Weiherhaus (Röthenbach bei Schweinau)
Weiherhaus ist eine Wüstung im Gemeindegebiet der kreisfreien Stadt Nürnberg.
Geographie
Die Einöde lag 200 Meter östlich der Rednitz auf einer Höhe von 304 m ü. NHN. Wirtschaftswege führten nach Stein (0,4 km nördlich), nach Eibach (1,5 km südöstlich) und nach Röthenbach (0,7 km östlich).[1]
Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 1512 als „Stat Weyerhaus“ erstmals schriftlich erwähnt. Das Gut gehörte damals bei der nürnbergischen Hauptmannschaft Reichelsdorf. 1606 wurde der damalige Besitzer Hans Prunsterer von vier benachbarten Müllern an der Rednitz verklagt, weil er eigenmächtig ein Mühlwerk neu aufgerichtet hatte. 1609 gehörten zum Gut drei Weiher, Wiesen und acht Morgen Föhrenwald. Ein Mühlwerk wurde nicht mehr erwähnt. 1732 war „Weÿerhauß“ ein Herrenhaus der Nürnberger Patrizier von Löffelholz[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Weiherhaus aus zwei Anwesen. Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber vom brandenburg-bayreuthischen Oberamt Cadolzburg bestritten wurde. Grundherr über die beiden Häuser war das Waldamt Laurenzi.[3]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Weiherhaus dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Eibach (II. Sektion) und der 1818 gegründeten Ruralgemeinde Röthenbach bei Schweinau zugeordnet.[4] 1833 gehörte das Schloßgut den Patriziergeschlecht von Fürer. 1880 erwarb Lothar Freiherr von Faber dieses. 1903 wurden die Anwesen abgebrochen und an ihrer Stelle der Faberpark errichtet.[2]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1824 | 1836 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 27 | 25 | 25 | 31 | * | 52 | 12 |
| Häuser[5] | 2 | 1 | 3 | 2 | 3 | ||
| Quelle | [6] | [4] | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] |
Religion
Weiherhaus war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes Baptist (Eibach) gepfarrt.[3]
Literatur
- Dorothea Fastnacht: Nürnberg : ehemaliger Stadtkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 9). Michael Laßleben, Kallmünz 2022, ISBN 978-3-7696-6594-9, S. 458 f.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 185 (Digitalisat). Ebd. S. 243 (Digitalisat).
Weblink
- Weiherhaus in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 21. Juli 2025.
Fußnoten
- ↑ Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. Juli 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b D. Fastnacht: Nürnberg, S. 458f.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 168.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 243.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 und 1824 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1836 und 1885 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 100 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 205.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 239 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1254, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1189 (Digitalisat).
Koordinaten: 49° 24′ 48,1″ N, 11° 1′ 20,5″ O
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