Richard Wainwright

Richard Wainwright

Richard Wainwright (* 17. Dezember 1849 in Washington, D.C.; † 6. März 1926 ebenda) war ein Konteradmiral der United States Navy. Er war unter anderem Leiter (Superintendent) der United States Naval Academy (USNA).

Er war ein Sohn von Commandore Richard Wainwright (1817–1862) und dessen Frau Sally Franklin Bache (1824–1880). Der Vater war Marineoffizier der US-Marine und starb 1862 während des Amerikanischen Bürgerkriegs als Kapitän der USS Hartford. Im Jahr 1868 absolvierte er die United States Naval Academy in Annapolis in Maryland. In der amerikanischen Kriegsmarine durchlief er anschließend alle Offiziersränge zum Konteradmiral (Rear Admiral upper half).

In den ersten Jahrzehnten als Marineoffizier diente er in unterschiedlichen Funktionen an Bord verschiedener Schiffe. Zwischenzeitlich war er dabei mehrfach für die Küstenüberwachung (US Coast & Geodegic Survey) tätig. Außerdem war er zu Beginn seiner Laufbahn in den Jahren 1869 und 1870 Stabsoffizier beim Naval Hydrographic Office. Zwischen 1870 und 1872 war er an Bord der USS Colorado, mit der er an einer Korea-Expedition teilnahm, in deren Verlauf es im Juni 1871 zu einem Gefecht mit den Koreanern kam (Battle of Ganghwa Island).

In den folgenden zehn Jahren setzte er seine Offizierslaufbahn an Bord verschiedener Schiffe fort, von denen einige wieder der Küstenüberwachung dienten. In den Jahren 1881 bis 1884 war Wainwright Stabsoffizier beim Bureau of Navigation, das dem Marineministerium unterstand und für Belange der Navigation wie z. B. die Erstellung von Schiffskarten oder nautischen Geräten zuständig war. In den folgenden drei Jahren diente er zunächst auf der Fregatte USS Tenneesse, im Stab der Nordatlantik Staffel und dann an Bord des Panzerschiffs USS Galena (1886–1887).

Zwischen 1888 und 1890 gehörte er dem Stab der Marineakademie an, ehe er auf das Kanonenboot USS Alert versetzt wurde, dessen Besatzung er bis zum Jahr 1893 angehörte. Anschließend war er bis 1896 Stabsoffizier beim Naval Hydrographic Office. Dann wurde er mit der Leitung des Marinenachrichtendienstes betraut. Diese Aufgabe nahm er bis zum Jahr 1897 wahr. Es folgte eine Versetzung auf das Schlachtschiff USS Maine, das damals von Kapitän Charles Dwight Sigsbee befehligt wurde. Die USS Maine explodierte am 15. Februar 1898 um 21:40 Uhr an ihrem Ankerplatz in Havanna in Kuba, dabei kamen 266 Mann der Besatzung ums Leben. Die Ursache der Explosion wurde nie endgültig geklärt und es entstanden diverse Verschwörungstheorien. Die amerikanische Regierung nahm einen, ebenfalls nie nachgewiesenen, Terroranschlag seitens der Spanier an. (Kuba war damals spanische Kolonie). Das Ereignis war der offizielle Kriegsgrund für den Spanisch-Amerikanischen Krieg.

Richard Wainwright überstand die Ereignisse auf der USS Maine unbeschadet. Nach einer kurzen Zeit auf der USS Fern erhielt er das Kommando über das Kanonenboot USS Gloucester. Diese nahm an der Seeschlacht vor Santiago de Cuba und an der Puerto Rico campaign teil. Er behielt dieses Kommando bis zum Jahr 1899. Anschließend wurde er zum Stab der Marineakademie versetzt.

Am 15. März 1900 übernahm Richard Wainwright als Nachfolger von Frederick McNair als Superintendent die Leitung der Marineakademie. Dieses Amt bekleidete er bis zum 6. November 1902, als Willard H. Brownson seine Nachfolge antrat. Anschließend erhielt er das Kommando über den Geschützten Kreuzer USS Newark. Dieses Amt behielt er bis zum Jahr 1904, wobei er mit seinem Schiff unter anderem im Südatlantik eingesetzt war. Im Februar 1904 war Wainwright amerikanischer Kommandeur bei dem als Santo Domingo Affair bezeichneten Einsatz. Dabei diente die USS Newark als sein Flaggschiff. Ziel und Zweck der Operation war die Vergeltung und Bestrafung für Übergriffe der Einheimischen gegen amerikanische Staatsbürger.

Zwischen 1904 und 1907 gehörte Wainwright dem Führungsstab des Marineministeriums an. Dann erhielt er im Jahr 1907 das Kommando über das Schlachtschiff USS Louisiana. Diese war Teil der Great White Fleet, die auf Veranlassung von Präsident Theodore Roosevelt vom 16. Dezember 1907 bis zum 22. Februar 1909 einmal rund um die Welt fuhr. Im Jahr 1908 erhielt er das Kommando der 2. Division dieser Flotte. Dabei war er auf der USS Georgia stationiert. Schließlich wurde er erneut zum Stab des Marineministeriums versetzt, wo er in den Jahren 1910 und 1911 als Aide for Operations tätig war. Anschließend schied er aus dem aktiven Militärdienst aus.

Der mit Evelyn Wotherspoon (1853–1937) verheiratete Offizier starb am 6. März 1926 und wurde auf dem amerikanischen Nationalfriedhof Arlington beigesetzt. Sein Sohn Richard Wainwright Jr. (1881–1944) brachte es in der amerikanischen Marine bis zum Fregattenkapitän (Commander).

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