Heißingfelding
| Heißingfelding (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Heißingfelding | |||
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| Basisdaten | |||
| Pol. Bezirk, Bundesland | Sankt Johann im Pongau (JO), Salzburg | ||
| Gerichtsbezirk | Sankt Johann im Pongau | ||
| Pol. Gemeinde | Bad Hofgastein | ||
| Koordinaten | 47° 9′ 45″ N, 13° 6′ 50″ O | ||
| Höhe | 845 m ü. A. | ||
| Einwohner der Ortschaft | 657 (1. Jän. 2025) | ||
| Gebäudestand | 193 (1. April 2020) | ||
| Fläche d. KG | 12,11 km² (31. Dez. 2023) | ||
| Statistische Kennzeichnung | |||
| Ortschaftskennziffer | 13958 | ||
| Katastralgemeindenummer | 55006 | ||
| Zählsprengel/ -bezirk | Bad Hofg.-Zentr.-Umg.-S (50402 004) | ||
Blick vom Gasteiner Höhenweg auf das Dorf Heißingfelding | |||
| Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS | |||
Heißingfelding ist ein Dorf, eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde in der Marktgemeinde Bad Hofgastein im österreichischen Bundesland Salzburg.
Geografie

Die Katastralgemeinde Heißingfelding erstreckt sich über eine Fläche von 1.210,79 ha (Stand: 31. Dezember 2023).[1]
Zur Ortschaft Heißingfelding gehören die Dörfer Heißingfelding und Felding, die Rotte Heißing, der Einzelhof Planitzen, die Schihütte Gamskarkogel-Hütte sowie die Almen Grußberg-Heimalm und Rastötzenalm.[2] Die Ortschaft umfasst 193 Adressen (Stand: 1. April 2020)[3] und hat 657 Einwohner (Stand: 1. Jänner 2025).[4]
Das Dorf Heißingfelding liegt auf einer Höhe von 845 m ü. A.[2] Es hat den Charakter einer Streusiedlung.[5] Westlich des Orts fließt die Gasteiner Ache.[6]
Geschichte
Ortsgeschichte
Heißingfelding ist wahrscheinlich eine der ältesten Siedlungen im Gasteinertal. Erste Erwähnungen gehen auf das frühe 13. Jahrhundert zurück.[7]
Unter Mitwirkung von zwei Landrichtern wurde im Jahr 1800 ein Armenhaus im Ort in Betrieb genommen, in dem alte und gebrechliche Dienstboten unterkamen.[8] Das Wirtschaftsgebäude des Johann Röck in Heißingfelding wurde 1931 durch einen Brand zerstört.[9]
Lutherischer Friedhof
Im Ortsgebiet von Heißingfelding gab es um 1600 einige Jahrzehnte lang einen lutherischen Friedhof. Ein eindeutiger Hinweis auf Begräbnisse außerhalb der katholischen Friedhöfe stammt aus dem Jahr 1584, wo es heißt, dass Nichtkatholiken „sich unterstehen, sektische Leich' in ihre Gründ und Äcker zu begraben“. 1594 wurde berichtet, dass die Bergwerksgesellschaft, die aus den Gewerken und Knappen bestand, einen Ort für Bestattungen suche. Diese Bergwerksbruderschaft verfügte über ein beachtliches Vermögen, aus dem sie Sozialleistungen zahlte und gelegentlich Realitäten erwarb oder verkaufte. Die größtenteils protestantische Bergwerksgesellschaft war offensichtlich bestrebt, die Bestattungen in geordnete Bahnen zu bringen. In einer Bruderschaftrechnung des Jahres 1597 findet sich ein sicherer Beleg für den Friedhof zu Felding, als 6 Schilling an einen Sänger ausgezahlt wurden für seinen Dienst, „bei der Gesellschaft Friedhof und Begräbnis zu Felding mit Singen sich gebrauchen zu lassen“.[10]
Im Jahr 1602 gab Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau die großzügige Erlaubnis, dass „derzeitige“ Protestanten einen eigenen Friedhof bekommen sollten. Im Jahr 1603 wurde Ursula Weitmoser unter großen Ehren wahrscheinlich im lutherischen Friedhof bestattet. 1604 war dieser Friedhof bereits zu klein, sodass um eine Erweiterung angesucht wurde. Das Salzburger Kammer-Konsilium genehmigte am 15. Juli 1604 die Friedhofserweiterung, die nach einem Grundstückserwerb wohl erst 1606 durchgeführt wurde.[10]
