Schlossalm (Bad Hofgastein)
| Schlossalm
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![]() Schlossalm im Nebel | ||
| Lage | Bad Hofgastein, Land Salzburg | |
| Gebirge | Zentralalpen | |
| Geographische Lage | 47° 8′ 49″ N, 13° 3′ 42″ O
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| Höhe | 1898 m ü. A. | |
Die Schlossalm (auch Schloss-Alm und Schloß-Hochalm) ist eine Alm und ein Wintersportgebiet in der Marktgemeinde Bad Hofgastein im österreichischen Bundesland Salzburg.
Lage und Charakteristik
Die Schlossalm befindet sich in der Ortschaft Anger[1] und in der Katastralgemeinde Vorderschneeberg. Umstehende Gipfel in der Goldberggruppe sind die 2118 m ü. A. hohe Hirschkarspitze, der 2373 m ü. A. hohe Mauskarkopf und der 2327 m ü. A. hohe Lungkogel. Auf der Alm hat der Schloßbach seinen Ursprung.[2] Der Schlossalmsee ist ein künstlich angelegtes Reservoir, das der Beschneiung von Schipisten dient.[3] Die eigentliche Schlossalmhütte, die heute als Weitmoser Schlossalm bezeichnet wird, steht auf einer Höhe von 1898 m ü. A.[2] Sie ist wie die gleichnamige Schloßalm in der Nachbargemeinde Dorfgastein dem Weitmoserschloss zugehörig.[4] Sie wird im Winter als Schirestaurant betrieben.[5] Beherbergungsbetriebe auf der Schlossalm sind die Hamburger Skihütte des Deutschen Alpenvereins[6] und das Hofgasteinerhaus der Naturfreunde.[7]

Erreichbar ist die Schlossalm vom Zentrum von Bad Hofgastein mit der Kabinenbahn Schlossalmbahn, deren zwei Teilstrecken insgesamt rund 3426 m lang sind, und vom Angertal mit der rund 2063 m langen Kabinenbahn Kaserebenbahn. Beide sind ganzjährig in Betrieb. Für das Schigebiet auf der Schlossalm stehen im Winter außerdem die Kabinenbahn Pendelbahn Schloßalm, die Sesselbahnen Hohe Scharte, Sendleitenbahn und Weitmoser sowie der Schlepplift Schloßhochalmlift zur Verfügung.[2] Das Schigebiet Schlossalm-Angertal-Stubnerkogel ist das größte zusammenhängende Schigebiet im Gasteinertal. Es gehört zum Verbund Ski amadé.[8]
Die Schlossalm ist ein Lebensraum für Alpenmurmeltiere (Marmota marmota).[9] Bei einer Erhebung der Vogelarten des Gasteinertals in den 1980er Jahren wurden in der Gegend der Alm folgende Arten beobachtet: die Alpenbraunelle (Prunella collaris), die Alpendohle (Pyrrhocorax graculus), das Alpenschneehuhn (Lagopus muta), das Auerhuhn (Tetrao urogallus), der Bergpieper (Anthus spinoletta), das Birkhuhn (Tetrao tetrix), der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros), die Ringdrossel (Turdus torquatus), der Schneefink (Montifringilla nivalis) und der Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) als Brutvögel, das Haselhuhn (Bonasa bonasia) und der Turmfalke (Falco tinnunculus) als wahrscheinliche Brutvögel, der Steinrötel (Monticola saxatilis) als möglicher Brutvogel, der Gänsegeier (Gyps fulvus) als Sommergast sowie der Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) und der Schwarzmilan (Milvus migrans) als Durchzügler.[10]
Geschichte
Die Schlossalm hieß im 16. Jahrhundert Tresnitzen, was sich aus dem Slawischen herleitet.[11] Im von 1823 bis 1830 erstellten Franziszeischen Kataster ist die Alm als Schloſs Alpe mit dem Gebäude Schloſs Hütte verzeichnet.[2]
Die Sektion Hofgastein des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins legte 1921 mehrere neue Sommer- und Winter-Wegmarkierungen vom Zentrum von Bad Hofgastein über die Schlossalm auf die Türchlwand an.[12] Die Wegmarkierungen bis zur Schlossalm wurden im Sommer 1923 nachgebessert.[13]
Literatur
- Johann Ambach: Der Einfluß des Skibetriebes auf die Insektengemeinschaft einer subalpinen Almweide am Beispiel der Schloßalm (Bad Hofgastein, Salzburg). Ein Beitrag zur Pistenökologie. Dissertation. Universität Salzburg, Salzburg 1991.
