Zauchwinkel

Zauchwinkel, früher auch Zauchwinkl, ist ein Ort im Bezirk St. Veit an der Glan in Kärnten. Durch den Ort verläuft die Grenze zwischen den Gemeinden Glödnitz und Weitensfeld im Gurktal, so dass der Ort in zwei Ortschaften zerfällt: die Ortschaft Zauchwinkel in der Gemeinde Glödnitz hat 38 Einwohner[1], die Ortschaft Zauchwinkel in der Gemeinde Weitensfeld im Gurktal hat 8 Einwohner (Stand 1. Jänner 2025[2]).

Mitunter wird der Name Zauchwinkel auch in weiterem Sinn verwendet und steht dann für den Zauchwinkelgraben, das gesamte Tal des Mödringbachs, einschließlich weiterer Ortschaften, die an den Hängen des Grabens liegen.

Lage

Zauchwinkel (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
Zauchwinkel (Österreich)
Zauchwinkel (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland St. Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Glödnitz  (KG Glödnitz)
Koordinaten 46° 53′ 7″ N, 14° 8′ 59″ Of1
Höhe 860 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 38 (1. Jän. 2025)
Gebäudestand 9 (1. Jän. 2021f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01439
Bild
Failacher (Zauchwinkel Nr. 11)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
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38
Zauchwinkel (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland St. Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Weitensfeld im Gurktal  (KG Altenmarkt)
Koordinaten 46° 52′ 32″ N, 14° 9′ 20″ Of1
Höhe 780 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 8 (1. Jän. 2025)
Gebäudestand 3 (1. Jän. 2021f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01784
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox
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BW

Zauchwinkelgraben

Der Ort Zauchwinkel liegt im Westen des Bezirks St. Veit an der Glan, im Zauchwinkelgraben, dem Tal des Mödringbachs, der aus dem Mödringbergzug zur Gurk führt, nördlich von Altenmarkt. Die zu den Ortschaften gehörenden Höfe liegen über eine Strecke von etwa 3 km verstreut vorwiegend am Talboden, lediglich die Obere Nagelehube und die Failacherhube sind höher auf den rechtsseitigen Hängen des Grabens.

Im Glödnitzer Teil von Zauchwinkel, der in der Katastralgemeinde Glödnitz liegt, werden folgende Vulgonamen geführt: Untere Nagelehube (Nr. 2 und 4), Moserhube (Mooser; Nr. 3), Tranacherkeusche (Nr. 5), Schmiedkeusche (Nr. 6), Obere Nagelehube (Nr. 7 und 10), Tranacherhube (Nr. 8), Failacherhube (Nr. 11) und Wertschacher.

Im Weitensfelder Teil von Zauchwinkel, der in der Katastralgemeinde Altenmarkt liegt, gibt es die Vulgonamen Santnerhube (Sandner; Nr. 12), Zauchner (Nr. 13 und 13b) und Raderkeusche (früher Trenkkeusche; Nr. 14).

Geschichte

Der Ort wird 1072 als Zuche genannt. Der Name kommt wohl vom slawischen suha, das einen häufig austrocknenden Bach bezeichnet.[3]

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lag der gesamte Ort im Steuerbezirk Albeck.

Bei Gründung der Ortsgemeinden Mitte des 19. Jahrhunderts kam der in der Katastralgemeinde Glödnitz gelegene Teil des Orts an die Gemeinde Glödnitz, der in der Katastralgemeinde Altenmarkt gelegene Teil des Orts kam an die Gemeinde Weitensfeld.

Der Zauchnerhof wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts als eigene Ortschaft Bach bei Altenmarkt geführt und gehört seit 1900 zur Weitensfelder Ortschaft Zauchwinkel. In der Gemeinde Glödnitz wurden ab 1890 einige Höfe, die davor zu Hohenwurz gerechnet worden waren, zur Ortschaft Zauchwinkel gezählt.

