Hardernitzen

Hardernitzen (Dorf)
Ortschaft
Hardernitzen (Österreich)
Hardernitzen (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland St. Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Weitensfeld im Gurktal  (KG Linder, KG Weitensfeld)
Koordinaten 46° 50′ 40″ N, 14° 11′ 50″ Of1
Höhe 720 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 56 (1. Jän. 2025)
Gebäudestand 28 (1. Jän. 2021f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01759
Bild
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
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56

Hardernitzen, früher auch andere Schreibweisen wie Hardermützen, Hadermizen und Hadernitzen, ist eine Ortschaft in der Gemeinde Weitensfeld im Gurktal im Bezirk St. Veit an der Glan in Kärnten. Die Ortschaft hat 56 Einwohner (Stand 1. Jänner 2025[1]).

Lage

Granglitzhof

Hardernitzen liegt rechts der Gurk, gegenüber des Gemeindeshauptorts Weitensfeld, auf dem Gebiet der Katastralgemeinden Linder und Weitensfeld.

Zur Ortschaft gehören unter anderem der Granglitzhof (Granglitzweg Nr. 1 und 3), Hochackerhube (Pisweger Straße Nr. 2), Schwarzkeusche und Messnerkeusche (Magdalenenstraße Nr. 11 und 13) sowie eine neuere Einfamilienhaussiedlung bei der Filialkirche St. Magdalena. Der Gemeindehauptort Weitensfeld, der ursprünglich nur links der Gurk lag, hat sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts nach und nach weit hinüber auf die rechte Seite der Gurk ausgedehnt, so dass die Ortschaften Weitensfeld und Hardernitzen nun zusammengewachsen sind.

Geschichte

Magdalenenscheibe in der Kirche St. Magdalena

Der Ortsname soll sich vom Vergleich des örtlichen Kapellenhügels mit einer Waldhütermütze (hardaere = mittelhochdeutsch für Waldbewohner, Waldhüter) ableiten.[2]

Die Filialkirche St. Magdalena wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Im 14. Jahrhundert wird ein im Besitz des Stiftes Gurk befindlicher Turm an der Granglitz erwähnt, am Standort des heutigen Granglitzhofs.[3]

Bei Gründung der Ortsgemeinden Mitte des 19. Jahrhunderts kam Hardernitzen an die Gemeinde Weitensfeld.

Über den Diebstahl des ältesten Glasgemäldes Österreich aus der Filialkirche St. Magdalena, die Aufklärung des Diebstahls und den damit in Verbindung stehenden Strafprozess wurde 1931 österreichweit ausführlich berichtet.

Bei der Kärntner Gemeindestrukturreform von 1973 kam Hardernitzen an die damals neu errichtete Gemeinde Weitensfeld-Flattnitz, bei deren Auflösung 1991 wieder zur Gemeinde Weitensfeld im Gurktal.

Bevölkerungsentwicklung

Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 8 Häuser, 48 Einwohner[4]
  • 1880: 7 Häuser, 53 Einwohner[5]
  • 1890: 6 Häuser, 22 Einwohner[6]
  • 1900: 7 Häuser, 52 Einwohner[7]
  • 1910: 7 Häuser, 44 Einwohner[8]
  • 1923: 7 Häuser, 37 Einwohner[9]
  • 1934: 55 Einwohner[10]
  • 1961: 10 Häuser, 53 Einwohner[11]
  • 2001: 26 Gebäude (davon 24 mit Hauptwohnsitz) mit 29 Wohnungen; 70 Einwohner und 9 Nebenwohnsitzfälle; 28 Haushalte; 1 Arbeitsstätte, 6 land- und forstwirtschaftliche Betriebe[12]
  • 2011: 25 Gebäude, 63 Einwohner, 27 Haushalte, 3 Arbeitsstätten[13]
  • 2021: 28 Gebäude, 61 Einwohner, 27 Haushalte, 4 Arbeitsstätten[14]
Commons: Hardernitzen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  2. Eberhard Kranzmayer: Ortsnamenbuch von Kärnten: Alphabetisches Kärntner Siedlungsnamenbuch. Geschichtsverein für Kärnten, Klagenfurt 1956. S. 99.
  3. Franz Klebel: Zur Geschichte des Herzogstuhles. Ueber Lehenhof, Landgerichte und Burgenbesitz in Kärnten. in Carinthia I, 1940, S. 122f.
  4. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 69.
  5. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 55.
  6. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 56.
  7. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 74.
  8. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 38.
  9. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 16.
  10. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 16.
  11. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 255.
  12. Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 125.
  13. Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.
  14. Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis Kärnten. Daten Volkszählung 2021. Klagenfurt 2024, S. 49 (ktn.gv.at [PDF; abgerufen am 24. Januar 2025]).