- Helmut Berger: Taxonomie und Ökologie der Ciliaten und Testaceen (Protozoa) von Almweiden und Schipisten im Gasteinertal (Salzburg). Dissertation. Universität Salzburg, Salzburg 1985.
- Sepp Brandl: Gasteinertal. Großarltal – Raurisertal – Nationalpark Hohe Tauern. 58 ausgewählte Wanderungen. 6., vollständig neu bearbeitete Auflage. Bergverlag Rother, München 2017, ISBN 978-3-7633-4021-7, Nr. 25: Schloßalm(see) und Hirschkarspitze, 2119 m, S. 88–90.
- Ingeborg P. Illich: Über den Einfluß von Skipisten auf die Orthopterenfauna im subalpinen Bereich des Gasteinertals, Hohe Tauern, Salzburg. Dissertation. Universität Salzburg, Salzburg 1985.
- Monika Isda: Die Vegetation der Schloßalm bei Bad Hofgastein. Diplomarbeit. Universität für Bodenkultur Wien, Wien 1982.
- Birgit Stöhr: Erfassung von direkten Landschaftsveränderungen durch den Schisport am Beispiel eines Teilbereiches der Schloßalm, Bad Hofgastein. Diplomarbeit. Universität für Bodenkultur Wien, Wien 1983.
- Ulrike Tappeiner: Bestandsstruktur, Mikroklima und Energiehaushalt einer naturnahen Almweide und einer begrünten Schipistenplanierung im Gasteinertal (Hohe Tauern). Dissertation. Universität Innsbruck, Innsbruck 1985.
- Johann Witzmann: Beitrag zur Lepidopterenfauna der Schloßalm (2000 m) bei Hofgastein. In: Eberhard Stüber (Hrsg.): Festschrift der Naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft am Haus der Natur in Salzburg zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Eduard Paul Tratz. Naturwissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft am Haus der Natur, Salzburg 1958, S. 89–90.
Weblinks
- Skigebiet Schlossalm-Angertal-Stubnerkogel. Ski Amadé
- Schlossalm. In: Mineralienatlas Lexikon. Geolitho Stiftung
- Anton Ernst Lafenthaler: Wanderwege: Bad Hofgastein – Schlossalm. In: Gastein im Bild.
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis Salzburg 2001. Verlag Österreich, Wien 2004, ISBN 3-902452-44-7, S. 80 (statistik.at [PDF; 4,0 MB; abgerufen am 17. Juli 2025]).
- ↑ a b c d SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 17. Juli 2025.
- ↑ Anton Ernst Lafenthaler: Geographie: Fluss-, Berg-, Flurnamen – Bad Hofgastein/Schlossalmsee. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 17. Juli 2025.
- ↑ Anton Ernst Lafenthaler: Geographie: Berg-, Bach- und Flurnamen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 17. Juli 2025.
- ↑ Weitmoser Schlossalm. Scharfetter Betriebe, abgerufen am 17. Juli 2025.
- ↑ Hamburger Skihütte. Deutscher Alpenverein Sektion Hamburg und Niederelbe, abgerufen am 17. Juli 2025.
- ↑ Hofgasteinerhaus. Naturfreunde Österreich, abgerufen am 17. Juli 2025.
- ↑ Skigebiet Schlossalm-Angertal-Stubnerkogel. Ski Amadé, abgerufen am 17. Juli 2025.
- ↑ Anton Ernst Lafenthaler: Wanderwege: Bad Hofgastein – Schlossalm. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 17. Juli 2025.
- ↑ Susanne Stadler, Norbert Winding: Die Vogelarten des Gasteinertales. In: Vogelkundliche Berichte und Informationen – Land Salzburg. Nr. 108, 1986, S. 13–15, 18–21 und 24–25 (zobodat.at [PDF; 13,4 MB; abgerufen am 17. Juli 2025]).
- ↑ Anton Ernst Lafenthaler: Dokumentation: Geschichte / Orts-, Fluss-, Berg- und Flurnamen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 17. Juli 2025.
- ↑ Thermalbad Hofgastein. In: Salzburger Chronik, 2. Juli 1921, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ Alpines und Sport. In: Salzburger Chronik, 19. September 1923, S. 5 (online bei ANNO).


