Flaschenhof
Flaschenhof (nürnbergisch: Flaschnhuf[1]) ist eine Wüstung im Statistischen Bezirk 10 der kreisfreien Stadt Nürnberg.
Geographie
Der Weiler lag auf freier Flur auf einer Höhe von 302 m ü. NHN am linken Ufer der Pegnitz. 0,3 km westlich lag die Hadermühle, 0,2 km östlich Vogelsgarten, 0,3 km südöstlich Dürrenhof.[2] An der Stelle von Flaschenhof befindet sich heute die Flaschenhofstraße.
Geschichte

Im Jahr 1488 wurde ein Hof bei der „Hader Mühl“ erwähnt. 1563 ist dort erstmals ein Wirtshaus „Zur Flaschen“ bezeugt.[3] Außerdem gab es ein Herrenhaus, das seit 1543 der Patrizierfamilie Schlüsselfelder gehörte. Nach mehreren Besitzerwechseln kam der Hof 1750 an die Familienstiftung der Imhoff, die diesen bis 1834 behielt.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Flaschenhof aus 6 Anwesen (1 Herrenhaus, 1 Wirtshaus, 3 Häuser, 1 Wäscherei). Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber von den brandenburg-ansbachischen Oberämtern Schwabach und Burgthann bestritten wurde. Alleiniger Grundherr war der Nürnberger Eigenherr von Imhoff.[5][6]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wöhrd-Gostenhof. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Flaschenhof dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Gleißhammer und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Gleißhammer zugeordnet. 1825 wurde Flaschenhof nach Nürnberg eingemeindet.[7]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1824 | 1836 | 1840 |
|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 52 | 24 | 52 | 52 |
| Häuser[8] | 4 | 3 | 5 | 5 |
| Quelle | [9] | [7] | [10] | [11] |
Religion
Flaschenhof war seit der Reformation evangelisch-lutherischer geprägt und war ursprünglich nach St. Lorenz (Nürnberg) gepfarrt,[5] später nach St. Peter (Nürnberg).[11]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Flaschenhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 153 (Digitalisat).
- Dorothea Fastnacht: Nürnberg : ehemaliger Stadtkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 9). Michael Laßleben, Kallmünz 2022, ISBN 978-3-7696-6594-9, S. 70–73.
- Wiltrud Fischer-Pache: Flaschenhof. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 289 (online).
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 148 (Digitalisat). Ebd. S. 238–239 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 72. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „vlašnhūv“.
- ↑ Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 19. August 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ D. Fastnacht: Nürnberg, S. 70f.
- ↑ W. Fischer-Pache: Flaschenhof, in: Stadtlexikon Nürnberg, S. 289.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 148.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Flaschenhof. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 304 (Digitalisat).
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 238f.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 und 1824 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1836 als Wohngebäude und 1840 als Häuser.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 26 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 129.
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 16 (Digitalisat).
Koordinaten: 49° 26′ 56,4″ N, 11° 5′ 33,8″ O
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