Neuhaus (Nürnberg)
Neuhaus ist eine Wüstung im Statistischen Bezirk 83 der kreisfreien Stadt Nürnberg.
Geographie
Die Einöde mit eigener Hausnummer lag auf einer Höhe von 314 m ü. NHN am Westrand des Großreuther Espan. Zum Anwesen gehörten 4 ha Ackerfläche, die direkt nördlich angrenzten. Großreuth lag 300 Meter südlich, Kleinreuth 700 Meter westlich.[1]
Geschichte
Im Jahr 1681 wurde eine „Hütten“, die „albereith seit Ao. 1659 ein Öfelein und Feuerrecht“ hatte, schriftlich erwähnt. Sie lag auf einem drei Morgen großen Acker, den 1678 der Nürnberger Bürger und Schwarzfärber Leonhardt Höffler ererbte. Dieser erbat vom Waldamt Sebaldi, die Grundherren des Ackers waren, darauf ein „Kleines Wohnhäuslein“ zu erbauen. 1732 wurden die Anwesen erstmals als die „neuen Häuser“ bezeichnet. In diesem Jahr wurden sie an das Waldamt Sebaldi verkauft, die sie als Dienstwohnung für den zweiten Oberförster nutzten.
Von 1797 bis 1810 unterstand Neuhaus dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1813 gebildeten Steuerdistrikt Großreuth hinter der Veste[2] und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Großreuth hinter der Veste zugeordnet.[3] Spätestens 1836 erfolgte die Überweisung an die Gemeinde Kleinreuth hinter der Veste.[4] Am 1. Januar 1899 wurde diese nach Nürnberg eingemeindet. 1934 musste Neuhaus wegen des neuen Flughafens Nürnberg-Marienberg abgebrochen werden.[5]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1836 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 12 | 8 | 7 | 7 | 26 | 17 |
| Häuser[6] | 3 | 1 | 1 | 1 | ||
| Quelle | [2] | [4] | [7] | [8] | [9] | [10] |
Religion
Neuhaus war evangelisch-lutherisch geprägt und ursprünglich nach St. Johannis gepfarrt, ab 1911 war die Pfarrei St. Matthäus zuständig.[5]
Literatur
- Dorothea Fastnacht: Nürnberg : ehemaliger Stadtkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 9). Michael Laßleben, Kallmünz 2022, ISBN 978-3-7696-6594-9, S. 244 f.
Weblinks
- Neuhaus in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 4. September 2025.
- Neuhaus im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 5. September 2025.
Fußnoten
- ↑ Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. September 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 62 (Digitalisat). Dort als Neuenbau aufgelistet.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 31 (Digitalisat).
- ↑ a b Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 197.
- ↑ a b D. Fastnacht: Nürnberg, S. 244f.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1836 und 1885 als Wohngebäude und 1840 als Häuser.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 211 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1065, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1231, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1165 (Digitalisat).
Koordinaten: 49° 28′ 38,6″ N, 11° 5′ 6,6″ O
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