Maierhofen (Gemeinde Dorfgastein)

Maierhofen (Rotte)
Ortschaft
Maierhofen (Gemeinde Dorfgastein) (Österreich)
Maierhofen (Gemeinde Dorfgastein) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland St. Johann im Pongau (JO), Salzburg
Gerichtsbezirk Sankt Johann im Pongau
Pol. Gemeinde Dorfgastein  (KG Klammstein)
Koordinaten 47° 15′ 10″ N, 13° 5′ 59″ Of1
Höhe 830 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 208 (1. Jän. 2025)
Gebäudestand 70 (1. April 2020f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 13982
Zählsprengel/ -bezirk Dorfgastein (50405 000)
Bild
Ortsansicht von Maierhofen
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS
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208

Maierhofen ist eine Rotte und eine Ortschaft in der Gemeinde Dorfgastein im österreichischen Bundesland Salzburg.

Geografie

Zentrum der Rotte Maierhofen

Zur Ortschaft Maierhofen (früher auch Mayerhofen geschrieben) gehören die gleichnamige Rotte Maierhofen, das Dorf Mühlbach, die Einzelhöfe Reitergut und Rodelberg, die Schihütte Wengeralm sowie die Almen Grabner-Heimalm, Hauserbauernalm, Heumoosalm, Hoisbauern-Heimalm, Klammalm, Kolleralm, Lenzbauernalm, Maierhoferalmen, Mitterer-Heimalm, Obere Raineralm, Paulbauernalm, Rieser-Heimalm, Rodelberg-Heimalm, Thorbauern-Heimalm und Untere Raineralm.[1] Die Ortschaft umfasst 70 Adressen (Stand: 1. April 2020)[2] und hat 208 Einwohner (Stand: 1. Jänner 2025).[3] Sie befindet sich in der Katastralgemeinde Klammstein.[4]

Maierhofner Brücke der Tauernbahn

Die Rotte Maierhofen liegt auf einer Höhe von 830 m ü. A.[1] In der Gegend fließen mehrere kleine Bäche, die unweit der Siedlung in den Fluss Gasteiner Ache münden. Diese sind, von Norden nach Süden, der Schwarzerbach, der Bründlgraben und der Einfanggraben.[4] In der Nähe des Orts quert die Strecke der Tauernbahn die Gasteiner Ache über die 68 m lange Maierhofner Brücke.[5] An einem Forstweg in Maierhofen wächst das Kleine Tausendgüldenkraut (Centaurium pulchellum).[6] Bei einer Erhebung der Vogelarten des Gasteinertals in den 1980er Jahren wurden in Maierhofen der Neuntöter (Lanius collurio) als Brutvogel und die Blaumeise (Parus caeruleus) als wahrscheinlicher Brutvogel beobachtet.[7]

Geschichte

Der Ort geht auf Maierhöfe der im 7. und 8. Jahrhundert einwandernden Bajuwaren zurück.[8] In den Jahren 1597, 1599 und 1635 fiel jeweils ein großer Teil der Einwohner von Maierhofen, Mühlbach und Dorfgastein Pestepidemien zum Opfer.[9]

Im von 1823 bis 1830 erstellten Franziszeischen Kataster ist der Ort in der Schreibweise Mayerhofen verzeichnet.[4] Noch im 19. Jahrhundert gab es am Ufer der Gasteiner Ache bei Maierhofen Sümpfe.[10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Rotte Maierhofen gibt es mehrere bemerkenswerte Gehöfte. Dazu zählen der Moarhof, das Steinergut und das Thorbauergut. Das Wohnhaus des auch als Rodlberggut bezeichneten Einzelhofs Rodelberg ist mit der Jahreszahl 1867 bezeichnet und weist einen Zierschrot auf.[11] Die dortige gemauerte Rodlbergkapelle wurde 1975 errichtet. Sie ersetzte einen andernorts gelegenen Vorgängerbau aus Holz.[12]

Zu den in Maierhofen aktiven zahlreichen Krampus-Gruppen („Passen“) des Gasteinertals zählen der 1998 gegründete Klamm-Pass, der 1999 gegründete Entrischn-Pass, der 2012 gegründete Pintaloch-Pass und der 2013 gegründete Kogl-Grobn-Pass.[13]

Infrastruktur

Zwischen dem Ortsrand und der Gasteiner Ache verläuft die Landesstraße B167. Die Siedlung ist über die Bushaltestellen Dorfgastein Maierhofen Ort und Dorfgastein Maierhofen (B167) an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Die Fernradwege Ciclovia Alpe Adria und EuroVelo 7 führen durch den Ort.[4]

Literatur

  • Sebastian Hinterseer: Heimatbuch Dorfgastein. Eigenverlag der Gemeinde Dorfgastein, Salzburg 1981, ISBN 3-85304-036-5, Kapitel Die Hausgeschichte von Mayerhofen, S. 106–141.
Commons: Maierhofen (Gemeinde Dorfgastein) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis Salzburg 2001. Verlag Österreich, Wien 2004, ISBN 3-902452-44-7, S. 82 (statistik.at [PDF; 4,0 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
  2. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  4. a b c d SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 15. April 2025.
  5. Michael Alexander Tiberius Populorum: Die Tauernbahn – ein Reader in 3 Teilen – Teil 2: Tauernbahn Nordrampe. Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung, 7. Oktober 2021, abgerufen am 15. April 2025.
  6. Fritz Gruber, Walter Strobl: Floristisches aus dem Gasteiner Tal, II. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Nr. 138, 1998, S. 592 (zobodat.at [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
  7. Susanne Stadler, Norbert Winding: Die Vogelarten des Gasteinertales. In: Vogelkundliche Berichte und Informationen – Land Salzburg. Nr. 108, 1986, S. 18 und 22 (zobodat.at [PDF; 13,4 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
  8. Anton Ernst Lafenthaler: Siedlungsgeschichte: Maierhofen/Mühlbach. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 15. April 2025.
  9. Albert von Muchar: Das Thal und Warmbad Gastein nach allen Beziehungen und Merkwürdigkeiten nach eigener Anschauung und aus den zuverlässigsten Quellen dargestellt für Aerzte, Körperkranke, Geschichtsforscher, Mineralogen, Metallurgen, Botaniker und für Freunde der hochromantischen Alpennatur. Damian und Sorge, Grätz 1834, S. 162.
  10. Franz Anton Alexander von Braune: Das große und berühmte Untersberg-Torfmoor-Gefild bei Salzburg; dessen Natur- und Culturs-Geschichte, Bestandtheile, Benützung der Torflager und der Torfwasser- und Schlamm-Heilbäder, mit besonderer Darstellung der Bade-Anstalt-Beschaffenheit zu Mittermoos. Nebst einer Flor-Uebersicht dieses Torfmoos-Gefildes und des Untersberges, deren Sagen und lyrische Bilder ihrer malerischen Umgegenden. Ein Taschenbuch für Naturfreunde und Badegäste. Mayr, Salzburg 1843, S. 276.
  11. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Salzburg – Stadt und Land. Anton Schroll & Co, Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2, S. 71–72.
  12. Anton Ernst Lafenthaler: Menschenwerke: Kapellen am Berg. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 15. April 2025.
  13. Anton Ernst Lafenthaler: Brauchtum/Gasteinertal: Krampuslauf – Gasteiner Klaubaufpassen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 10. Juli 2025.