Leżnica

Leżnica
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Leżnica (Polen)
Leżnica (Polen)
Leżnica
Basisdaten
Staat: Polen Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Elbląg
Gmina: Pasłęk
Geographische Lage: 54° 4′ N, 19° 44′ O
Einwohner: 24 (2021[1])
Postleitzahl: 14-400
Telefonvorwahl: (+48) 55
Kfz-Kennzeichen: NEB
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Rogajny/DW 527 → Leżnica
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig

Leżnica (1945 bis 2013 Leżnice, deutsch Lägs) ist ein Dorf im Powiat Elbląski (Kreis Elbing) der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen. Das im ehemaligen Ostpreußen gelegene Dorf gehört zur Stadt-und-Land-Gemeinde Pasłęk (Preußisch Holland). Bis zum 31. Dezember 2013 lautete der Name „Leżnice“.[2]

Geographische Lage

Das Dorf liegt sechs Kilometer östlich der früheren Kreisstadt Pasłęk (Preußisch Holland). Direkt nördlich fließt die Weeske (polnisch Wąska) und verläuft die Woiwodschaftsstraße 513, zu der allerdings keine Verbindung besteht. Im Westen fließt die Olszynka, ein Zufluss zur Wąska, und im Süden führt eine Nebenstraße zur Ortschaft Rogajny (Rogehnen), in der Anschluss an die Woiwodschaftsstraße 527 besteht.

23 Kilometer nordwestlich liegt die heutige Kreismetropole Elbląg (Elbing), und 59 Kilometer südöstlich Olsztyn (Allenstein), die Hauptstadt der Woiwodschaft.

Geschichte

Der seinerzeit Löcks genannte Ort mit Gut und Försterei hieß um 1785 Lechs und nach 1785 Lägs. Das Dorf bestand bereits zur Ordenszeit und wurde 1448 im Zinsbuch der Komturei Elbing erwähnt.[3] 1785 war Lägs ein adliges Gut mit 10 Feuerstellen, 1820 ein adliges Vorwerk mit 14 Feuerstellen bei 84 Einwohnern.

Ab dem 1. Januar 1908 wurde Lägs als Gutsbezirk im Amtsbezirk Quittainen (polnisch Kwitajny) im ostpreußischen Kreis Preußisch Holland, Regierungsbezirk Königsberg, aufgeführt.[4]

Im Jahre 1910 zählte das Dorf mit seinen Ortsteilen Amalienhof (polnisch Malinowo) und Matzweissen (Maciejowizna) insgesamt 108 Einwohner.[3] Die Einwohnerzahl veränderte sich bis 1933 auf 164 und bis 1939 auf 147.

Aufgrund der Abtretung des gesamten südlichen Ostpreußen in Kriegsfolge 1945 an Polen erhielt Lägs die polnische Namensform „Leżnice“, ab 1. Januar 2014 „Leżnica“. Heute ist das Dorf einer Ortschaft im Verbund der Stadt-und-Land-Gemeinde Pasłęk (Preußisch Holland) im Powiat Elbląski (Kreis Elbing), von 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Elbląg, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. In Leżnica leben heute 24 Menschen.[1]

Interessantes

Lägs war zwischenzeitlich im Besitz des kurfürstlich brandenburgischen Feldmarschall Georg von Derfflinger (1606–1695).

In ihrem Buch „Namen die keiner mehr nennt“ erwähnt Marion Gräfin Dönhoff die Ortschaft im Rahmen einer Aufzählung innerhalb des Kapitels „Nach Osten fuhr keiner mehr“:

Ich muss noch einmal – zum letzten Mal – hier die Namen der Gutshöfe niederschreiben, alle diese schönen Namen, die nun keiner mehr nennt, damit sie irgendwo verzeichnet sind: Quittainen, Comthurhof, Pergusen, Weinings, Hartwichs, Mäken, Skolmen, Lägs, Amalienhof, Schönau, Groß- und Klein Thierbach, Nauten, Canditten, Einhöfen.[5]

Religion

Bis 1945 war Lägs in die evangelische Kirche Rogehnen (polnisch Rogajny) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt[6], während Leżnica jetzt zur St.-Georgs-Kirche Pasłęk (Preußisch Holland) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen gehört.

Seitens der römisch-katholischen Kirche war Lägs vor 1945 in die Pfarrei St. Josef in Preußisch Holland eingegliedert, gehört heute nun zur Pfarrkirche in Rogajny (Rogehnen) im Dekanat Tolkmicko (Tolkemit) im Bistum Elbląg.

Persönlichkeit

  • Carl Rehs (* 28. April 1867 in Lägs), deutscher Lehrer, Autor und Imker, Mitglied im Wirtschaftsausschuss des Deutschen Imkerbundes, Leiter des Ostpreußischen Imkerverbandes, Schriftleiter der Preußischen Bienen-Zeitung († 1945)

Einzelnachweise

  1. a b Polska w Liczbach: Wieś Leżnica w liczbach (polnisch)
  2. Rozporządzenie Ministra Administracji i Cyfryzacji z dnia 13 grudnia 2013 r. w sprawie ustalenia, zmiany i zniesienia urzędowych nazw niektórych miejscowości oraz ustalenia nazwy obiektu fizjograficznego. In: isap.sejm.gov.pl. Minister Administracji i Cyfryzacji, 13. Dezember 2013, abgerufen am 16. Juni 2021 (polnisch).
  3. a b Geschichtliches Orts-Verzeichnis: Lägs
  4. Rolf Jehke: Amtsbezirk Quittainen
  5. Marion Gräfin Dönhoff: Namen die keiner mehr nennt. 16. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, Düsseldorf/Köln 1985, S. 18.
  6. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 472