Kleindechsendorf

Kleindechsendorf
Kreisfreie Stadt Erlangen
Koordinaten: 49° 38′ N, 10° 56′ O
Höhe: 281 m ü. NHN
Postleitzahl: 91056
Vorwahl: 09135

Kleindechsendorf war ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Erlangen (Mittelfranken, Bayern). Seit 1973 zählt Kleindechsendorf zum neu geschaffenen Gemeindeteil Dechsendorf.

Geographie

Kleindechsendorf lag südlich des Seebachs und nördlich der Grabenäcker Teiche, die vom Membach gespeist werden. Die Staatsstraße 2240 verläuft zur Anschlussstelle 81 der Bundesautobahn 3 (1,4 km westlich) bzw. nach Alterlangen (4 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Kosbach (2,8 km südlich) und nach (Groß-)Dechsendorf zur Kreisstraße ER 4 (0,2 km nördlich).[1]

Geschichte

Der Ort wurde im Jahr 1348 als „Tehsentorff“ erstmals schriftlich erwähnt. Er gehörte schon damals zum bambergischen Dompropsteiamt Büchenbach. 1468 bestand Kleindechsendorf aus einer Hube und fünf Lehen.[2]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Kleindechsendorf aus 4 Anwesen (1 Hube, 2 Halbhuben, 1 Halbhof). Das Hochgericht übte das bambergische Dompropsteiamt Büchenbach im begrenzten Umfang aus. Es hatte ggf. an das bambergische Centamt Herzogenaurach auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Dompropsteiamt Büchenbach.[3]

1802 kam Kleindechsendorf an das Herzogtum Bayern. Von 1803 bis 1810 unterstand der Ort dem preußischen Justiz- und Kammeramt Erlangen. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Kleindechsendorf dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hannberg und der 1818 gegründeten Ruralgemeinde Großdechsendorf zugeordnet.[4]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Kleindechsendorf am 1. Juli 1972 nach Erlangen eingegliedert.[5] 1973 wurde der Ortsname Kleindechsendorf per Regierungsbescheid aufgehoben. Der Ort wurde anstelle dessen zusammen mit Großdechsendorf Dechsendorf genannt.[2]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961
Einwohner 35 36 36 43 43 44 78 288
Häuser[6] 5 7 7 8 10 43
Quelle [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14]

Religion

Kleindechsendorf ist römisch-katholisch geprägt und war ab 1511 nach Geburt Mariens (Hannberg) gepfarrt,[3] seit 1973 ist die Pfarrei Unsere Liebe Frau (Dechsendorf) zuständig.[2]

Literatur

Fußnoten

  1. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 11. September 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  2. a b c M. Meyer: Dechsendorf, im: Erlanger Stadtlexikon, S. 199.
  3. a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 71.
  4. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 141.
  5. Erlangen > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 11. September 2025.
  6. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1961 als Wohngebäude.
  7. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 48 (Digitalisat).
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1049, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 993 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1043 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1076 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 923 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 679 (Digitalisat).