Vogelsgarten

Vogelsgarten ist eine Wüstung im Statistischen Bezirk 10 der kreisfreien Stadt Nürnberg.

Geographie

Der ehemalige Weiler lag auf freier Flur auf einer Höhe von 303 m ü. NHN am linken Ufer der Pegnitz, südlich der Wöhrder Wiese. 0,1 km westlich befand sich Flaschenhof, 0,1 km östlich Kressengarten, 0,1 km südlich Dürrenhof.[1] Heute erinnert die Straßenbezeichnung Vogelsgarten an den Ort.

Geschichte

Der Ort wurde 1356 oder früher als „Schnödin Weÿerheüßlein“ erstmals schriftlich erwähnt, seit 1605 ist die Form „Vogels-Garten“ belegt; das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Familienname Vogel, denen das Anwesen zu dieser Zeit gehörte. Trotz Besitzerwechsel blieb der Ortsname Vogelsgarten erhalten.[2]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Vogelsgarten aus 4 Anwesen. Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber vom brandenburg-ansbachischen Vogtamt Schönberg bestritten wurde. Grundherr über die 4 Häuser war der Nürnberger Eigenherr von Praun.[3]

Von 1797 bis 1808 unterstand Vogelsgarten dem Justiz- und Kammeramt Burgthann. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Gleißhammer und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Gleißhammer zugeordnet. 1825 wurde Vogelsgarten nach Nürnberg eingemeindet.[4] Seit 1999 steht an der Stelle des ehemaligen Weilers die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm.[5]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001824 001836 001840
Einwohner 63 40 37 37
Häuser[6] 5 4 5 5
Quelle [7] [4] [8] [9]

Religion

Vogelsgarten war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und ursprünglich nach St. Lorenz (Nürnberg) gepfarrt,[3] seit dem 19. Jahrhundert war die Pfarrei St. Peter (Nürnberg) zuständig.[9]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. September 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  2. D. Fastnacht: Nürnberg, S. 445ff.
  3. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 152.
  4. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 238f.
  5. W. Fischer-Pache: Vogelsgarten, in: Reichsstadt Nürnberg, S. 1143.
  6. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 und 1824 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1836 als Wohngebäude und 1840 als Häuser.
  7. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 98 (Digitalisat).
  8. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 129.
  9. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 16 (Digitalisat).

Koordinaten: 49° 26′ 57,5″ N, 11° 5′ 44,8″ O