Turowo (Miastko)

Turowo
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Turowo (Polen)
Turowo (Polen)
Turowo
Basisdaten
Staat: Polen Polen

Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Bytów
Gmina: Miastko
Geographische Lage: 54° 6′ N, 17° 11′ O
Einwohner: 114 (31. März 2011[1])
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GBY
Wirtschaft und Verkehr
Straße: RoleKramarzyny/DK 20
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig

Turowo (deutsch Steinau; kaschubisch Tùrowò) ist ein Dorf im Powiat Bytowski (Bütower Kreis) in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Gmina Miastko (Gemeinde Rummelsburg).

Ortsbild (2019)

Geographische Lage

Steinau, nordöstlich der Stadt Rummelsburg und nordwestlich des Dorfs Kremerbruch (Cremerbruch), auf einer Landkarte von 1915

Das Dorf liegt in Hinterpommern, in der Bütower Seenplatte (Pojezierze Bytowski), zwischen den beiden Städten Miastko (Rummelsburg i. Pom.) und Bytów (Bütow), etwa fünf Kilometer nordwestlich des Dorfs Kramarzyny (Kremerbruch) und vier Kilometer südöstlich des Dorfs Ponikła (Ponickel).

Geschichte

Steinau wurde nach 1843 als ein Vorwerk von Grünwalde angelegt, gleichzeitig wurden einige sogenannte Buschkaten aufgegeben. Das Puttkamersche Gut Grünwalde gehörte damals einer Thekla von Puttkamer, geborene von Oßmann, die es 1840 von ihrem Schwiegervater gekauft hatte. Im Jahre 1905 wurde das Vorwerk Steinau in 15 Rentensiedlungen aufgeteilt. Der Resthof mit 46 Hektar Land blieb bei der Familie von Puttkamer.

1901/08 wurde Steinau eine eigene Landgemeinde.[2] Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Steinau eine Flächengröße von 3,5 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen insgesamt 17 bewohnte Wohnhäuser an drei verschiedenen Wohnplätzen:[3]

  1. Fuchskaten
  2. Pferdebude
  3. Steinau

Die Gemeinde zählte im Jahre 1910 139 Einwohner, im Jahre 1925 160 Einwohner in 23 Haushaltungen,[3] und im Jahre 1939 158 Einwohner.[4]

Bis 1945 bildete Steinau eine Landgemeinde im Kreis Rummelsburg der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs und war dem Amtsbezirk Ponickel zugeordnet. Das Standesamt befand sich in Ponickel.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Steinau Anfang März 1945 von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde Steinau zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. In der Folgezeit wurden die einheimischen Dorfbewohner von der polnischen Administration aus Steinau vertrieben. Der Ortsname wurde zu „Turowo“ polonisiert.

Hier leben jetzt etwas mehr als 100 Einwohner.

Kirche

Kirchspiel bis 1945

Die bis 1945 in Steinau anwesenden einheimischen Einwohner waren überwiegend evangelischer Konfession. Die Evangelischen von Steinau gehören zum Kirchspiel Waldow, in das insgesamt zwölf Orte eingepfarrt waren. Das Kirchspiel war in den Kirchenkreis Rummelsburg im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union eingebunden.

Kirchspiel seit 1946

Die seit 1945 und Vertreibung der Einheimischen hier lebenden Polen sind überwiegend katholischer Konfession. Das Dorf gehört zur Kirchengemeinde Wałdowo (Waldow), die in die Pfarrei Piaszczyna (Reinwasser) eingegliedert ist. Sie liegt im Dekanat Miastko im Bistum Köslin-Kolberg der Römisch-katholischen Kirche in Polen.

Hier lebende evangelische Kirchenglieder sind der Kreuzkirchengemeinde in Słupsk (Stolp) zugeordnet, deren nächstes Filialkirchdorf Wołcza Wielka (Groß Volz) südwestlich von Miastko liegt. Sie ist Teil der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Verkehr

Eine Nebenstraße führt von Role (Grünwalde) kommend nach Kramarzyny (Kremerbruch), das direkt an der polnischen Landesstraße 20 (ehemalige deutsche Reichsstraße 158) liegt.

Zwischen 1909 und 1945 hatte Steinau über die sechs Kilometer entfernte Station Kremerbruch Anschluss an die Bahnstrecke Bütow – Rummelsburg.

Siehe auch

Literatur

  • Steinau, Dorf, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Steinau (meyersgaz.org).
  • Der Kreis Rummelsburg. Ein Heimatbuch. Hamburg 1979, S. 160–161 (bei Grünwalde).
Commons: Steinau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 26. Juni 2017
  2. Landkreis Rummelsburg bei gemeindeverzeichnis.de.
  3. a b Die Gemeinde Steinau im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
  4. Michael Rademacher: Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.