Lubkowo (Miastko)

Lubkowo
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Lubkowo (Polen)
Lubkowo (Polen)
Lubkowo
Basisdaten
Staat: Polen Polen

Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Bytów
Gmina: Miastko
Geographische Lage: 54° 3′ N, 17° 3′ O
Einwohner:

Lubkowo (deutsch Georgendorf) ist ein Dorf in der Stadt- und Landgemeinde Miastko (Rummelsburg i. Pom.) im Powiat Bytowski (Bytower Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage

Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 6 ½ Kilometer nordnordöstlich von Miastko (Rummelsburg i. Pom.) und fünf Kilometer südsüdwestlich des Kirchdorfs Trzcinno (Rohr).

Südlich des Dorfs befindet sich der Rummelsburger Forst. Östlich des Dorfkerns erstreckt sich in nordöstlicher Richtung der etwa zwei Kilometer lange Schampen-See.

Geschichte

Gebäude im Dorf (2019)
Georgendorf, nordnordöstlich von Rummelsburg und südsüdwestlich des Kirchdorfs Rohr, auf einer Landkarte von 1915

Im 18. Jahrhundert war Georgendorf ein Vorwerk auf der Feldmark des Guts Rohr. Das Gut Rohr mit seinen Vorwerken befand sich um 1782 im Besitz des Valentin George Anton von Massow (* 1740; † 11. Juni 1786), Kriegs-, Domainen- und Landschaftsrat in Halberstadt.[1][2] Seit der Regulierung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts wird Georgendorf in den Statistiken als eigenständiges Dorf geführt.[3]

Am 1. Dezember 1913 wurden auf der 474,1 Hektar großen Gemarkungsfläche der Landgemeinde Georgendorf 52 viehhaltende Haushaltungen gezählt, die zusammen 53 Pferde, 196 Stück Rindvieh, 22 Schafe, 330 Stück Borstenvieh, 266 Gänse, 35 Enten, 471 Hühner, sieben Truthühner und 25 Bienenstöcke hielten. Auf dem Gemeindegebiet standen 247 Apfelbäume, 111 Birnbäume, 383 Pflaumen- und Zwetschgenbäume, 338 Kirschbäume, vier Aprikosenbäume und ein Walnussbaum.[4]

Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Georgendorf eine Flächengröße von 4,8 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen insgesamt 47 bewohnte Wohnhäuser an zwei verschiedenen Wohnstätten:[5]

  1. Bahnhof Georgendorf
  2. Georgendorf

Die Landgemeinde Georgendorf gehörte im Jahr 1945 zum Landkreis Rummelsburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs und war dem Amtsbezirk Rohr zugeordnet. Das Standesamt befand sich in Rohr.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Georgendorf Anfang März 1945 von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde Georgendorf zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Georgendorf vertrieben. Der Ortsname Georgendorf wurde zu „Lubkowo“ polonisiert.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1782 Vorwerk, Georgendorf genannt, auf der Feldmark des adligen Guts Rohr[1]
1818 078 Dorf, adlige Besitzung, zum Kirchspiel Treten gehörig[3][6]
1864 357 am 3. Dezember, Gemeindebezirk06 Morgen[7]
1867 371 am 3. Dezember, Landgemeinde[8]
1871 339 am 1. Dezember, Landgemeinde, sämtlich Evangelische[8]
1885 405 am 1. Dezember, Landgemeinde, sämtlich Evangelische[9]
1895 402 am 2. Dezember, Landgemeinde, sämtlich Evangelische[10]
1910 302 am 1. Dezember[11]
1925 280 darunter 279 Evangelische und ein Katholik[5]
1933 295 [12]
1939 286 [12]

Kirche

Kirchspiel bis 1945

Die vor 1945 in Georgendorf anwesenden Dorfbewohner waren größtenteils evangelischer Konfession. Die evangelischen Einwohner waren gehörten zum evangelischen Kirchspiel Rohr im Kirchenkreis Schlawe in der Kirchenprovinz Pommern der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union.

Das katholische Kirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.

Kirchspiel seit 1946

Die seit 1945 und Vertreibung der Einheimischen hier lebende polnische Dorfbevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch und gehört der Römisch-katholischen Kirche in Polen an.

Hier lebenden evangelische Kirchenglieder werden von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut. Das zuständige Pfarramt ist das der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp).

Literatur

  • Georgendorf, Dorf, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
  • Rohr, Dorf und Rittergut, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Rohr und Georgendorf südwestlich des Schampen-Sees (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 804–805, Nr. 54 (Google Books).
  • Der Kreis Rummelsburg – Ein Heimatbuch (Kreisausschuss des Kreises Rummelsburg, Hrsg.), Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979.

Einzelnachweise

  1. a b Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 804–805, Nr. 54 (Google Books).
  2. Fortgesetzte Neue Genealogisch-Historische Nachrichten, Teil 162, Heinsius, Leipzig 1776, S. 706 (Google Books).
  3. a b Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Ausgearbeitet und herausgegeben von Alexander August Mützell. Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 21, Ziffer 732 (Google Books).
  4. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Heft 4: Provinz Pommern, Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 23. Kreis Rummelsburg, S. 114–115, Ziffer 16 (Google Books).
  5. a b Die Gemeinde Georgendorf im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
  6. Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1827, S. 294, Ziffer 26 (Google Books).
  7. Königliches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Köslin, 7. Kreis Rummelsburg, Berlin 1966, S. 2–9, Ziffer 33 (Google Books).
  8. a b Königl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, Regierungsbezirk Köslin, IX. Kreis Rummelsburg, S. 142–143, Ziffer 12 (Google Books).
  9. Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen, IV. Provinz Pommern, Berlin 1888, Regierungsbezirk Köslin, 22. Kreis Rummelsburg, S. 156–157, Ziffer 13 (Google Books).
  10. Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen. Band IV: Provinz Pommern, Berlin 1898, 2. Regierungsbezirk Köslin, 22. Kreis Rummelsburg, S. 160–161, Ziffer 13 (Google Books).
  11. Georgendorf, Dorf, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
  12. a b Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.