Rastötzenalm

Rastötzenalm

Rastötzenalm aus der Vogelperspektive
Rastötzenalm aus der Vogelperspektive

Rastötzenalm aus der Vogelperspektive

Lage Bad Hofgastein, Land Salzburg
Gebirge Zentralalpen
Geographische Lage 47° 10′ 21″ N, 13° 8′ 49″ O

Rastötzenalm (Land Salzburg)
Rastötzenalm (Land Salzburg)
Höhe 1740 m ü. A.
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Die Rastötzenalm (auch Rastötzalm) ist eine Alm in der Marktgemeinde Bad Hofgastein im österreichischen Bundesland Salzburg.

Lage und Charakteristik

Almhütten auf der Rastötzenalm

Die Rastötzenalm befindet sich in der Ortschaft Heißingfelding[1] und in der gleichnamigen Katastralgemeinde Heißingfelding.[2] Sie liegt in einem großen trichterförmigen Kessel, der über den Rastötzenbach entwässert.[3] Die umstehenden Berge in der Ankogelgruppe sind der Geißkarkopf (2385 m ü. A.) im Norden, der Tennkogel (2333 m ü. A.) im Nordosten, der Frauenkogel (2423 m ü. A.) im Osten, der Gamskarkogel (2467 m ü. A.) im Südosten und der Rauchkogel (2208 m ü. A.) im Süden.[2]

Wegweiser an der Grubhütte auf der Rastötzenalm

Auf der Rastötzenalm stehen mehrere Almhütten. Die Grubhütte (Standort1740 m ü. A.) wird auch Grubalpe, Rastötzenalmhütte und Rastötzenhütte genannt. Sie war früher dem Grubhof, ehemals Gut Untergrueb, in Kronwald zugehörig.[4] Sie wird ungefähr von Anfang Juni bis Ende September als Jausenstation unterhalten.[5] Die Grußberghütte (Standort1725 m ü. A.) gehört zum Grußberggut in Heißingfelding.[6] Auch hier gibt es eine Jausenstation. Sie hat von Mitte Juni bis Anfang September, bei Schönwetter bis Ende Oktober geöffnet.[7] Die Ledereralmhütte (Standort1740 m ü. A.) wird auch als Astachalm und als Ledererhütte bezeichnet. Sie ist dem Ortnergut in Breitenberg zugehörig.[4] Die Planitzenhütte (Standort1723 m ü. A.) gehört zum Planitzengut in Heißingfelding.[4] Hier wird in der Regel von Mitte Juni bis Mitte September eine Jausenstation betrieben.[8]

Auf der Alm wird im Sommer nach wie vor Vieh gehalten.[9] Über das Areal führt der Weitwanderweg Zentralalpenweg.[2] Es gibt eine Stempelstelle für Wandernadeln des Österreichischen Alpenvereins.[10] Außerdem endet hier eine Mountainbikestrecke, die im Ortszentrum von Bad Hofgastein beginnt.[2]

In der Gegend der Rastötzenalm haben sich größere Lärchenbestände erhalten. Auf dem Kurzgrasrasen im Zentrum gedeihen Rotes Straußgras (Agrostis tenuis), Mittleres Zittergras (Briza media), Scheuchzers Glockenblume (Campanula scheuchzeri), Gold-Pippau (Crepis aurea), Gemeiner Augentrost (Euphrasia rostkoviana), Gewöhnlicher Rot-Schwingel (Festuca rubra), Steifhaariger Löwenzahn (Leontodon hispidus), Borstgras (Nardus stricta), Alpen-Lieschgras (Phleum alpinum), Alpen-Rispengras (Poa alpina) und Wiesenklee (Trifolium pratense).[3]

Geschichte

Der Name Rastötzen, früher Rastitzen, kommt aus dem Südslawischen. Er entstand vermutlich in der Zeit zwischen 900 und 1100, spätestens jedoch um 1200. Er leitet sich von hrast für ‚Eiche‘ oder rastit für ‚wachsen‘ ab, verknüpft mit dem aus -ica eingedeutschten Bachnamen-Suffix -itzen.[11]

