Kwisno
| Kwisno | |||
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| ? Hilfe zu Wappen |
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| Basisdaten | |||
| Staat: |
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| Woiwodschaft: | Pommern | ||
| Powiat: | Bytów | ||
| Gmina: | Miastko | ||
| Geographische Lage: | 54° 5′ N, 17° 7′ O | ||
| Einwohner: | |||
Kwisno (deutsch Gewiesen) ist ein Dorf in der Stadt- und Landgemeinde Miastko (Rummelsburg) im Powiat Bytowski (Bütower Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.
Geographische Lage

Die Ortschaft liegt in Hinterpommern, links von der Wipper, etwa 41 Kilometer südlich von Slupsk (Stolp), 13 Kilometer nordnordöstlich von Miastko (Rummelsburg i. Pom.) und drei Kilometer östlich des Dorfs Trzcinno (Rohr).
Geschichte


Das Gut Gewiesen war ehemals ein Massowsches Lehen, das laut Vasallen-Tabelle um 1756 der 60 Jahre alte Jochim Ewald von Massow, Geheimer Staatsminister a. D., besaß.[1] 1782 besaß es der Major Ewald von Massow.[2] Laut Vasallen-Tabelle befand sich Gewiesen mit dem Vorwerk Grünhof um 1804 im Besitz des 43 Jahre alten Landrats des Kreises, Johann Franz Gottlob von Massow, Kapitän a. D.[3] Um 1856 befand sich das Lehen Gewiesen im Besitz von Heinrich von Puttkamer auf Klein-Gustkow,[4][5] laut Vasallen-Tabelle am 1. Januar 1862 im Besitz von dessen Witwe.[6]
Im Jahr 1884 befand sich das Rittergut Gewiesen im Besitz der Witwe des Landrats von Puttkamer in Stolp, die es verpachtet hatte.[7] 1892 besaß das Gut der Fiskus,[8] der es verpachtete.[9]
Am 1. Dezember 1913 wurden auf der 413 Hektar großen Gemarkungsfläche der Landgemeinde Gewiesen 24 viehhaltende Haushaltungen gezählt und auf dem 1416 Hektar umfassenden Gut Gewiesen 29 viehhaltende Haushaltungen.[10]
Am 1. April 1927 hatte das Gut Gewiesen eine Flächengröße von 1416 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 136 Einwohner.[11] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Gewiesen in die Landgemeinde Gewiesen eingegliedert.[12]
Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Gewiesen eine Flächengröße von 18,3 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen zusammen 35 bewohnte Wohnhäuser an neun verschiedenen Wohnstätten:[13]
- Bärenkamp
- Forsthaus Gewiesen
- Gewiesen
- Grünhof
- Heinrichsbrunn
- Mühle Gewiesen
- Neuland
- Stachswalde
- Wilhelmsthal
Um 1935 gab es im Dorf Gewiesen unter anderem einen Gasthof und eine Mühle.[14]
Die Landgemeinde Gewiesen gehörte im Jahr 1945 zum Landkreis Rummelsburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs und war dem Amtsbezirk Rohr zugeordnet. Das Standesamt befand sich in Rohr.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Gewiesen Anfang März 1945 von der Roten Armee besetzt. Danach wurde Gewiesen zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Gewiesen vertrieben. Der Ortsname Gewiesen wurde zu „Kwisno“ polonisiert.
Demographie
| Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
|---|---|---|
| 1782 | – | adliges Dorf, mit dem auf der Feldmark gelegenen Vorwerk Grünhof, einer Mahl- und Schneidemühle, vier Bauernhöfen, zwei Halbbauern, drei Kossäten und 14 Feuerstellen (Haushaltungen) sowie der Holzung Piaceva, in der Schlaweschen Synode eingepfarrtes altes Massowsches Lehen[2] |
| 1818 | 89 | Dorf mit Ziegelei, adlige Besitzung, und Wassermühle, zum Kirchspiel Treten gehörig[15] |
| 1825 | 179 | Dorf mit den Vorwerken Buchswalde, Dorotheen-Nische, Düringswalde, Grünhof, Heinrichsbrunn, Stachswalde und Wittenthal sowie einer Mahl- und Schneidemühle[16] |
| 1852 | 351 | Dorf[17] |
| 1864 | 373 | am 3. Dezember, davon 152 im Gemeindebezirk und 221 im Gutsbezirk, mit einem Flächeninhalt von 1617,65 Morgen im Gemeindebezirk und 4564,78 Morgen im Gutsbezirk[18] |
| 1867 | 396 | am 3. Dezember, davon 154 im Gemeindebezirk und 242 im Gutsbezirk[19] |
| 1871 | 396 | am 1. Dezember, davon 160 im Gemeindebezirk (sämtlich Evangelische) und im 236 Gutsbezirk (sämtlich Evangelische)[19] |
| 1885 | 371 | am 1. Dezember, Gemeindebezirk mit einem Flächeninhalt von 413 Hektar und 167 Einwohnern (161 Evangelische, sechs sonstige Christen) sowie Gutsbezirk mit einem Flächeninhalt von 1166 Hektar und 204 Einwohnern (201 Evangelische und drei sonstige Christen)[20] |
| 1895 | 345 | am 2. Dezember, Gemeindebezirk mit einem Flächeninhalt von 413,0 Hektar und 158 Einwohnern (153 Evangelische, drei sonstige Christen) sowie Gutsbezirk mit einem Flächeninhalt von 1165,5 Hektar und 187 Einwohnern (185 Evangelische, zwei sonstige Christen)[21] |
| 1010 | 307 | am 1. Dezember, davon 126 im Gemeindebezirk und 181 im Gutsbezirk[22] |
| 1925 | 333 | darunter 331 Evangelische[13] |
| 1933 | 301 | [23] |
| 1939 | 370 | [23] |
Kirche
Kirchspiel bis 1945
Die vor 1945 in Gewiesen anwesenden Dorfbewohner waren größtenteils evangelischer Konfession. Die evangelischen Einwohner gehörten zum evangelischen Kirchspiel Rohr im Kirchenkreis Schlawe in der Kirchenprovinz Pommern der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union.
