Talpity

Talpity
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Talpity (Polen)
Talpity (Polen)
Talpity
Basisdaten
Staat: Polen Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Elbląg
Gmina: Pasłęk
Geographische Lage: 54° 0′ N, 19° 40′ O
Einwohner: 1 (2021[1])
Postleitzahl: 14-400
Telefonvorwahl: (+48) 55
Kfz-Kennzeichen: NEB
Wirtschaft und Verkehr
Straße: RydzówkaZielonka Pasłęcka
Eisenbahn: Bahnstrecke Olsztyn–Bogaczewo
Bahnstation: Zielonka Pasłęcka
Nächster int. Flughafen: Danzig

Talpity (auch: Tolpity, deutsch Talpitten) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er gehört zur Stadt-und-Land-Gemeinde Pasłęk (Preußisch Holland) im Powiat Elbląski (Kreis Elbing).

Geographische Lage

Talpity (regional auch „Tolpity“ genannt) liegt im nördlichen Westen der Woiwodschaft Ermland-Masuren, sieben Kilometer südlich der früheren Kreisstadt Preußisch Holland (polnisch Pasłęk) bzw. 24 Kilometer südöstlich der heutigen Kreismetropole Elbląg (deutsch Elbing).

Geschichte

Der Gutsort Talpitten[2] bestand bereits zur Zeit des Deutschen Ordens.[3] Im Jahre 1388 erhielt hier ein gewisser Luban von Swendekendorff Land zu Kulmer Recht. 1448 fand sich im Zinsbuch der Komturei Elbing der Name des Dorfs, das 1785 als adliges Vorwerk mit sechs Feuerstellen bzw. 1820 als ebensolches mit fünf Feuerstellen bei nunmehr 56 Einwohnern genannt wurde.[3] Einige Zeit war die Familie Platow mit Talpitten begütert.

Im Jahre 1874 kam Talpitten als Gutsbezirk zum neu errichteten Amtsbezirk Dargau im ostpreußischen Kreis Preußisch Holland, Regierungsbezirk Königsberg.[4] Talpitten zählte im Jahre 1910 48 Einwohner.[3]

Am 11. Oktober 1912 kaufte der Leutnant a. D. Friedrich Hicketier aus dem schlesischen Prisselwitz (1937 bis 1945 Prisselbach, polnisch Przecławice) Talpitten von Wilhelm Riemer zum Preis von 400.000 Mark.[3]

Am 30. September 1928 schloss sich der Gutsbezirk Talpitten mit den dem Amtsbezirk Kalthof (polnisch Rydzówka) zugehörenden Gutsbezirken Jüden (1936 bis 1945 Buchental, polnisch Czarna Góra), Kalthof (Rydzówka) und Kanthen (Kąty) zur neuen Landgemeinde Kalthof zusammen.[5] Am 30. Januar 1930 wurde Talpitten als Ortsteil von Kalthof vom Amtsbezirk Dargau in den Amtsbezirk Kanthen umgegliedert, der seinerseits am 2. März 1930 zum Amtsbezirk Kalthof wurde.

Im Jahre 1945 kam Talpitten mit dem gesamten südlichen Ostpreußen in Kriegsfolge zu Polen. Das Dorf erhielt die polnische Namensform „Talpity“ (heute regional auch „Tolpiten“ genannt) und ist eine Ortschaft innerhalb der Gmina Pasłęk (Stadt-und-Land-Gemeinde Preußisch Holland) im Powiat Elbląski (Kreis Ebing), von 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2021 wurde in Talpity lediglich 1 Einwohner registriert.[1]

Religion

Bis 1945 war Talpitten in die evangelische Kirche Grünhagen (polnisch Zielonka Pasłęcka) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union,[6] außerdem in die römisch-katholische Pfarrei St. Josef in der Stadt Preußisch Holland eingegliedert.[3]

Heute gehört Talpity zur evangelischen St.-Georgs-Kirche Pasłęk, einer Filialkirche von Ostróda (Osterode) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, sowie zur katholischen Pfarrkirche in Drulity (Draulitten) im Dekanat Pasłęk II des Bistums Elbląg.

Verkehr

Talpity liegt an einer Nebenstraße, die Rydzówka (Kalthof) mit Zielonka Pasłęcka (Grünhagen) verbindet. Die nächste Bahnstation ist Zielonka Pasłęcka an der PKP-Bahnlinie 220: Olsztyn–Bogaczewo (Allenstein–Güldenboden) zur Weiterfahrt nach Elbląg (Elbing).

Einzelnachweise

  1. a b Polska w Liczbach: Wieś Talpity w liczbach (polnisch)
  2. Dietrich Lange: Talpitten, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  3. a b c d e Geschichtliches Orts-Verzeichnis: Talpitten
  4. Rolf Jehke: Amtsbezirk Dargau/Awecken
  5. Rolf Jehke: Amtsbezirk Kanthen/Kalthof
  6. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 471