Mühlhof (Erlenstegen)

Mühlhof (nürnbergisch: Mülhuf[1]) ist eine Wüstung im Gemeindegebiet der kreisfreien Stadt Nürnberg.

Geographie

Die Einöde lag auf einer Höhe von 307 m ü. NHN am Nordufer der Pegnitz dem Ort Hammer direkt gegenüber. Im Norden grenzte der Sebalder Reichswald an. Dort verlief eine Chaussee von Nürnberg nach Amberg.[2]

Geschichte

Der Ort wurde im Jahr 1406 als „Hof bei der mul“ erstmals schriftlich erwähnt. Mit der Mühle war der Laufmholzer Hammer gemeint. Spätestens 1552 wurde das Anwesen abgebrochen und an nördlich der Pegnitz neu errichtet.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Mühlhof aus zwei Anwesen (1 Dreiviertelhof, 1 Haus). Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber vom brandenburg-bayreuthischen Oberamt Baiersdorf bestritten wurde. Grundherr war der Nürnberger Eigenherr von Wahler zu Oberbürg.[4]

Von 1797 bis 1810 unterstand Mühlhof dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1813 gebildeten Steuerdistrikt Erlenstegen und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Erlenstegen zugeordnet. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand der Ort bis 1812 und von 1821 bis 1834 dem Patrimonialgericht Oberbürg. 1865 wurde Mühlhof nach Laufamholz umgemeindet, das am 1. April 1938 mit Mühlhof in Nürnberg eingemeindet wurde.[5][6]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001824 001840 001861 001871 001885 001900 001925
Einwohner 18 28 25 23 19 20 12 10
Häuser[7] 3 2 3 1 3 1
Quelle [8] [5] [9] [10] [11] [12] [13] [14]

Religion

Mühlhof war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und ursprünglich nach St. Jobst (Nürnberg) gepfarrt,[4] spätestens seit den 1860er Jahren war die Pfarrei St. Nikolaus und Ulrich (Mögeldorf) zuständig.[10] Die Katholiken waren in die Frauenkirche (Nürnberg) gepfarrt.[15]

Literatur

Fußnoten

  1. D. Fastnacht: Nürnberg, S. 241. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: mylhū́f.
  2. Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. August 2025.
  3. D. Fastnacht: Nürnberg, S. 240f.
  4. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 141.
  5. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 241f.
  6. Nürnberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 5. August 2025.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 und 1824 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1925 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 61 (Digitalisat).
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 211 (Digitalisat).
  10. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1064, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1231, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1165 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1237 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1275 (Digitalisat).
  15. D. Fastnacht: Nürnberg, S. 240.

Koordinaten: 49° 28′ 16,8″ N, 11° 10′ 8,5″ O