Lafen
| Lafen (Dorf) | |||
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| Basisdaten | |||
| Pol. Bezirk, Bundesland | Sankt Johann im Pongau (JO), Salzburg | ||
| Gerichtsbezirk | Sankt Johann im Pongau | ||
| Pol. Gemeinde | Bad Hofgastein (KG Vorderschneeberg) | ||
| Ortschaft | Vorderschneeberg | ||
| Koordinaten | 47° 9′ 4″ N, 13° 6′ 32″ O | ||
| Statistische Kennzeichnung | |||
| Zählsprengel/ -bezirk | Bad Hofgastein-Süd (50402 003) | ||
Ortsansicht von Lafen mit der Angerschluchtbrücke | |||
| Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS | |||
Lafen (früher auch Lafenn und Laven) ist ein Dorf in der Marktgemeinde Bad Hofgastein im österreichischen Bundesland Salzburg.
Geografie und Natur

Das Dorf Lafen gehört zur Ortschaft[1] und Katastralgemeinde Vorderschneeberg. Das Dorf ist durch den Angerbach im Norden von der Nachbarsiedlung Anger getrennt.[2]
In Lafen wachsen Zottige Weidenröschen (Epilobium hirsutum) und Moschus-Malven (Malva moschata).[3] Bei einer Erhebung der Vogelarten des Gasteinertals in den 1980er Jahren wurden bei Lafen der Buchfink (Fringilla coelebs) und der Star (Sturnus vulgaris) als Brutvögel beobachtet.[4]
Geschichte
Der Ortsname ist der einzige romanische im Pongau. Er leitet sich aus dem spätlateinischen labīna für ‚Erdrutsch‘ ab und hat somit denselben Ursprung wie das Wort Lawine. Lafen wurde urkundlich erstmals 1224 als Leuvenie erwähnt. Aus dem 14. Jahrhundert sind die Formen Laven, Leven und Loofern übermittelt.[5]
Die Edlen von Lafen besaßen im Jahr 1363 Ritterlehen. Zwei weitere Familien aus dem Dorf, die Wulfen und die Mitterlehner, waren im Pinzgau begütert.[6] Im 15. und 16. Jahrhundert gab es in Lafen wie in mehreren anderen Orten im Gasteinertal erzverarbeitende Betriebe.[7]
Weite Teile des Herzogtums Salzburg wurden von 27. bis 29. Mai 1821 von einer Naturkatastrophe heimgesucht, die durch Schneeschmelze und Dauerregen verursacht worden war. Dabei wurde in Lafen die Schmiede verschlammt und auf der Straße bei der Sägemühle riss ein tiefer Graben auf.[8] Ein schweres Hochwasser am 26. und 27. Mai 1914 zerstörte eine wichtige Brücke und das Dorf musste teilweise geräumt werden.[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Kapelle von Lafen wurde um 1900 erbaut. Sie weist einen rechteckigen Grundriss mit runder Apsis, ein Giebeltürmchen, ein Rundbogen-Portal und ringsum eine Hohlkehle auf. Im Inneren gibt es eine Kassettendecke aus Holz und eine ornamentale Bemalung.[10]
Der Lafener Pass und der Lafener Zirb’n Pass sind zwei der zahlreichen Krampus-Gruppen („Passen“) des Gasteinertals. Der erstgenannte Pass bestand zunächst in den 1970er Jahren und dann wieder ab 1983. Historisch gab es noch eine Reihe weiterer Krampus-Gruppen mit Bezug zum Ort, darunter der Lafener Grabn Pass, der Lafener Höllen Pass, der Lafener Schnee Pass, der Lafener Schneeberg Pass, der Lafener Toifi Pass, der Lafener Wildbach Pass, der Lafener Wurzen Pass und der Lafener Wüd Pass.[11]
Infrastruktur
Am östlichen Ortsrand verläuft die Landesstraße B167. Lafen ist über die Bushaltestellen Bad Hofgastein Schmiedgasse (Schmiedgasse) und Bad Hofgastein Schmiedgasse (B167) an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Der Fernwanderweg Rupertiweg sowie die Mountainbikestrecken Angertal-Runde, Erzherzog-Johann-Runde, zu den Gadaunerer Hochalmen, zur Schattbachalm und zum Stubnerkogel-Gipfel führen durch die Siedlung.[2]
Weblinks
- Anton Ernst Lafenthaler: Siedlungsgeschichte: Lafen/Dietersdorf. In: Gastein im Bild.
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis Salzburg 2001. Verlag Österreich, Wien 2004, ISBN 3-902452-44-7, S. 80 (statistik.at [PDF; 4,0 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
- ↑ a b SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ Fritz Gruber, Walter Strobl: Floristisches aus dem Gasteiner Tal, II. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Nr. 138, 1998, S. 594–595 (zobodat.at [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
- ↑ Susanne Stadler, Norbert Winding: Die Vogelarten des Gasteinertales. In: Vogelkundliche Berichte und Informationen – Land Salzburg. Nr. 108, 1986, S. 23–24 (zobodat.at [PDF; 13,4 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
- ↑ Franz Hörburger: Die romanischen und vorrömischen Ortsnamen des Landes Salzburg. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Nr. 107, 1967, S. 21–22 (zobodat.at [PDF; 3,8 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
- ↑ Albert von Muchar: Das Thal und Warmbad Gastein nach allen Beziehungen und Merkwürdigkeiten nach eigener Anschauung und aus den zuverlässigsten Quellen dargestellt für Aerzte, Körperkranke, Geschichtsforscher, Mineralogen, Metallurgen, Botaniker und für Freunde der hochromantischen Alpennatur. Damian und Sorge, Grätz 1834, S. 284.
- ↑ Albert von Muchar: Das Thal und Warmbad Gastein nach allen Beziehungen und Merkwürdigkeiten nach eigener Anschauung und aus den zuverlässigsten Quellen dargestellt für Aerzte, Körperkranke, Geschichtsforscher, Mineralogen, Metallurgen, Botaniker und für Freunde der hochromantischen Alpennatur. Damian und Sorge, Grätz 1834, S. 99.
- ↑ Offizielle Darstellung der durch die Elementar-Ereignisse vom 27. bis 29. May im Salzburgerkreise sich ergebenen Beschädigungen. In: Salzburger Zeitung, 4. Juni 1821, S. 1 und 3 (online bei ANNO).
- ↑ Anton Ernst Lafenthaler: Dokumentation: Hochwasserkatastrophen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Salzburg – Stadt und Land. Anton Schroll & Co, Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2, S. 35.
- ↑ Passen-Archiv. In: KrampusVideos.at. Abgerufen am 21. Mai 2025.


