Francis M. Ramsay

Francis M. Ramsay

Francis Munroe Ramsay (* 5. April 1835 in Washington, D.C.; † 19. Juli 1914 ebenda) war ein Konteradmiral (Rear Admiral Upper Half) der United States Navy. Er war unter anderem Leiter (Superintendent) der United States Naval Academy (USNA).

Leben

Francis Munroe Ramsay war ein Sohn von George Douglas Ramsay (1802–1882), einem Brigadegeneral der United States Army während des Amerikanischen Bürgerkriegs, und dessen Frau Frances Whetcroft Munroe (1806–1835), die wenige Wochen nach der Geburt des Sohnes am 22. April 1835 verstarb.

Im Jahr 1856 absolvierte er die United States Naval Academy in Annapolis in Maryland. In der US-amerikanischen Marine durchlief er anschließend alle Offiziersränge bis zum Konteradmiral. Seine Ausbildung an der Marineakademie schloss auch einen Dienst auf verschiedenen Kriegsschiffen ein. Bis zum Jahr 1860 war er Offizier auf verschiedenen Schiffen, die unter anderem im Südatlantik und im Pazifik eingesetzt waren. Zuletzt war er zwischen 1858 und 1860 auf der dampfbetriebenen Fregatte USS Merrimack, die im pazifischen Raum operierte, stationiert. Danach wurde er auf die Marinewerft in Washington, D.C. versetzt.

Zur Zeit des Ausbruchs des Amerikanischen Bürgerkriegs diente er auf der Sloop Saratoga. Im Jahr 1863 erhielt er das Kommando über die zum Panzerschiff umgebaute Choctaw. Das Schiff gehörte zur Mississippi-Geschwader(Mississippi River Squadron) und war dementsprechend auf dem Mississippi River und dessen Nebenflüssen, wozu auch der Yazoo River gehörte, eingesetzt. Aufgabe des Geschwaders war einerseits den Fluss für jegliche Handelsaktivitäten der Konföderierten zu sperren und andererseits militärische Unternehmungen der Unionsarmee vom Fluss aus zu unterstützen. Zusammen mit einigen Heereseinheiten war Ramsay mit seinem Schiff und anderen Schiffen dieses Geschwaders daran beteiligt, eine etwa 4000 Mann starke Entsatzarmee der Konföderierten, die zur Entlastung der belagerten Stadt Vicksburg unterwegs war, aufzuhalten und damit die Einnahme der Stadt durch Unionstruppen unter General Ulysses S. Grant zu erleichtern.

Nach der Schlacht um Vicksburg erhielt Francis Ramsay das Kommando über die 3. Division des Mississippigeschwaders. Diese nahm in den folgenden Monaten an weiteren Operationen auf dem Mississippi und dessen Nebenflüssen teil. Im Herbst 1864 wurde Ramsay zur North Atlantic Squadron versetzt. Er gehörte zu einer Einheit, die auf Flüssen in konföderiertem Gebiet operierte. Im Jahr 1865 war er auch bei der Einnahme von Richmond der Hauptstadt der Konföderation beteiligt, die am James River liegt.

In den Jahren nach dem Bürgerkrieg bekleidete Francis Ramsay verschiedene Ämter. So gehörte er im Jahr 1866 für kurze Zeit dem Stab der Marineakademie an. Anschließend war er wieder auf der Marinewerft in Washington tätig. Von 1867 bis 1869 gehörte er zum Südatlantik-Geschwader, wobei er eine von deren Untereinheiten kommandierte. Es folgte eine weitere Rückkehr zur Marinewerft in Washington und eine Verwendung als Stabsoffizier beim Bureau of Ordnance (1872).

In den Jahren 1872 und 1873 war er Militärattaché an der amerikanischen Botschaft in London. In den folgenden Jahren kommandierte er einige Kriegsschiffe. In den Jahren 1875 und 1876 leitete er das Alten- und Pflegeheim für Marineveteranen in Philadelphia (Naval Asylum, Philadelphia). Anschließend leitete er bis 1876 die Marinewerft in New York City und danach bis 1881 die Werft in Newport in Rhode Island. Im Jahr 1881 hatte er für kurze Zeit das Kommando über das Dampfschiff Trenton.

Am 14. November 1881 übernahm Francis Ramsay als Nachfolger von Christopher R. P. Rodgers als Superintendent die Leitung der Marineakademie in Annapolis. Dieses Amt bekleidete er bis zum 9. September 1886, als William Thomas Sampson seine Nachfolge antrat. Anschließend gehörte er bis 1887 dem Naval Examining Board im Marineministerium an. Dann kommandierte er bis 1889 den Kreuzer Boston, der damals in der Karibik um Guatemala und Haiti eingesetzt war. Nach einer kurzen Zeit als neuerlicher Leiter der New Yorker Werft, die inzwischen den Namen Brooklyn Navy Yard erhalten hatte, wurde er zum Bureau of Navigation versetzt und mit dessen Leitung betraut. Diese Aufgabe erfüllte er ab 1889 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1897. Seit 1894 bekleidete er dort den Rang eines Konteradmirals.

Der seit 1869 mit Anna Josephine McMahon (1842–1908) verheiratete Offizier starb am 19. Juli 1914 und wurde auf dem amerikanischen Nationalfriedhof Arlington beigesetzt.

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