Unterberg (Gemeinde Dorfgastein)
| Unterberg (Rotte) Ortschaft | |||
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| Basisdaten | |||
| Pol. Bezirk, Bundesland | St. Johann im Pongau (JO), Salzburg | ||
| Gerichtsbezirk | Sankt Johann im Pongau | ||
| Pol. Gemeinde | Dorfgastein (KG Klammstein) | ||
| Koordinaten | 47° 15′ 23″ N, 13° 5′ 3″ O | ||
| Höhe | 830 m ü. A. | ||
| Einwohner der Ortschaft | 184 (1. Jän. 2025) | ||
| Gebäudestand | 51 (1. April 2020) | ||
| Statistische Kennzeichnung | |||
| Ortschaftskennziffer | 13983 | ||
| Zählsprengel/ -bezirk | Dorfgastein (50405 000) | ||
Unterberg aus der Vogelperspektive | |||
| Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS | |||
Unterberg ist eine Rotte und eine Ortschaft in der Gemeinde Dorfgastein im österreichischen Bundesland Salzburg.
Geografie

Zur Ortschaft Unterberg gehören die Rotte Unterberg sowie die Almen Amoseralm, Amoser-Hochalm, Heinreichalm, Huberalm, Kokaseralm, Lehenalm, Schloßalm und Stoffalm.[1] Die Ortschaft umfasst 51 Adressen (Stand: 1. April 2020)[2] und hat 184 Einwohner (Stand: 1. Jänner 2025).[3] Sie befindet sich in der Katastralgemeinde Klammstein.[4]
Die Rotte Unterberg liegt auf einer Höhe von 830 m ü. A.[1] Östlich davon fließt der Fluss Gasteiner Ache und direkt durch die Siedlung dessen Nebenbach Unterberggraben.[4] Bei Unterberg wachsen Kleinblütiges Knopfkraut (Galinsoga parviflora) und Mutterkraut (Tanacetum parthenium).[5] Bei einer Erhebung der Vogelarten des Gasteinertals in den 1980er Jahren wurden an Felsen nördlich von Unterberg die Felsenschwalbe (Ptyonoprogne rupestris) und im Ort selbst der Neuntöter (Lanius collurio) als Brutvögel beobachtet.[6]
Geschichte
Bei einer Brandkatastrophe im Jahr 1562 wurden in Unterberg 13 Bauernhöfe vernichtet. Dabei starben mehrere Menschen und Vieh.[7] Eine Schneelawine richtete 1817 in Unterberg eine große Verwüstung an.[8] Weite Teile des Herzogtums Salzburg wurden von 27. bis 29. Mai 1821 von einer Naturkatastrophe heimgesucht, die durch Schneeschmelze und Dauerregen verursacht worden war. Dabei wurde bei der Saagmühle in Unterberg eine Brücke über die Gasteiner Ache weggerissen.[9] Bis ins 19. Jahrhundert gab es am Ufer der Gasteiner Ache bei Unterberg Sümpfe.[10]
Kultur
Der Unterberger Pass ist eine der zahlreichen Krampus-Gruppen („Passen“) des Gasteinertals.[11] Er wurde 2006 gegründet. Zu weiteren in Unterberg aktiven Krampus-Gruppen zählen der 1997 gegründete Lodininger-Pass, der 1998 gegründete Klamm-Pass, der 2003 gegründete Bernkogel-Pass, der 2005 gegründete Feuerwehr-Pass, der 2008 gegründete Präau-Pass und der 2010 gegründete Dorfer-Himmel-Pass.[12]
Noch im späten 19. Jahrhundert wurde in Unterberg und Luggau an den Nachmittagen vor Sonn- und Feiertagen der Brauch von Böllerschüssen praktiziert, nach denen nicht mehr gearbeitet werden durfte. Nach dem zweiten Böllerschuss betete ein Schichtmeister den Rosenkranz vor.[13]
Infrastruktur
Der Sportplatz Unterberg umfasst einen 90 mal 45 m großen Fußballplatz. Die Siedlung ist über die Bushaltestellen Dorfgastein Unterberg Ort und Dorfgastein Unterberg Süd an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Durch den Ort führen die mittelschweren Mountainbikestrecken Amoser Hochalm und Kögerlalm.[4]
Literatur
- Sebastian Hinterseer: Heimatbuch Dorfgastein. Eigenverlag der Gemeinde Dorfgastein, Salzburg 1981, ISBN 3-85304-036-5, Die Hausgeschichte von Unterberg, S. 141–177.
Weblinks
- Anton Ernst Lafenthaler: Siedlungsgeschichte: Unterberg/Klammstein. In: Gastein im Bild.
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis Salzburg 2001. Verlag Österreich, Wien 2004, ISBN 3-902452-44-7, S. 82 (statistik.at [PDF; 4,0 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
- ↑ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b c SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ Fritz Gruber, Walter Strobl: Floristisches aus dem Gasteiner Tal, II. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Nr. 138, 1998, S. 595 und 597 (zobodat.at [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
- ↑ Susanne Stadler, Norbert Winding: Die Vogelarten des Gasteinertales. In: Vogelkundliche Berichte und Informationen – Land Salzburg. Nr. 108, 1986, S. 18 (zobodat.at [PDF; 13,4 MB; abgerufen am 15. April 2025]).
- ↑ Anton Ernst Lafenthaler: Dokumentation: Brandkatastrophen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ Albert von Muchar: Das Thal und Warmbad Gastein nach allen Beziehungen und Merkwürdigkeiten nach eigener Anschauung und aus den zuverlässigsten Quellen dargestellt für Aerzte, Körperkranke, Geschichtsforscher, Mineralogen, Metallurgen, Botaniker und für Freunde der hochromantischen Alpennatur. Damian und Sorge, Grätz 1834, S. 162.
- ↑ Offizielle Darstellung der durch die Elementar-Ereignisse vom 27. bis 29. May im Salzburgerkreise sich ergebenen Beschädigungen. In: Salzburger Zeitung, 4. Juni 1821, S. 1 und 3 (online bei ANNO).
- ↑ Franz Anton Alexander von Braune: Das große und berühmte Untersberg-Torfmoor-Gefild bei Salzburg; dessen Natur- und Culturs-Geschichte, Bestandtheile, Benützung der Torflager und der Torfwasser- und Schlamm-Heilbäder, mit besonderer Darstellung der Bade-Anstalt-Beschaffenheit zu Mittermoos. Nebst einer Flor-Uebersicht dieses Torfmoos-Gefildes und des Untersberges, deren Sagen und lyrische Bilder ihrer malerischen Umgegenden. Ein Taschenbuch für Naturfreunde und Badegäste. Mayr, Salzburg 1843, S. 276.
- ↑ Passen-Archiv. In: KrampusVideos.at. Abgerufen am 21. Mai 2025.
- ↑ Anton Ernst Lafenthaler: Brauchtum/Gasteinertal: Krampuslauf – Gasteiner Klaubaufpassen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 10. Juli 2025.
- ↑ Schloss Hundsdorf. In: Salzburger Fremden-Zeitung. Organ zur Hebung des Fremdenverkehrs für Salzburg und Umgebung, 24. Juli 1888, S. 3 (online bei ANNO).


