Bretzengarten

Bretzengarten ist eine Wüstung im Gemeindegebiet der kreisfreien Stadt Nürnberg.

Geographie

Der ehemalige Weiler lag auf freier Flur auf einer Höhe von 317 m ü. NHN. 0,3 km südöstlich am rechten Ufer der Pegnitz lagen Ober- und Unterveilhof, 0,3 km nordöstlich Rechenberg, 0,5 km nördlich Schübelsberg.[1] An der Stelle von Bretzengarten befindet sich heute die Kreuzung der Welserstraße (Bundesstraße 4R) mit der Äußeren Sulzbacher Straße.

Geschichte

Der Ort wurde 1497 als „Preczengarten“ erstmals schriftlich erwähnt. Das Bestimmungswort ist die Breze. Welchen Bezug die Breze zum Ort hatte, bleibt im Dunkeln.[2]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Bretzengarten aus einem Anwesen. Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber vom brandenburg-bayreuthischen Oberamt Baiersdorf bestritten wurde. Der Nürnberger Eigenherr von Kreß war Grundherr des Herrenhauses.[3]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Bretzengarten dem 1813 gebildeten Steuerdistrikt Erlenstegen und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Erlenstegen zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Bretzengarten in die neu gebildete Ruralgemeinde Rennweg umgemeindet. Mit der Eingliederung des Ortes Rennweg in die Stadt Nürnberg im Jahr 1865 hieß die Ruralgemeinde Schoppershof. 1899 wurde diese nach Nürnberg eingemeindet.[4][5] 1900 wurde der Herrensitz abgerissen. Die übrigen Anwesen gingen 1968 in dem Stadtteil Veilhof auf.[6]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001824 001836 001840 001861 001871 001885
Einwohner 12 17 12 16 28 213 31
Häuser[7] 3 2 3 2 4
Quelle [8] [4] [9] [10] [11] [12] [13]

Religion

Bretzengarten war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Jobst (Nürnberg) gepfarrt.[3][13]

Literatur

Fußnoten

  1. Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. Juli 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  2. D. Fastnacht: Nürnberg, S. 17ff.
  3. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 103.
  4. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 242f.
  5. Nürnberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 28. Juli 2025.
  6. D. Fastnacht: Nürnberg, S. 17.
  7. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 und 1824 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1836 und 1885 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 12 (Digitalisat). Dort als Brezengarten aufgelistet.
  9. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 197.
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 212 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1066, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1231, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1165 (Digitalisat).

Koordinaten: 49° 27′ 38,2″ N, 11° 6′ 23,8″ O