Rastötzenbach
| Rastötzenbach Rastötzengraben | ||
![]() Rastötzenbach in Bad Hofgastein | ||
| Daten | ||
| Lage | Land Salzburg, Österreich | |
| Flusssystem | Donau | |
| Abfluss über | Gasteiner Ache → Salzach → Inn → Donau → Schwarzes Meer | |
| Quelle | zwischen Frauenkogel und Tennkogel 47° 10′ 30″ N, 13° 9′ 35″ O | |
| Quellhöhe | 2113 m ü. A.[1] | |
| Mündung | beim Ortszentrum von Bad HofgasteinKoordinaten: 47° 10′ 27″ N, 13° 5′ 52″ O 47° 10′ 27″ N, 13° 5′ 52″ O | |
| Mündungshöhe | 835 m ü. A.[1] | |
| Höhenunterschied | 1278 m | |
| Sohlgefälle | 24 % | |
| Länge | 5,4 km[1] | |
| Einzugsgebiet | 7,4 km²[2] | |
| Rechte Nebenflüsse | Kirchbach | |
| Gemeinden | Bad Hofgastein | |
![]() Brücke über den Rastötzenbach in Bad Hofgastein | ||
Der Rastötzenbach (auch Rastötzengraben, im Unterlauf auch Kirchbach) ist ein rechter Nebenbach der Gasteiner Ache in der Marktgemeinde Bad Hofgastein im österreichischen Bundesland Salzburg.
Geografie
Der Rastötzenbach entspringt auf einer Höhe von 2113 m ü. A. im Tal zwischen den Bergen Frauenkogel und Tennkogel in der Ankogelgruppe und verläuft von dort grob von Osten nach Westen. Er weist eine Gesamtlänge von 5,4 km auf.[1] Sein Einzugsgebiet ist 7,4 km² groß.[2] Der Bach fließt zunächst über die Rastötzenalm in einem großen trichterförmigen Talkessel zwischen den Steilflanken des Frauenkogels, des Gamskarkogels und des Tennkogels, von wo sich das abfließende Wasser im Bach sammelt. Er verlässt den Kessel durch einen schluchtartigen Einschnitt.[3]

Als rechten Nebenbach nimmt der Rastötzenbach den Kirchbach auf.[1] Alternativ heißt der untere Abschnitt des Rastötzenbachs ab nun Kirchbach. Er fließt durch mehrere Geröllsperren und erreicht das Ortszentrum von Bad Hofgastein. Dort verläuft er zuletzt durch ein künstlich vertieftes Bachbett, das auf beiden Seiten mit verfugten Steinplatten befestigt ist.[4] Der Fernwanderweg Zentralalpenweg führt durch große Teile des Tales. Die Fernradwege Ciclovia Alpe Adria und EuroVelo 7 kreuzen den Bach im Ortszentrum von Bad Hofgastein. Dort quert ihn die über die Kirchbachbrücke verlaufende Landesstraße B167. Der Rastötzenbach mündet schließlich auf einer Höhe von 835 m ü. A. rechtsseitig in die Gasteiner Ache.[1]
Geschichte
Der Name Rastötzen, in früherer Form Rastitzen, ist südslawischen Ursprungs und wahrscheinlich in der Zeit zwischen 900 und 1100, spätestens jedoch 1200 entstanden. Er leitet sich von hrast für ‚Eiche‘ oder rastit für ‚wachsen‘ ab, verbunden ist mit dem verbreiteten Bachnamen-Suffix -itzen, eingedeutscht aus -ica.[5]
Eine schwere Überschwemmung des Rastötzenbaches am 14. Juni 1569 zerstörte 52 Häuser, Schmieden und weitere Gebäude in Bad Hofgastein. Es ertranken 147 Menschen in den Fluten. Im Jahr 1570 wurden daraufhin im Ortsgebiet große und breite Schutzdämme errichtet.[6]
Ein Unwetter am 29. Juli 1933 löste die schwerste Hochwasserkatastrophe seit 1872 aus. Mitgeführte Steine, Schotter und Sand füllten das Bachbett. Dasselbe Unwetter vernichtete durch Hagel landwirtschaftliche Flächen in Faschingberg und Remsach.[7] Daraufhin wurde eine Regulierung des Rastötzenbachs beschlossen.[8] Weitere Bauten der Wildbachverbauung wurden in den 1960er und 1980er Jahren errichtet.[4]
Umwelt
In der Gegend der Einmündung des Kirchbachs fließt der Rastötzenbach durch die Gamswild-Ruhezone Bürgerwald, die von 1. Dezember bis 31. Mai nicht betreten werden darf.[1]
Literatur
- Uli Bangert, Anke Brinkmann, Maike Klingebiel, Achim Sander: Untersuchung einer Alm als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum. Eignungsbewertung und Entwicklungsvorschläge für die Rastötzenalm (Gasteiner Tal, Österreich). Institut für Landschaftspflege und Naturschutz der Universität Hannover, Hannover 1994.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ a b Flächenverzeichnis der österreichischen Flußgebiete. Salzachgebiet und Inngebiet unterhalb der Salzach (= Beiträge zur Hydrographie Österreichs. Nr. 51). Hydrographisches Zentralbüro im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Wien 1986, S. 22 (info.bml.gv.at [PDF; abgerufen am 15. April 2025]).
- ↑ Günter Spatz, Bernd Weis, Dona Marleen Dolar: Der Einfluß von Bewirtschaftungsänderungen auf die Vegetation von Almen im Gasteiner Tal. In: Alexander Cernusca (Hrsg.): Ökologische Analysen von Almflächen im Gasteiner Tal (= Veröffentlichungen des Österreichischen MaB-Hochgebirgsprogramms Hohe Tauern. Band 2). Band 2. Wagner, Innsbruck 1978, ISBN 978-3-7030-0059-1, S. 167 (mediatum.ub.tum.de [PDF; abgerufen am 15. April 2025]).
- ↑ a b Anton Ernst Lafenthaler: Menschenwerke: Schutzbauten – Hochwasserschutz. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ Walter Strobl, Fritz Gruber: Flurnamen des oberen Gasteiner und Rauriser Tals als Zeugen historischer Baumvorkommen. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Nr. 132, 1992, S. 438–439 (zobodat.at [PDF; 3,8 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
- ↑ Albert von Muchar: Das Thal und Warmbad Gastein nach allen Beziehungen und Merkwürdigkeiten nach eigener Anschauung und aus den zuverlässigsten Quellen dargestellt für Aerzte, Körperkranke, Geschichtsforscher, Mineralogen, Metallurgen, Botaniker und für Freunde der hochromantischen Alpennatur. Damian und Sorge, Grätz 1834, S. 90–91.
- ↑ Das entfesselte Element. In: Salzburger Volksblatt, 31. Juli 1933, S. 8 (online bei ANNO).
- ↑ Carl Marilaun: Frühsommer und Saisonouvertüre in Hofgastein. In: Neues Wiener Journal, 27. Mai 1934, S. 7 (online bei ANNO).

