Gumpertsmühle (Iphofen)
Gumpertsmühle Stadt Iphofen
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|---|---|
| Koordinaten: | 49° 42′ N, 10° 15′ O |
| Höhe: | 239 m ü. NHN |
| Einwohner: | 8 (25. Mai 1987)[1] |
| Postleitzahl: | 97346 |
| Vorwahl: | 09323 |
![]() Lage der Gumpertsmühle (fett) im Iphöfer Gemeindegebiet
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Gumpertsmühle (mainfränkisch: Gumbadsmühl[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Iphofen im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.[3] Gumpertsmühle liegt in der Gemarkung Iphofen.[4]
Geografische Lage
Die Einöde liegt auf freier Flur am Sickersbach. Beim Anwesen steht ein Baum, der als Naturdenkmal ausgezeichnet ist. Ein Anliegerweg führt 200 Meter östlich zur Staatsstraße 2420, die südlich zur Bundesstraße 8 bzw. nördlich nach Rödelsee verläuft.[5]
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde die Gumpertsmühle, die ihren Namen wohl von dem damaligen Müller erhielt, im Jahr 1603. Damals saß Hanns Müller als Bestandsmüller auf der „Gumpertsmühl“. Wahrscheinlich war die Mühle ein Betrieb der Stadt Iphofen, die diese an Pächter für einige Jahre vergab. Im Jahr 1623 besaß Valentin Emmerich die Mühle und wurde „Gumpertsmüller“ genannt. Zehn Jahre später, 1633, entrichtete Müller Martin Dorsch in Iphofen Bürgergeld.
Vielleicht kam die Mühle in der Folgezeit in die Hände der Zisterziensermönche aus dem Kloster Ebrach, da im Jahr 1653 der Kastner des Ebracher Klosterhofs in Iphofen, Martin Welschen, als Müller der Gumpertsmühle nachgewiesen ist. 1835 wurde die Gumpertsmühle als Mahl- und Schneidmühle bezeichnet. Sie soll damals dem Spital St. Johannes und der Stadt Iphofen gehört haben.[6]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Gumpertsmühle dem Steuerdistrikt Iphofen[7] und der Munizipalgemeinde Iphofen zugeordnet.[8][9]
Ehemaliges Baudenkmal
- Mühlengebäude: Langgestreckter Bau, wohl zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, mit Halbwalmdach. Erdgeschoss aus Gipssteinen; Obergeschoss Fachwerk mit wandhohen Streben. Westgiebel aus Sandsteinquadern im 19. Jahrhundert errichtet. Unterschlächtiges Wasserrad. Östliche Rampe mit Felsenkeller.[10]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 9 | 4 | * | 6 | 8 | 1 | 7 | 3 | 6 | 0 | 8 |
| Häuser[11] | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | |||
| Quelle | [7] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] |
Religion
Gumpertsmühle ist römisch-katholisch geprägt und bis heute nach St. Vitus (Iphofen) gepfarrt.[19]
Literatur
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 85.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 64.
Weblinks
- Gumpertsmühle in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 20. Juni 2025.
- Gumpertsmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. Juni 2025.
- Gumpertsmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 20. Juni 2025.
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 364 (Digitalisat).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 64. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „gúmbədsmǖl“.
- ↑ Stadt Iphofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Juni 2025.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. Juni 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. Juni 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 64.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 33 (Digitalisat).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 26 (Digitalisat).
- ↑ Iphofen > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 20. Juni 2025.
- ↑ G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 85. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 61 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1082, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1249, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1182 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1253 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1291 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1118 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 819 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 188 (Digitalisat).