Im Juli 1928 brannte der Mooserhof ab.[4]

Bei der Kärntner Gemeindestrukturreform von 1973 kam der gesamte Ort Zauchwinkel zur damals neu errichteten Gemeinde Weitensfeld-Flattnitz, bei deren Auflösung 1991 kam es wieder zur Teilung des Orts in eine Ortschaft in der Gemeinde Glödnitz und eine Ortschaft in der Gemeinde Weitensfeld im Gurktal.

Bevölkerungsentwicklung

Ortschaft Zauchwinkel, Gemeinde Glödnitz

Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 8 Häuser, 52 Einwohner[5]
  • 1880: 7 Häuser, 36 Einwohner[6]
  • 1890: 10 Häuser, 60 Einwohner[7]
  • 1900: 10 Häuser, 51 Einwohner[8]
  • 1910: 12 Häuser, 41 Einwohner[9]
  • 1923: 12 Häuser, 64 Einwohner[10]
  • 1934: 66 Einwohner[11]
  • 1961: 10 Häuser, 54 Einwohner[12]
  • 2001: 10 Gebäude (davon 9 mit Hauptwohnsitz) mit 10 Wohnungen; 40 Einwohner und 4 Nebenwohnsitzfälle; 10 Haushalte; 1 Arbeitsstätte, 6 land- und forstwirtschaftliche Betriebe[13]
  • 2011: 10 Gebäude, 44 Einwohner, 9 Haushalte, 0 Arbeitsstätten[14]
  • 2021: 9 Gebäude, 38 Einwohner, 9 Haushalte, 4 Arbeitsstätten[15]

Ortschaft Zauchwinkel, Gemeinde Weitensfeld im Gurktal

Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 3 Häuser, 30 Einwohner[16]
  • 1880: 2 Häuser, 25 Einwohner[17]
  • 1890: 3 Häuser, 28 Einwohner[18]
  • 1900: 3 Häuser, 42 Einwohner[19]
  • 1910: 3 Häuser, 28 Einwohner[20]
  • 1923: 3 Häuser, 37 Einwohner[21]
  • 1934: 29 Einwohner[22]
  • 1961: 4 Häuser, 34 Einwohner[23]
  • 2001: 4 Gebäude (davon 4 mit Hauptwohnsitz) mit 4 Wohnungen; 18 Einwohner und 0 Nebenwohnsitzfälle; 4 Haushalte; 0 Arbeitsstätten, 3 land- und forstwirtschaftliche Betriebe[24]
  • 2011: 4 Gebäude, 13 Einwohner, 4 Haushalte, 1 Arbeitsstätte[25]
  • 2021: 3 Gebäude, 8 Einwohner, 3 Haushalte, 1 Arbeitsstätte[26]

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  3. Ernst Wysoky: Zur Urgeschichte des Erzberges bei Eisenerz in Steiermark. in: Österreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. 10. Jg. Friedrich Manz, Wien 1862. S. 325.
  4. Altenmarkt im Gurktale: Feuer. In: Kärntner Zeitung / Kärntner Tagblatt, 29. Juli 1928, S. 13 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/knz
  5. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 67.
  6. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 53.
  7. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 53.
  8. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 74.
  9. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 38.
  10. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 15.
  11. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 15.
  12. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 255.
  13. Ortsverzeichnis 2001 Kärnten (PDF; 4,7 MB), Statistik Austria, Wien 2004, ISBN 3-902452-41-2, S. 103.
  14. Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014. S. 40.
  15. Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis Kärnten. Daten Volkszählung 2021. Klagenfurt 2024, S. 49 (ktn.gv.at [PDF; abgerufen am 24. Januar 2025]).
  16. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 69.
  17. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 56.
  18. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 56.
  19. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 74.
  20. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 38.
  21. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 16.
  22. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 16.
  23. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 256.
  24. Ortsverzeichnis 2001 Kärnten (PDF; 4,7 MB), Statistik Austria, Wien 2004, ISBN 3-902452-41-2, S. 127.
  25. Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014. S. 49.
  26. Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis Kärnten. Daten Volkszählung 2021. Klagenfurt 2024, S. 49 (ktn.gv.at [PDF; abgerufen am 24. Januar 2025]).