Um 1615 zeichnete sich der Zusammenbruch des privaten Bergbaubetriebs im Gasteinertal ab, und Fürsterzbischof Wolf Dietrich engagierte sich besonders bei der Vertreibung von Protestanten aus dem Gasteinertal, davon alleine 500 Personen in den Jahren 1614 und 1615. Im Jahr 1615 wurde angeordnet, dass der Friedhof geschlossen und zerstört werden solle.[11] Um 1617 durfte die Bruderschaft keine Unkatholischen mehr begraben, wobei nach Hinterseer offenbleibt, ob sich diese Anweisung nur auf den Feldinger Friedhof bezog. Mit der Einweihung des Friedhofs Dorfgastein im Jahr 1623 könnte der Friedhof zu Felding endgültig geschlossen worden sein.[12] Am 26. August 1644 verkaufte der Erzknappe Matthäus Pruner das Friedhofsgrundstück an das damalige Siechenhaus.[13]
Kultur
Zu den in Heißingfelding aktiven zahlreichen Krampus-Gruppen („Passen“) des Gasteinertals zählen der 1996 gegründete Rachkögei-Pass und der 2007 gegründete Dimling-Pass.[14]
Infrastruktur

Das Dorf ist über die Bushaltestellen Bad Hofgastein Heißingfelding und Bad Hofgastein Eisenstein an den öffentlichen Verkehr angeschlossen.[6]
Literatur
- Fritz Gruber: Mosaiksteine zur Geschichte Gasteins und seiner Salzburger Umgebung. Bergbau, Badewesen, Bauwerke, Ortsnamen, Biografien, Chronologie (= Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 30). Eigenverlag Rotary Club, Bad Gastein 2012, ISBN 978-3-200-02728-2, Kapitel Der protestantische Friedhof zu Felding (ca. 1555–1644), S. 296–304 (Gruber veranschlagt einen sehr großzügigen Zeitraum in seiner Kapitelüberschrift, meint damit aber die Zeit zwischen dem Augsburger Reichs- und Religionsfrieden 1555 und dem Verkauf der Grundstücks im Jahr 1644).
- Sebastian Hinterseer: Bad Hofgastein und die Geschichte Gasteins. Gewidmet zur Erinnerung 150 Jahre Heilbad Hofgastein. 2. Auflage. Salzburger Nachrichten VerlagsGmbH, Salzburg 1977, ISBN 3-85304-036-5, Kapitel Heißingfelding, S. 90–96 und 537.
- Wolfgang Haupolter: Unterlagen für ein Projekt zur Verbauung der Heißingalm- und der Feldinglahn sowie des Heißinggrabens. Diplomarbeit. Universität für Bodenkultur Wien, Wien 1987.
Weblinks
- Anton Ernst Lafenthaler: Siedlungsgeschichte: Heißingfelding. In: Gastein im Bild.
Einzelnachweise
- ↑ Regionalinformation 31.12.2023.zip, bev.gv.at (1.119 kB, 0003450398_100_Verwaltungseinheiten_KG_2023.csv); abgerufen am 20. Jänner 2025
- ↑ a b Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis Salzburg 2001. Verlag Österreich, Wien 2004, ISBN 3-902452-44-7, S. 79–80 (statistik.at [PDF; 4,0 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
- ↑ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
- ↑ Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Salzburg – Stadt und Land. Anton Schroll & Co, Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2, S. 37.
- ↑ a b SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ Anton Ernst Lafenthaler: Siedlungsgeschichte: Heißingfelding. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ Albert von Muchar: Das Thal und Warmbad Gastein nach allen Beziehungen und Merkwürdigkeiten nach eigener Anschauung und aus den zuverlässigsten Quellen dargestellt für Aerzte, Körperkranke, Geschichtsforscher, Mineralogen, Metallurgen, Botaniker und für Freunde der hochromantischen Alpennatur. Damian und Sorge, Grätz 1834, S. 285–286.
- ↑ Anton Ernst Lafenthaler: Dokumentation: Brandkatastrophen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ a b Gruber 2012, S. 300.
- ↑ Albert von Muchar: Das Thal und Warmbad Gastein nach allen Beziehungen und Merkwürdigkeiten nach eigener Anschauung und aus den zuverlässigsten Quellen dargestellt für Aerzte, Körperkranke, Geschichtsforscher, Mineralogen, Metallurgen, Botaniker und für Freunde der hochromantischen Alpennatur. Damian und Sorge, Grätz 1834, S. 94–95.
- ↑ Gruber 2012, S. 301.
- ↑ Gruber 2012, S. 302.
- ↑ Anton Ernst Lafenthaler: Brauchtum/Gasteinertal: Krampuslauf – Gasteiner Klaubaufpassen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 10. Juli 2025.


