Biała (Miastko)
| Biała | |||
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| Basisdaten | |||
| Staat: |
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| Woiwodschaft: | Pommern | ||
| Powiat: | Bytów | ||
| Gmina: | Miastko | ||
| Geographische Lage: | 54° 5′ N, 16° 50′ O | ||
| Einwohner: | |||
Biała (deutsch Bial, früher Biall und Byall) ist ein Dorf im Powiat Bytowski (Bütower Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Gmina Miastko (Gemeinde Rummelsburg).
Geographische Lage
Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 170 Kilometer nordöstlich von Stettin und 14 Kilometer nordwestlich von Miastko (Rummelsburg i. Pom.).
Die nächsten Nachbarorte sind Przytocko (Pritzig) im Norden, Świerzenko (Klein Schwirsen) im Osten und Świerzno (Groß Schwirsen) im Süden.
Geschichte

Das Dorf Bial wurde nach 1543 im Herzogtum Pommern von Hans Lettow, einem Angehörigen der adligen Familie Lettow, angelegt. Zuerst wurde eine Mühle erbaut, später eine Schäferei und dann ein Gut mit adligem Wohnsitz („Rittersitz“). Im Jahre 1590 wurden ferner drei Kossätenhöfe gezählt, von denen einer 1593 in einen Bauernhof umgewandelt wurde. Im Jahre 1717 gab es neben dem Gut nur noch einen Kossäten.
Nach 1775 wurden mit Meliorationsgeldern eine neue Schäferei angelegt und zwei Büdner angesetzt. In Ludwig Wilhelm Brüggemanns Beschreibung des Herzogtums Vor- und Hinterpommern (1784) ist Bial unter den adeligen Gütern des Rummelsburgschen Kreises mit dem Rittersitz, einer Schäferei, vier Kossäten, einem Schulmeister und einer Wassermühle, insgesamt 8 Haushaltungen („Feuerstellen“), aufgeführt.[1] Ferner gehörte zu Bial das Vorwerk Selberg B.
Bis 1813 wurden die weiteren Vorwerke Ewaldshof (auch Raderang), Johannishof und Jägerhof angelegt. Im Jahre 1818 wurde Luisenhof angelegt (später Peterhof genannt), im Jahre 1820 Seehof und im Jahre 1822 Klewerhof.
Bial blieb, vom Zeitraum 1764 bis 1785 abgesehen, bis 1855 im Besitz der Familie Lettow. 1855 verkaufte Gustav Wilhelm von Lettow das Gut Bial an Hermann von Belling, behielt aber Selberg B für sich. 1889 kaufte Reinhold von Woedtke das Gut Bial. Nach seinem Tod kam es zu zwei Besitzwechseln, bis das Gut schließlich 1901/1902 in 15 Rentengüter und ein Restgut aufgeteilt wurde.
Die Aufteilung des Gutes wurde politisch erst im Jahre 1910 nachvollzogen, als der bisherige Gutsbezirk Bial in die Landgemeinde Bial umgewandelt und die Landgemeinde Selberg B abgezweigt wurde.[2] In der Landgemeinde Bial bestand neben dem Wohnplatz Bial der Wohnplatz Vorwerk Bial.[3] Die Gemeinde zählte im Jahre 1910 155 Einwohner, im Jahre 1925 189 Einwohner in 33 Haushaltungen,[3] und im Jahre 1939 138 Einwohner.[4]
Die Landgemeinde Bial gehörte im Jahr 1945 zum Landkreis Rummelsburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs und war dem Amtsbezirk Groß Schwirsen zugeordnet. Das Standesamt befand sich in Groß Schwirsen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Bial Anfang März 1945 von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde Bial zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. In der Folgezeit wurden die einheimischen Dorfbewohner von der polnischen Administration aus Bial vertrieben. Der Ortsname Bial wurde zu „Biała“ polonisiert.
Kirche
Kirchspiel bis 1945
Die vor 1945 in Bial anwesenden Einheimischen waren größtenteils evangelischer Konfession. Die evangelischen Einwohner gehörten zum evangelischen Kirchspiel Groß Schwirsen im Kirchenkreis Schlawe in der Kirchenprovinz Pommern der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union.
Das katholische Kirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.
Kirchspiel seit 1946
Die seit 1945 und Vertreibung der Einheimischen hier lebende polnische Dorfbevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch und gehört der Römisch-katholischen Kirche in Polen an.
Hier lebenden evangelische Kirchenglieder werden von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut. Das zuständige Pfarramt ist das der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp).
Verkehr
Durch den Ort verläuft von Nordwest nach Südost die Woiwodschaftsstraße 206.
Persönlichkeiten
- Reinhold von Woedtke (1828–1898), preußischer Politiker und Landrat, Gutsbesitzer von Bial
Siehe auch
Literatur
- Bial, Dorf und Vorwerk, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Bial (meyersgaz.org).
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 785–786, Nr. 6 (Google Books).
- P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 62–63 (Google Books).
- Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 134–135 (Google Books).
- Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch. Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979, S. 140–141.
Weblinks
- Amtsbezirk Groß Schwirsen (Territorial.de)
- Die Gemeinde Bial im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- Bial (Heimatkreis Rummelsburg in Pommern)
Fußnoten
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. II. Teil, 2. Band. Stettin 1784, S. 785–786 (Google Books).
- ↑ Landkreis Rummelsburg bei gemeindeverzeichnis.de.
- ↑ a b Gemeinde Bial im Informationssystem Pommern ( vom 12. August 2019 im Internet Archive)
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.


