Schwarzmühle (Iphofen)
Schwarzmühle Stadt Iphofen
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|---|---|
| Koordinaten: | 49° 40′ N, 10° 17′ O |
| Höhe: | 257 m ü. NHN |
| Einwohner: | 4 (25. Mai 1987)[1] |
| Postleitzahl: | 97346 |
| Vorwahl: | 09326 |
![]() Lage der Schwarzmühle (fett) im Iphöfer Gemeindegebiet
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Schwarzmühle (auch Untere Mühle genannt; fränkisch: Schwatzmühl[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Iphofen im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.[3] Schwarzmühle liegt in der Gemarkung Mönchsondheim.[4]
Geografische Lage
Die Schwarzmühle liegt im Südwesten des Iphöfer Gemeindegebiets am Mainzufluss Breitbach. Im Norden fließt der Moorseebach in den Breitbach, hier reihen sich die Mühlen Einersheimer Schwarzmühle und Steinmühle auf. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Mönchsondheim zur Kreisstraße KT 1 (0,4 km südöstlich) bzw. zur Vogtsmühle (0,8 km nordwestlich).[5] Die Einöde liegt am Fränkischen Marienweg.
Geschichte
Der Ortsname verweist auf die wirtschaftliche Grundlage der Mühle. Durch die hohe Mühlendichte an den Bächen Moorseebach und Breitbach entwickelte sich eine Art Arbeitsteilung der einzelnen Betriebe. Hier wurde überwiegend schwarzes, also Roggenmehl gemahlen. Allerdings tauchte die Bezeichnung Schwarzmühle erst recht spät auf, sodass eventuell auch die Umdeutung eines anderen Namens stattfand. Vielleicht hieß die Mühle ursprünglich Schatzmühle und erhielt den Namen vom Familiennamen eines Müllers.
Erstmals erwähnt wurde die Mühle im Jahr 1397. Ein Richterspruch zwischen dem Zisterzienserkloster Ebrach und dem Bürger Hans Frank von Bullenheim erwähnte auch eine „Muln“. Es dauerte noch mehr als zweihundert Jahre, ehe die Mühle neuerlich erwähnt wurde. Zwischen 1638 und 1659 bewirtschaftete Kaspar Busch als Bestandsmüller die Anlage der „Unternmühl“. Für 1709 ist Johann Brehm Pächter der „Mühle unter dem dorff“.
Die Mönche aus Ebrach waren auch 1714 noch im Besitz der Mühle. Im Ebracher Lehenbuch wurden einige Güter „bey der grossen Mühl“ beschrieben. Nach 1720 saß Heinrich Schatz einige Jahre als Müller hier. Im 18. Jahrhundert kam auch zeitweise die Bezeichnung „Baurenmühl“ auf. Im Jahr 1768 kam der namensgebende Georg Kaspar Schatz in die Mühle. Er verkaufte die Anlage im Jahr 1800 an Johann Georg von Berg.
Bis zum Ausgang des Alten Reiches und der Auflösung der Abtei zu Beginn des 19. Jahrhunderts blieb die Mühle Teil des Besitzes der Abtei Ebrach. Die Müller waren Pächter oder Lehensträger und Ebracher Untertanen. In den Jahren nach 1803 saß Andreas Rückert auf der Mühle. Erst im Jahr 1834 tauchte erstmals die Bezeichnung Schwarzmühle auf. Weiterhin wurde die Mühle auch nach ihrer Lage am Breitbach Untere Mühle genannt.[6]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Schwarzmühle dem Steuerdistrikt Willanzheim[7] und der Ruralgemeinde Mönchsondheim zugeordnet.[8] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Schwarzmühle am 1. Januar 1972 nach Iphofen eingegliedert.[9]
Ehemaliges Baudenkmal
- Mühle: Zweigeschossiges verputztes Giebelhaus mit Halbwalmdach auf profiliertem hölzernem Traufgesims, im 18./19. Jahrhundert erbaut. Im Mühlenraum hölzerner toskanischer Rundpfeiler. Aufgedoppelte Außentür mit zwei quadratischen Feldern; darin konzentrische Brettleisten um ein auf der Spitze stehendes Quadrat.[10]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 8 | 8 | * | 8 | 9 | 6 | 7 | 10 | 9 | 5 | 4 |
| Häuser[11] | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | |||
| Quelle | [7] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] |
Religion
Schwarzmühle ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Bonifatius (Mönchsondheim) gepfarrt.[19]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Schwarzmühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 256 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 303.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 181–182.
Weblinks
- Schwarzmühle in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 9. Juni 2025.
- Schwarzmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 9. Juni 2025.
- Schwarzmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 9. Juni 2025.
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 364 (Digitalisat).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 181. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „šwadsmǖl“.
- ↑ Stadt Iphofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 9. Juni 2025.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Juni 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Juni 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 181f.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 84 (Digitalisat).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 90 (Digitalisat).
- ↑ Iphofen > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 8. Juni 2025.
- ↑ G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 303. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 61 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1082, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1250, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1183 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1254 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1292 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1119 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 820 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 188 (Digitalisat).