Im von 1823 bis 1830 erstellten Franziszeischen Kataster sind im Bereich der Alm mehrere kleine unbenannte Gebäude verzeichnet. Oberhalb von Kronwald wird ein Rastetzalpsweg genannt.[2] Kaiserin Elisabeth wurde, als sie im Sommer 1891 auf den Gamskarkogel wanderte, von einem Gewitter überrascht und musste auf der Ledereralmhütte nächtigen.[4]

Die Sektion Hofgastein des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins legte im Sommer 1923 neue Sommer- und Wintermarkierungen auf dem Weg vom Zentrum von Bad Hofgastein zur Rastötzenalm an.[12] Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg brannte die Grubhütte völllig nieder. Sie wurde ein Jahr später neu errichtet. Eine Lawine zerstörte 1951 die Grußberghütte, die ebenfalls anschließend wieder aufgebaut wurde.[4] Die Alm wurde 1977 erstmals nicht mehr beschlagen, nachdem sie bereits zuvor immer weniger intensiv genutzt worden war.[3] Von 1977 bis 1984 wurde eine neue Straße auf die Rastötzenalm errichtet. Im Zuge dessen wurden Hochwasserschutzbauten am Rastötzenbach geschaffen.[13] Die Grußberghütte wurde 1993 und die Planitzenhütte 2003 neu erbaut.[4]

Literatur

  • Uli Bangert, Anke Brinkmann, Maike Klingebiel, Achim Sander: Untersuchung einer Alm als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum. Eignungsbewertung und Entwicklungsvorschläge für die Rastötzenalm (Gasteiner Tal, Österreich). Institut für Landschaftspflege und Naturschutz der Universität Hannover, Hannover 1994.
  • Sepp Brandl: Gasteinertal. Großarltal – Raurisertal – Nationalpark Hohe Tauern. 58 ausgewählte Wanderungen. 6., vollständig neu bearbeitete Auflage. Bergverlag Rother, München 2017, ISBN 978-3-7633-4021-7, Nr. 24: Rastötzenalm und Gamskarkogel, 2467 m, S. 86–87.
Commons: Rastötzenalm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis Salzburg 2001. Verlag Österreich, Wien 2004, ISBN 3-902452-44-7, S. 80 (statistik.at [PDF; 4,0 MB; abgerufen am 10. Juli 2025]).
  2. a b c d e SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 10. Juli 2025.
  3. a b c Günter Spatz, Bernd Weis, Dona Marleen Dolar: Der Einfluß von Bewirtschaftungsänderungen auf die Vegetation von Almen im Gasteiner Tal. In: Alexander Cernusca (Hrsg.): Ökologische Analysen von Almflächen im Gasteiner Tal (= Veröffentlichungen des Österreichischen MaB-Hochgebirgsprogramms Hohe Tauern. Band 2). Band 2. Wagner, Innsbruck 1978, ISBN 3-7030-0059-7, S. 167–168 (mediatum.ub.tum.de [PDF; 7,6 MB; abgerufen am 10. Juli 2025]).
  4. a b c d e f Anton Ernst Lafenthaler: Menschenwerke: Almhütten im 20. Jh. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 10. Juli 2025.
  5. Rastötzenalm – Grubhütte. In: Gasteinertal.com. Abgerufen am 10. Juli 2025.
  6. Grußberghütte / Rastötzenalm. Grußberggut, abgerufen am 10. Juli 2025.
  7. Grußberghütte. In: Gasteinertal.com. Abgerufen am 10. Juli 2025.
  8. Planitzenhütte. In: Gasteinertal.com. Abgerufen am 10. Juli 2025.
  9. Anton Ernst Lafenthaler: Zeitenwende: Bauerntum – Almwirtschaft. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 10. Juli 2025.
  10. Auswahl der Stempelstellen im Gasteinertal. In: Gasteiner Wanderbuch. Abgerufen am 10. Juli 2025.
  11. Walter Strobl, Fritz Gruber: Flurnamen des oberen Gasteiner und Rauriser Tals als Zeugen historischer Baumvorkommen. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Nr. 132, 1992, S. 438–439 (zobodat.at [PDF; 3,8 MB; abgerufen am 10. Juli 2025]).
  12. Alpines und Sport. In: Salzburger Chronik, 19. September 1923, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/sch
  13. Anton Ernst Lafenthaler: Menschenwerke: Schutzbauten – Hochwasserschutz. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 10. Juli 2025.