Christopher R. P. Rodgers

Christopher Raymond Perry Rodgers (* 14. November 1819 im damals noch selbständigen Brooklyn, heute Stadtteil von New York City, New York; † 8. Januar 1892 in Washington, D.C.) war ein Rear Admiral der United States Navy. Er war unter anderem zwei Mal Leiter (Superintendent) der United States Naval Academy (USNA).
Leben
Christopher Raymond Perry Rodgers war ein Sohn von George Washington Rodgers (1787–1832) und dessen Frau Anna Maria Perry (1797–1858). Der Vater war Offizier der amerikanischen Marine. Mehrere Verwandte waren ebenfalls Offiziere der Navy. Sein Onkel Oliver Hazard Perry (1785–1819) wurde durch seine Aktivitäten im Krieg von 1812 bekannt. Ein weiterer Onkel war Matthew Calbraith Perry (1794–1858) der 1853 die Öffnung Japans für den internationalen Wirtschaftsraum erzwang. Weitere Mitglieder der Familien Rodgers und Perry (die Familie seiner Mutter), darunter auch einer seiner Brüder und zwei seiner Söhne, gehörten dem Offizierskorps der Marine an.
Christopher Rodgers Offizierslaufbahn begann im Oktober 1833. In den folgenden Jahren war er auf verschiedenen Kriegsschiffen stationiert. Zwischenzeitlich war er auch im Stab der Verwaltung der Werft New York Navy Yard. Während des Zweiten Seminolenkrieges (1835–1842) war er in den Jahren 1839 und 1840 auf verschiedenen Schiffen vor der Küste von Florida eingesetzt. In den folgenden Jahren setzte er seine Laufbahn fort.
Während des Mexikanisch-Amerikanischen Kriegs war Christopher Rodgers unter anderem an der Belagerung von Veracruz beteiligt. Danach diente er für einige Zeit bei der Küstenobservierung (Coast Survey). Dann war er im Südatlantik Stabsoffizier bei der Brazil Squadron. Diese war unter anderem im Kampf gegen illegale Sklavenschiffe eingesetzt. Zwischen 1852 und 1856 war er an Bord der Fregatte Constitution, die zur African Squadron gehörte. Nach einer Rückkehr zur Küstenobservierung folgte eine Versetzung ins Mittelmeer, wo er in den Jahren 1858 und 1859 der Mannschaft der Dampf betriebenen Fregatte Wabash angehörte.
Danach war er bis zum Jahr 1861 Kommandant der Kadetten (Commandant of midshipmen) an der Marineakademie in Annapolis. In diese Zeit fiel der Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs. Rodgers erlebte in seiner Funktion als Kommandeur des Kadettenkorps die Streitereien der Kadetten unterschiedlicher Lager vor Kriegsbeginn und war dann für die Planung der Umsiedlung der Akademie in ihr Ausweichquartier in Newport mitverantwortlich. In dieser Funktion wurde er im Jahr 1861 von seinem Bruder George Washington Rodgers (1822–1863) abgelöst, der im Jahr 1863 bei einer anderen Verwendung ums Leben kam.
Christopher Rodgers wurde dann dem südatlantischen Blockadegeschwaders (South Atlantic Blockading Squadron) zugeteilt, das unter anderem mit Panzerschiffen für die Blockade der Häfen im südlichen Küstenabschnitt der Südstaaten zuständig war. Dabei diente er zeitweise als Kommandant des Flaggschiffs Wabash, auf dem er einige Jahre zuvor als Offizier gedient hatte. Die South Atlantic Blockading Squadron wurde von Samuel Francis Du Pont kommandiert. Rodgers zeichnete sich im November 1861 bei der Einnahme des Port Royal Sounds in South Carolina aus. Im April 1862 war er auch an der erfolgreichen Belagerung von Fort Pulaski beteiligt. In der Folge erhielt er das Kommando über das Panzerschiff New Ironsides. Am 31. März 1864 wurde er Kommandant der Sloop Iroquois. Mit diesem Schiff war er weltweit auf der Suche nach Konföderierten Schiffen. Diese Aufgabe nahm er bis zum Oktober 1865, also fast ein halbes Jahr nach Kriegsende, wahr.
In der Folge war Christopher Rodgers in den Jahren 1868 bis 1870 Kommandant der Fregatte Franklin, dem Flaggschiff der European Squadron. Zwischen 1871 und 1874 leitete Rodgers das Bureau of Yards and Docks. Diese Behörde hatte die Aufsicht über den Bau von Marinewerften, Trockendocks und ähnlichen Schiffsbaueinrichtungen. Am 22. September 1874 übernahm Christopher Rodgers als Nachfolger von John Lorimer Worden als Superintendent die Leitung der Marineakademie in Annapolis in Maryland. Dieses Amt bekleidete er bis zum 1. Juli 1878, als Foxhall A. Parker Jr. seine Nachfolge antrat. Von 1878 bis 1880 kommandierte er die gerade aufgestellte Pacific Squadron. Am 13. Juni 1881 übernahm er nochmals die Leitung der Marineakademie. Bis zum 14. November des gleichen Jahres überbrückte er die Zeit zwischen seinem Vorgänger George Balch und seinem Nachfolger Francis M. Ramsay. Anschließend schied er aus dem aktiven Militärdienst aus.
Christopher Rodgers war seit 1845 mit Julia Slidell (1824–1889) verheiratet. Das Paar hatte vier Söhne und eine Tochter, von denen drei das Erwachsenenalter erreichten und eine militärische Laufbahn einschlugen. Alexander Rodgers Sr. (1852–1938) wurde Oberst der United States Army. Die anderen Brüder Raymond Perry Rodgers (1849–1925) und Thomas Slidell Rodgers (1858–1931) erreichten in der Navy die Admiralsränge. Er starb am 8. Januar 1892 in Washington, D.C. und wurde auf dem Friedhof der Marineakademie beigesetzt.
Weblinks
- Rodgers bei Encyclopedia com (zuletzt abgerufen am 23. August 2025)
- Rodgers bei Frohene’s Historic Military (zuletzt abgerufen am 23. August 2025)
- Rodgers bei Find A Grave (zuletzt abgerufen am 23. August 2025)
- Rodgers beim Dreadnought Project (zuletzt abgerufen am 23. August 2025)