Ds katholische Kirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.
Kirchspiel seit 1946
Die seit 1945 und Vertreibung der Einheimischen hier lebende polnische Dorfbevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch und gehört der Römisch-katholischen Kirche in Polen an.
Hier lebenden evangelische Kirchenglieder werden von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut. Das zuständige Pfarramt ist das der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp).
Persönlichkeiten
- Alwina Gustave Ludmilla Heraklide Ferdinande von Massow (* 20. Januar 1813 auf Grünhof; † 16. Dezember 1893 in Stolp), Herrin auf Gewiesen, vermählt seit 24. Februar 1831 mit Heinrich Friedrich Jesko von Puttkamer (1803–1876), sie wurde hier geboren[24]
- Johann von Massow (1761–1805) auf Treten, war 1796–1805 Landrat des Kreises Rummelsburg und Gutsherr auf Gewiesen
- Heinrich von Puttkamer auf Klein-Gustkow, war 1843–1870 Landrat des Kreises Rummelsburg und Gutsherr auf Gewiesen
Literatur
- Gewiesen, Dorf und Rittergut, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Gewiesen (meyersgaz.org).
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 792, Nr. 20 (Google Books), und S. 763–764, Nr. 3 (Google Books).
- P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 64–65 (Google Books).
- Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 136–137 (Google Books).
- Der Kreis Rummelsburg – Ein Heimatbuch (Kreisausschuss des Kreises Rummelsburg, Hrsg.), Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979.
Weblinks
- Amtsbezirk Rohr (Territorial.de)
- Die Gemeinde Gewiesen im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
Einzelnachweise
- ↑ Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. Berlin 1863, S. 423, Ziffer 14 (Google Books).
- ↑ a b Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 792, Nr. 20 (Google Books).
- ↑ Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. Berlin 1863, S. 524, Ziffer 17 (Google Books).
- ↑ Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): Alphabetischer Nachweis (Adressbuch) des in den Preussischen Staaten mit Rittergütern angesessenen Adels, Berlin 1867, S. 176 (Google Books).
- ↑ Karl Friedrich Rauer: Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vetretenen Rittergüter, Berlin 1857, S. 143, Ziffer 18 (Google Books).
- ↑ Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. Berlin 1863, S. 639, Ziffer 37 (Google Books).
- ↑ P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 64–65 (Google Books).
- ↑ Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 136–137 (Google Books).
- ↑ C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. etc., Band 12: Pommern, Nürnberg 1896, S. 343 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Heft 4: Provinz Pommern, Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 23. Kreis Rummelsburg, S. 114–115, Ziffer 17 (Google Books), und S. 116–117, Ziffer 76 (Google Books).
- ↑ Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 399, 9. Kreis Rummelsburg, Ziffer 13 (Google Books).
- ↑ Amtsbezirk Rohr (Territorial.de)
- ↑ a b Die Gemeinde Gewiesen im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- ↑ Klockhaus' Kaufmännisches Handels- u. Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1018 (Google Books).
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Ausgearbeitet und herausgegeben von Alexander August Mützell. Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 27, Ziffer 970–971 (Google Books).
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1827, S. 294, Ziffer 25 (Google Books).
- ↑ Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 179 (Google Books).
- ↑ Königliches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Köslin, 7. Kreis Rummelsburg, Berlin 1966, S. 2–9, Ziffer 34–35 (Google Books).
- ↑ a b Königl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, Regierungsbezirk Köslin, VIII. Kreis Rummelsburg, S. 142–143, Ziffer 13 (Google Books), und S. 146–147, Ziffer 74 (Google Books).
- ↑ Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen, IV. Provinz Pommern, Berlin 1888, Regierungsbezirk Köslin, 22. Kreis Rummelsburg, S. 156–157, Ziffer 14 (Google Books), und S. 160–161, Ziffer 74 (Google Books).
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen. Band IV: Provinz Pommern, Berlin 1898, 2. Regierungsbezirk Köslin, 22. Kreis Rummelsburg, S. 160–161, Ziffer 14 (Google Books), und S. 164–165, Ziffer 70 (Google Books).
- ↑ Gewiesen, Dorf und Rittergut, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Gewiesen (meyersgaz.org).
- ↑ a b Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel), Fünfter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1904, S. 658 (Google Books).


