Dürrenhof (Nürnberg)
Dürrenhof (nürnbergisch: Däanhuf[1]) ist eine Wüstung im Statistischen Bezirk 10 der kreisfreien Stadt Nürnberg.
Geographie
Die Einöde lag auf freier Flur auf einer Höhe von 302 m ü. NHN. 0,2 km nördlich lag die Einöde Vogelsgarten an der Pegnitz, 0,3 km südöstlich die Einöde Neubleiche.[2] An der Stelle von Dürrenhof befindet sich heute die Dürrenhofstraße.
Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 1387 als „Duͤrremhoue“ erstmals schriftlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ‚dürr‘ verweist auf einen wenig ertragreichen Boden, was sich auch in der Namensgebung von Nachbarorten (Sandbühl, Sandreuth) widerspiegelt.[3] 1427 erwarb die Reichsstadt Nürnberg von der Burggrafschaft Nürnberg den Dürrenhof.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Dürrenhof aus einem Anwesen. Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber von den brandenburg-ansbachischen Ämtern Schwabach und Schönberg bestritten wurde. Grundherr des Hofes war der Nürnberger Eigenherr von Welser.[5][6]
Von 1797 bis 1808 unterstand Dürrenhof dem Justiz- und Kammeramt Wöhrd-Gostenhof. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Gleißhammer und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Gleißhammer zugeordnet. 1825 wurde Dürrenhof nach Nürnberg eingemeindet.[7] 1859 wurde das Anwesen beim Bau der „Ostbahn“ abgerissen.[8]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1824 | 1836 | 1840 |
|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 6 | 8 | 4 | 4 |
| Häuser[9] | 1 | 1 | 1 | 1 |
| Quelle | [10] | [7] | [11] | [12] |
Religion
Dürrenhof war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und ursprünglich nach St. Lorenz (Nürnberg) gepfarrt,[5] später nach St. Peter (Nürnberg).[12]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Dürnhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 648 (Digitalisat).
- Dorothea Fastnacht: Nürnberg : ehemaliger Stadtkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 9). Michael Laßleben, Kallmünz 2022, ISBN 978-3-7696-6594-9, S. 42–45.
- Wiltrud Fischer-Pache: Dürrenhof. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 229 (online).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 148 (Digitalisat). Ebd. S. 238–239 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Dürrenhof. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 475 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 44. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „dęɐnhū́f“.
- ↑ Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 19. August 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 42ff.
- ↑ W. Fischer-Pache: Dürrenhof, in: Stadtlexikon Nürnberg, S. 229.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 148.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Dürrehof. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 55 (Digitalisat).
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 238f.
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 42.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 und 1824 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1836 als Wohngebäude und 1840 als Häuser.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 20 (Digitalisat). Dort als Dürrnhof aufgelistet.
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 129.
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 16 (Digitalisat).
Koordinaten: 49° 26′ 54,3″ N, 11° 5′ 49,2″ O
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