Piaszczyna
| Piaszczyna | |||
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| Basisdaten | |||
| Staat: |
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| Woiwodschaft: | Pommern | ||
| Powiat: | Bytów | ||
| Gmina: | Miastko | ||
| Geographische Lage: | 54° 1′ N, 17° 10′ O | ||
| Einwohner: | |||
Piaszczyna (deutsch Reinwasser) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Gmina Miastko (Rummelsburg) im Powiat Bytowski (Bütower Kreis).
Geographische Lage
Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa zwölf Kilometer ostnordöstlich von Miastko (Rummelsburg i. Pom.) und vier Kilometer südlich des Dorfs Wałdowo (Waldow).
Geschichte

Das ganze alte Puttkamersche Lehen Reinwasser mit den dazu gehörigen Vorwerken Dulzig und Salonke trat noch zu seinen Lebzeiten Franz Joachim von Puttkammer am 22. August 1769 und 2. August 1772 seinem jüngsten Sohn, Jacob George Gottlieb von Puttkammer, ab, der es noch 1782 besaß.[1] In der Vasallentabelle von 1804 ist der Ritterschaftsrat von Heyden als Besitzer von Reinwaser mit dem Vorwerk Dulzig angegeben.[2] Laut den Verzeichnissen der Pommerschen Ritterschaft von 1862 wurde das Allodial-Rittergut Reinwasser 1856 für 93.000 Taler an Gutsbesitzer Kautz veräußert,[3][4] der es noch 1884[5] und 1892 besaß.[6] Das Gut, zu dem die Vorwerke Dulzig und Carlshoff gehörten, hatte seinerzeit eine Flächengröße von 1871 Hektar. Außer den beiden Vorwerken gehörten zum Gutsbezirk noch acht weitere Vorwerke, die verpachtet waren, sowie eine Spiritusbrennerei und eine Mahl-, Schrot- und Häcksel-Vorrichtung. Landwirt Kautz betrieb Viehzucht und hielt außerdem über zwanzig Milchkühe und eine Schafherde von ca. tausend Tieren.[5]
Am 1. Dezember 1913 wurden auf der 1044 Hektar großen Gemarkungsfläche der Landgemeinde Reinwasser 37 viehhaltende Haushaltungen gezählt und auf dem 1868 Hektar umfassenden Gutsbezirk Reinwasser 96 viehhaltende Haushaltungen.[7]
Am 1. April 1927 hatte das Rittergut Reinwasser, das der Familie Kautz gehörte, eine Flächengröße von 1198 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte dieser Gutsbezirk 386 Einwohner.[8] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Reinwasser in die Landgemeinde Reinwasser eingegliedert.[9]
Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Reinwasser eine Flächengröße von 16,1 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen zusammen 64 bewohnte Wohnhäuser an zehn verschiedenen Wohnstätten:[10]
- Bluggenberg
- Gomellental
- Heinrichshof
- Petershof
- Philippinenhof
- Reinwasser
- Schnakenkaten
- Tannenhof
- Uhlenberg
- Voßflöte
Um 1935 hatte Reinwasser u. a. einen Gasthof, eine Branntweinbrennerei, die von Karl Kautz betrieben wurde, zwei Gemischtwarenläden, eine Sattlerei, eine Schmiede, eine Stellmacherei, eine Tischlerei und eine Viehhandlung.[11] Im Jahr 1939 hatte die Landgemeinde 534 Einwohner.[12]
Die Landgemeinde Reinwasser gehörte im Jahr 1945 zum Landkreis Rummelsburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs und war Sitz des Amtsbezirks Reinwasser. Das Standesamt befand sich in Reinwasser.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Reinwasser Anfang März 1945 von der Roten Armee eingenommen. Anschließend wurde Reinwasser zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es begann danach allmählich die Zuwanderung von Polen. Die einheimische Bevölkerung wurde in der Folgezeit von der polnischen Administration vertrieben. Der Ortsname wurde zu „Piaszczyna“ polonisiert.
Kirchspiel bis 1945
Die vor 1945 anwesende Dorfbevölkerung war mit wenigen Ausnahmen evangelischer Konfession. Die evangelischen Einwohner gehörten zum Kirchspiel Waldow.
Das katholische Kirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.
Persönlichkeiten
- Wilhelm Kautz, Ökonomierat, seit 1856 Eigentümer des Ritterguts Reinwasser
Literatur
- Reinwasser, Dorf und Rittergut, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Reinwasser (meyersgaz.org)
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 803–804, Nr. 52 (Google Books).
- P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provini Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 66–67 (Google Books).
- Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 138–139 (Google Books).
Weblinks
- Amtsbezirk Reinwasser (Territorial.de)
- Die Gemeinde Reinwasser im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- Reinwasser (Heimatkreis Rummelsburg in Pommern)
Einzelnachweise
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 803–804, Nr. 52 (Google Books).
- ↑ Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. Berlin 1863, S. 522, Ziffer 5 (Google Books).
- ↑ Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. Berlin 1863, S. 637, Ziffer 17 (Google Books).
- ↑ K. Fr. Rauer: Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter, Berlin 1857, S. 144, Ziffer 44 (Google Books).
- ↑ a b P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 66–67 (Google Books).
- ↑ Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 138–139 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Heft 4: Provinz Pommern, Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 23. Kreis Rummelsburg, S. 114–115, Ziffer 40 (Google Books), und S. 116–117, Ziffer 105 (Google Books).
- ↑ Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 399, 9. Kreis Rummelsburg, Ziffer 42 (Google Books).
- ↑ Amtsbezirk Reinwasser (Territorial.de)
- ↑ Die Gemeinde Reinwasser im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- ↑ Klockhaus' kaufmännisches Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1099 (Google Books).
- ↑ Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.


