preußen und unterstand von 1797 bis 1810 dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. 1810 kam der Ort zum Königreich Bayern.[6] Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Rennweg dem 1813 gebildeten Steuerdistrikt Erlenstegen und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Erlenstegen zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Rennweg. Zu dieser gehörten Bretzengarten, Deumentenhof, Rechenberg, Schallershof, Schoppershof, Schübelsberg, Veilhof, Weigelshof, Winzelbürg und Wöhrder Kirchhof. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Erlangen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand 1 Anwesen von 1823 bis 1835 dem Patrimonialgericht Leyh. Als Folge des Nürnberger Burgfriedens von 1825 wurde der Wöhrder Kirchhof von der Gemeinde abgetrennt. 1826 wurde Rennweg dem Landgericht Nürnberg und dem Rentamt Nürnberg überwiesen.[7][8] Ab 1862 war das Landgericht Nürnberg nur noch für die Gerichtsbarkeit zuständig. In den übergeordneten Verwaltungsaufgaben war von da an das neu geschaffene Bezirksamt Nürnberg zuständig. Am 1. Januar 1865 wurde Rennweg in die Stadt Nürnberg eingemeindet,[9] aus den verbliebenen Orten wurde die Ruralgemeinde Schoppershof gebildet.[10]
Baudenkmäler
In Rennweg gibt es 43 Baudenkmäler:[11]
- Mietshäuser, darunter Rennweg 72
- Berliner Platz 11: Reformations-Gedächtnis-Kirche
- Berliner Platz 20: Evangelisch-lutherisches Gemeindehaus
- Bismarckstraße 20: Schulhaus
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Rennweg
| Jahr | 1818 | 1824 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 406 | 446 | 470 | 620 | 608 | 716 |
| Häuser[12] | 111 | 51 | 82 | |||
| Quelle | [13] | [7] | [14] | [15] | [15] | [15] |
Ort Rennweg
| Jahr | 1818 | 1824 | 1836 | 1840 |
|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 89 | 112 | 103 | 147 |
| Häuser[12] | 29 | 7 | 10 | 24 |
| Quelle | [13] | [7] | [16] | [14] |
Religion
Rennweg ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Bartholomäus (Nürnberg-Wöhrd) gepfarrt,[14] gegenwärtig ist die Reformations-Gedächtnis-Pfarrei zuständig.[6] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Allerheiligen gepfarrt.[17]
Literatur
- Dorothea Fastnacht: Nürnberg : ehemaliger Stadtkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 9). Michael Laßleben, Kallmünz 2022, ISBN 978-3-7696-6594-9, S. 305–307.
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 400–405.
- Wiltrud Fischer-Pache: Rennweg. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 897 (online).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 242–243 (Digitalisat).
Weblinks
- Rennweg in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 19. August 2021.
- Rennweg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 27. Juli 2025.
Fußnoten
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 306. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: ręnweχ.
- ↑ Gemarkung Rennweg (093458). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 4. September 2025.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. September 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. Juli 2025.
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 306.
- ↑ a b W. Fischer-Pache: Rennweg, in: Stadtlexikon Nürnberg, S. 897.
- ↑ a b c H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 242f.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 31–32 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 602.
- ↑ Nürnberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 27. Juli 2025.
- ↑ Denkmalliste für Nürnberg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 75 (Digitalisat). Für die Gemeinde Rennweg zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Bretzengarten (S. 12), Deumentenhof (S. 18), Rechenberg (S. 74), Schallershof (S. 80), Schoppershof (S. 83), Schübelsberg (S. 83), Veilhof (S. 97), Weigelshof (S. 100), Winzelbürg (S. 105) und Wöhrder Kirchhof (S. 104).
- ↑ a b c Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 211–212 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 449 Einwohner.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 181, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 197.
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 305.
