Anger (Gemeinde Bad Hofgastein)

Anger (Rotte)
Ortschaft
Anger (Gemeinde Bad Hofgastein) (Österreich)
Anger (Gemeinde Bad Hofgastein) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Johann im Pongau (JO), Salzburg
Gerichtsbezirk Sankt Johann im Pongau
Pol. Gemeinde Bad Hofgastein  (KG Vorderschneeberg)
Koordinaten 47° 9′ 11″ N, 13° 6′ 36″ Of1
f3f0
Einwohner der Ortschaft 1275 (1. Jän. 2025)
Gebäudestand 395 (1. April 2020f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 13954
Zählsprengel/ -bezirk Bad Hofgastein-Süd (50402 003)
Bild
Blick auf die Rotte Anger mit dem Angerbach
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS
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1275

Anger ist eine Rotte und eine Ortschaft in der Marktgemeinde Bad Hofgastein im österreichischen Bundesland Salzburg.

Geografie

Südliche Ortseinfahrt der Rotte Anger

Die Rotte Anger liegt am Ausgang des Angertals auf einer Höhe von 860 m ü. A.[1] Sie ist durch den Angerbach im Süden vom Nachbardorf Lafen getrennt. Oberhalb der Siedlung verläuft die Strecke der Tauernbahn über die Angerschluchtbrücke.[2]

Zu Ortschaft Anger gehören die Dörfer Dietersdorf und Hundsdorf, die Rotten Anger, Kreuzbichl und Nesslach, das Weitmoserschlössl, die Einzelhöfe Hochberg, Jungerstube, Lackenbauer und Rieser, die Jagdhütten Angerhütte und Antoniushütte, die Schihütte Hamburger Hütte sowie die Almen Feldinghütte, Hartlhütte, Rettenwandalm, Rockfeldalm, Schattbachalm, Schloß-Hochalm und Schockgüter.[1] Die Ortschaft umfasst 395 Adressen (Stand: 1. April 2020)[3] und hat 1275 Einwohner (Stand: 1. Jänner 2025).[4] Sie liegt in der Katastralgemeinde Vorderschneeberg.[2]

Geschichte

Ein Brand am Stummeranwesen in Anger am 20. Mai 1872 griff auf weitere Gehöfte über. Letztlich wurde fünf Höfe zerstört.[5]

Das Gasteinertal war im Sommer 1933 von mehrmaligen Unwetterkatastrophen mit schwerem Hagel, Überschwemmungen und Vermurungen betroffen. Dabei wurden die Ernte vernichtet und Sachschäden an Gebäuden verursacht. So richtete etwa Hagel am 19. August 1933 in Anger, Gadaunern, Vorderschneeberg, Weinetsberg und Wieden schwere Schäden an.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Alte Angerschluchtbrücke

Die alte Angerschluchtbrücke der Tauernbahn am Ausgang des Angertals steht unter Denkmalschutz.[7] An den steilen Berghängen befinden sich einige bemerkenswerte Bauernhöfe, darunter das Aslgut (Aselgut) und das Simmer-Lipp-Gut, die beide vermutlich auf das 17. Jahrhundert zurückgehen.[8]

Zu den in Anger aktiven zahlreichen Krampus-Gruppen („Passen“) des Gasteinertals zählen (mit Gründungsjahr in Klammern): der Schneeberg-Pass (1980), der Bergkristall-Pass (1986), der Angeralm-Pass (1993), der Rachkögei-Pass (1996), der Schloss-Pass (1997), der Anger-Pass (2003), der Durz-Pass (2003), der Nösslach-Pass (2009), der Klämpferer-Pass (2010) und der Werkstatt-Pass (2010).[9]

Infrastruktur

Am östlichen Ortsrand von Anger verläuft die Landesstraße B167. Die Siedlung ist über die Bushaltestellen Bad Hofgastein Anger, Bad Hofgastein Angerweg und Bad Hofgastein Angerweg/Abzw Dorngasse an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Die Mountainbikestrecken Angertal-Runde, Gadaunerer Hochalmen, Schattbachalm und Stubnerkogel Gipfel führen durch den Ort.[2]

Literatur

  • Sebastian Hinterseer: Bad Hofgastein und die Geschichte Gasteins. Gewidmet zur Erinnerung 150 Jahre Heilbad Hofgastein. 2. Auflage. Salzburger Nachrichten VerlagsGmbH, Salzburg 1977, ISBN 3-85304-036-5, Anger und Hundsdorf, S. 116–135.
Commons: Anger (Gemeinde Bad Hofgastein) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis Salzburg 2001. Verlag Österreich, Wien 2004, ISBN 3-902452-44-7, S. 79–80 (statistik.at [PDF; 4,0 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
  2. a b c SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 15. April 2025.
  3. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  4. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  5. Anton Ernst Lafenthaler: Dokumentation: Brandkatastrophen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 15. April 2025.
  6. Das Unwetter. Wasser- und Hagelschäden in der Landgemeinde Hofgastein. In: Salzburger Chronik, 24. August 1933, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/sch
  7. Salzburg – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF) Bundesdenkmalamt, 28. Mai 2024, abgerufen am 15. April 2025.
  8. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Salzburg – Stadt und Land. Anton Schroll & Co, Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2, S. 37.
  9. Anton Ernst Lafenthaler: Brauchtum/Gasteinertal: Krampuslauf – Gasteiner Klaubaufpassen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 10. Juli 2025.