Kressengarten
Kressengarten (nürnbergisch: Gressngadn[1]) ist eine Wüstung im Statistischen Bezirk 10 der kreisfreien Stadt Nürnberg.
Geographie
Die Einöde lag auf freier Flur auf einer Höhe von 301 m ü. NHN am linken Ufer der Pegnitz. 0,3 km östlich lag Tullnau, 0,2 km westlich Vogelsgarten, 0,2 km südwestlich Dürrenhof, 0,3 km südlich Neubleiche.[2] An der Stelle von Kressengarten befindet sich heute die Kressengartenstraße.
Geschichte
Kressengarten war ursprünglich ein Flurgebiet, das den Nürnberger Patriziern von Kreß gehörte.[3] Um 1548 wurde es erstmals schriftlich erwähnt.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Kressengarten aus einem Anwesen. Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber von den brandenburg-ansbachischen Ämtern Schwabach und Schönberg bestritten wurde. Grundherr über den Garten mit Haus war der Nürnberger Eigenherr von Kreß.[5]
Von 1797 bis 1808 unterstand Kressengarten dem Justiz- und Kammeramt Burgthann. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Gleißhammer und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Gleißhammer zugeordnet. 1825 wurde Kressengarten nach Nürnberg eingemeindet.[6] Nach 1955 wurde das Anwesen abgebrochen.[4]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1824 | 1836 | 1840 |
|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 6 | 24 | 10 | 10 |
| Häuser[7] | 1 | 1 | 1 | 1 |
| Quelle | [8] | [6] | [9] | [10] |
Religion
Kressengarten war evangelisch-lutherisch geprägt und ursprünglich nach St. Lorenz (Nürnberg) gepfarrt,[5] seit dem 19. Jahrhundert war die Pfarrei St. Peter (Nürnberg) zuständig.[10]
Literatur
- Dorothea Fastnacht: Nürnberg : ehemaliger Stadtkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 9). Michael Laßleben, Kallmünz 2022, ISBN 978-3-7696-6594-9, S. 187–189.
- Wiltrud Fischer-Pache: Kressengarten. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 586 (online).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 151 (Digitalisat). Ebd. S. 238–239 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 189. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „gressngadn“.
- ↑ Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. September 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. Fischer-Pache: Kressengarten, in: Stadtlexikon Nürnberg, S. 586.
- ↑ a b D. Fastnacht: Nürnberg, S. 188.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 151.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 238f.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 und 1824 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1836 als Wohngebäude und 1840 als Häuser.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 50 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 129.
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 16 (Digitalisat).
Koordinaten: 49° 26′ 59,7″ N, 11° 5′ 57,3″ O
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