Wöhrder Kirchhof
Wöhrder Kirchhof ist eine Wüstung im Gemeindegebiet der kreisfreien Stadt Nürnberg.
Geographie
Die Einöde lag auf freier Flur auf einer Höhe von 313 m ü. NHN nördlich der Pegnitz. Das Ortszentrum von Wöhrd befand sich 700 Meter südwestlich.[1]
Geschichte
1521 erlaubte der Nürnberger Rat, Wöhrd den Friedhof außerhalb von Wöhrd anzulegen.[2] 1529 wurde der Friedhof der St. Bartholomäuskirche verlegt. Der Bau der Kapelle an der Südwestecke erfolgte noch im selben Jahr. Das Totengräberhäuschen in der Mitte des Friedhofs stammt von 1662.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Wöhrder Kirchhof aus einem Anwesen. Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber vom brandenburg-bayreuthischen Oberamt Baiersdorf bestritten wurde. Das nürnbergische Richteramt Wöhrd war Grundherr des Hauses.[4]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Wöhrder Kirchhof dem 1813 gebildeten Steuerdistrikt Erlenstegen und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Erlenstegen zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Wöhrder Kirchhof in die neu gebildete Ruralgemeinde Rennweg umgemeindet. 1825 kam Wöhrder Kirchhof an die Munizipalgemeinde Wöhrd, die noch am 1. Oktober desselben Jahres nach Nürnberg eingemeindet wurde.[5][6]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1824 |
|---|---|---|
| Einwohner | 8 | 18 |
| Häuser[7] | 2 | 1 |
| Quelle | [8] | [5] |
Religion
Wöhrder Kirchhof war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Bartholomäus gepfarrt.[2]
Literatur
- Charlotte Bühl: Wöhrder Friedhof. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 1196 (online).
- Dorothea Fastnacht: Nürnberg : ehemaliger Stadtkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 9). Michael Laßleben, Kallmünz 2022, ISBN 978-3-7696-6594-9, S. 475 f.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 190 (Digitalisat). Ebd. S. 245 (Digitalisat).
Weblinks
- Wöhrder Kirchhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- ↑ Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 29. Juli 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b D. Fastnacht: Nürnberg, S. 475.
- ↑ C. Bühl: Wöhrder Friedhof, in: Stadtlexikon Nürnberg, S. 1196.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 190.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 245.
- ↑ Nürnberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 29. Juli 2025.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 und 1824 werden diese als Feuerstellen bezeichnet.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 104 (Digitalisat).
Koordinaten: 49° 27′ 29,8″ N, 11° 6′ 12,4″ O
.svg.png)