Hundsdorf (Gemeinde Bad Hofgastein)
| Hundsdorf (Dorf) | |||
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| Basisdaten | |||
| Pol. Bezirk, Bundesland | Sankt Johann im Pongau (JO), Salzburg | ||
| Gerichtsbezirk | Sankt Johann im Pongau | ||
| Pol. Gemeinde | Bad Hofgastein (KG Vorderschneeberg) | ||
| Ortschaft | Anger | ||
| Koordinaten | 47° 9′ 37″ N, 13° 6′ 1″ O | ||
| Statistische Kennzeichnung | |||
| Zählsprengel/ -bezirk | Bad Hofgastein-Süd (50402 003) | ||
Ortsansicht von Hundsdorf | |||
| Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS | |||
Hundsdorf ist ein Dorf in der Marktgemeinde Bad Hofgastein im österreichischen Bundesland Salzburg.
Geografie

Hundsdorf gehört zur Ortschaft Anger[1] und zur Katastralgemeinde Vorderschneeberg. Das Dorf liegt zwischen der Bahnstrecke der Tauernbahn im Westen und der Landesstraße B167 im Osten.[2] Die Tauernbahn verläuft hier über drei steinerne Viadukte, die 1905 fertig gestellt wurden: das 94 Meter lange Weitmoser-Viadukt, das 101 Meter lange Hundsdorfer Viadukt und das 53 Meter lange steinerne Schloßbach-Viadukt.[3]
Am westlichen Ortsrand mündet der Obermittereggbach in den Hundsdorfer Graben, der wiederum in der Ortsmitte in den Schloßbach mündet. Der Schloßbach ist ein Nebenbach der Gasteiner Ache.[2] Bei einer Erhebung der Vogelarten des Gasteinertals in den 1980er Jahren wurde im feuchten Talboden bei Hundsdorf die Bekassine (Gallinago gallinago) als Durchzüglerin beobachtet.[4]
Geschichte
Bereits im 15. und 16. Jahrhundert gab es in Hundsdorf wie in mehreren anderen Orten im Gasteinertal erzverarbeitende Betriebe.[5] Der Ortsname soll sich von hier gezüchteten Hunden herleiten, die im Bergbau eingesetzt wurden.[6]
Unter bayrischer Herrschaft bildete Hundsdorf ab 1814 einen der sechs Steuerdistrikte im Gasteinertal, neben Böckstein, Breitenberg, Dorf, Markt Hof (Bad Hofgastein) und Wildbad.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Weitmoserschlössl, auch Schloss Hundsdorf genannt, steht unter Denkmalschutz.[8] Das spätgotische Schloss wurde 1554 von Christoph Weitmoser anstelle eines Vorgängerbaus errichtet und nach 1604 von Georg Leykofer erweitert.[9]
Zu den in Hundsdorf aktiven zahlreichen Krampus-Gruppen („Passen“) des Gasteinertals zählen (mit Gründungsjahr in Klammern): der Hundsdorfer-Pass (1961; bis 2001), der Löschenbrand-Pass (1976), der Gallwies-Pass (1985), der Bräumoser-Pass (1990), der Wiglitz-Pass (1993), der Wolkerl-Pass (1995; bis 2004), der Schloss-Pass (1997), der Wuschz’n-Pass (1997), der Lafener Zirb’n-Pass (2001), der Anger-Pass (2003), der Gasteiner Toifi-Pass (2006), der Patzberg-Pass (2006), der Raureif-Pass (2006), der Nösslach-Pass (2009), der Gamsleiten-Pass (2010), der Groyer-Pass (2010), der Anger-Toifi-Pass (2013)[10] und der Hundsdorfer Toifi Pass (Gründungsjahr unbekannt).[11]
Einer Sage nach wurde 1403 ein Lindwurm durch ein Hochwasser auf ein Feld bei Hundsdorf geschwemmt. Das tote Ungeheuer soll grauenhaft gestunken haben und wurde schnell in die Fluten geworfen. Das Feld heißt seitdem Wurmsfeld (Wurmbsfeldt).[12]
Infrastruktur
Das Dorf ist über die Bushaltestellen Bad Hofgastein Kindergarten Süd, Bad Hofgastein Stern (Schlossgasse), Bad Hofgastein Stern (Weitmoserstr.), Bad Hofgastein Süd (Kreisverkehr), Bad Hofgastein Weitermoser Schlössl und Bad Hofgastein Weitermoserstr. an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Die Mountainbikestrecken Angertal-Runde, zu den Gadaunerer Hochalmen, zur Schattbachalm und zum Stubnerkogel-Gipfel führen durch den Ort.[2]
Literatur
- Sebastian Hinterseer: Bad Hofgastein und die Geschichte Gasteins. Gewidmet zur Erinnerung 150 Jahre Heilbad Hofgastein. 2. Auflage. Salzburger Nachrichten VerlagsGmbH, Salzburg 1977, ISBN 3-85304-036-5, Anger und Hundsdorf, S. 116–135.
Weblinks
- Anton Ernst Lafenthaler: Siedlungsgeschichte: Anger/Hundsdorf. In: Gastein im Bild.
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis Salzburg 2001. Verlag Österreich, Wien 2004, ISBN 3-902452-44-7, S. 79 (statistik.at [PDF; 4,0 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
- ↑ a b c SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ Michael Alexander Tiberius Populorum: Die Tauernbahn – ein Reader in 3 Teilen – Teil 2: Tauernbahn Nordrampe. Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung, 7. Oktober 2021, abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ Susanne Stadler, Norbert Winding: Die Vogelarten des Gasteinertales. In: Vogelkundliche Berichte und Informationen – Land Salzburg. Nr. 108, 1986, S. 15 (zobodat.at [PDF; 13,4 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
- ↑ Albert von Muchar: Das Thal und Warmbad Gastein nach allen Beziehungen und Merkwürdigkeiten nach eigener Anschauung und aus den zuverlässigsten Quellen dargestellt für Aerzte, Körperkranke, Geschichtsforscher, Mineralogen, Metallurgen, Botaniker und für Freunde der hochromantischen Alpennatur. Damian und Sorge, Grätz 1834, S. 99.
- ↑ Schloss Hundsdorf. In: Salzburger Fremden-Zeitung. Organ zur Hebung des Fremdenverkehrs für Salzburg und Umgebung, 24. Juli 1888, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ Albert von Muchar: Das Thal und Warmbad Gastein nach allen Beziehungen und Merkwürdigkeiten nach eigener Anschauung und aus den zuverlässigsten Quellen dargestellt für Aerzte, Körperkranke, Geschichtsforscher, Mineralogen, Metallurgen, Botaniker und für Freunde der hochromantischen Alpennatur. Damian und Sorge, Grätz 1834, S. 40.
- ↑ Salzburg – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF) Bundesdenkmalamt, 28. Mai 2024, abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Salzburg – Stadt und Land. Anton Schroll & Co, Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2, S. 35.
- ↑ Anton Ernst Lafenthaler: Brauchtum/Gasteinertal: Krampuslauf – Gasteiner Klaubaufpassen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 10. Juli 2025.
- ↑ Passen-Archiv. In: KrampusVideos.at. Abgerufen am 21. Mai 2025.
- ↑ Anton Ernst Lafenthaler: Dokumentation: Hochwasserkatastrophen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 15. April 2025.

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