Tulno

Tulno
?	Tulno
Basisdaten
Staat:	Polen Polen
Woiwodschaft:	Ermland-Masuren
Powiat:	Elbląg
Gmina:	Pasłęk
Geographische Lage:	53° 59′ N, 19° 47′ O53.98361119.780278
Einwohner:	1 (2021[1])
Postleitzahl:	14-400
Telefonvorwahl:	(+48) 55
Kfz-Kennzeichen:	NEB
Wirtschaft und Verkehr
Straße:	Zielonka Pasłęcka–Kronin ↔ Chojnik
Eisenbahn:	kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen:	Danzig

Tulno (deutsch Taulen) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er gehört zur Stadt-und-Land-Gemeinde Pasłęk (Preußisch Holland) im Powiat Elbląski (Kreis Elbing).

Tulno liegt im nördlichen Westen der Woiwodschaft Ermland-Masuren, zwölf Kilometer südöstlich der früheren Kreisstadt Preußisch Holland (polnisch Pasłęk) bzw. 30 Kilometer südöstlich der heutigen Kreismetropole Elbląg (deutsch Elbing).

Der kleine Ort Taulen bestand im Grunde lediglich aus einem großen Hof.^[2] Es gab ihn bereits in der Ordenszeit.^[3] 1448 wurde er im Zinsbuch der Komturei Elbing erwähnt, 1785 als adliges Dorf mit 17 Feuerstellen bzw. 1820 als köllmisches Dorf mit sechs Feuerstellen bei 31 Einwohnern genannt.

Im Jahre 1874 wurde Taulen ein Teil des neu geschaffenen Amtsbezirks Grünhagen (polnisch Zielonka Pasłęcka) im ostpreußischen Kreis Preußisch Holland innerhalb des Regierungsbezirks Königsberg.^[4] Im Jahre 1910 meldete Taulen 31 Einwohner.^[5]

Am 30. September 1928 verlor Taulen seine Eigenständigkeit und schloss sich mit der Landgemeinde Krönau (polnisch Kronin) sowie den – im Amtsbezirk Quittainen (polnisch Kwitajny) gelegenen – Gutsbezirken Komthurhof (Kudyny) und Solainen (Zielno) zur neuen Landgemeinde Krönau zusammen.^[4]

Als das gesamte südliche Ostpreußen 1945 in Kriegsfolge an Polen fiel, erhielt Taulen die polnische Namensform „Tulno“. Heute ist der Przysiołek (= „Weiler“) eine Ortschaft im Verbund der Gmina Pasłęk (Stadt-und-Land-Gemeinde Preußisch Holland) im Powiat Elbląski (Kreis Elbing), von 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Elbląg, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2021 zählte Tulno lediglich 1 Einwohner.^[1]

Bis 1945 war Taulen in die evangelische Kirche Grünhagen (Zielonka Pasłęcka) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union,^[6] außerdem in die römisch-katholische Pfarrei St. Josef in der Stadt Preußisch Holland (Pasłęk) eingegliedert.^[3]

Heute gehört Tulno zur evangelischen St.-Georgs-Kirche Pasłęk in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, sowie zur römisch-katholischen St.-Johannes-der-Täufer-Kirche in Zielonka Pasłęcka im Bistum Elbląg.

Tulno liegt an einer Nebenstraße, die von Zielonka Pasłęcka (an der ehemaligen deutschen Reichsstraße 130) über Kronin (Krönau) bis nach Chojnik (Hagenau) in der Nachbargemeinde Morąg (Mohrungen) verläuft.

Ein Bahnanschluss besteht nicht.

1. ↑ ^{a b} Polska w Liczbach: Przysiołek Tulno w liczbach (polnisch)
2. ↑ Dietrich Lange: Taulen, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
3. ↑ ^{a b} Geschichtliches Orts-Verzeichnis (GOV): Taulen, Tulno
4. ↑ ^{a b} Rolf Jehke: Amtsbezirk Grünhagen
5. ↑ Meyers Gazetteer: Taulen
6. ↑ Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 471