Vorderer Geißlkopf

Vorderer Geißlkopf
Doppelgipfel des Vorderen Geißlkopfs (Mitte) und des Hinteren Geißlkopfs (rechts)
Doppelgipfel des Vorderen Geißlkopfs (Mitte) und des Hinteren Geißlkopfs (rechts)
Höhe 2974 m ü. A.
Lage Kärnten und Salzburg, Österreich
Gebirge Goldberggruppe
Koordinaten 47° 0′ 48″ N, 13° 4′ 22″ O
Vorderer Geißlkopf (Land Salzburg)
Vorderer Geißlkopf (Land Salzburg)

Der Vordere Geißlkopf (auch Hohe Geißl und Vorderer Geiselkopf) ist ein 2974 m ü. A. hoher Berg in der Goldberggruppe der Zentralalpen in den österreichischen Bundesländern Kärnten und Salzburg.

Lage und Umgebung

Der felsige Gipfel des Vorderen Geißlkopf erhebt sich an der Grenze zwischen den Gemeinden Bad Gastein im Norden, Flattach im Südwesten und Mallnitz im Südosten. Die Bad Gasteiner und Mallnitzer Teile des Bergs gehören zum Nationalpark Hohe Tauern.[1] Die oberen Hänge in Flattach liegen im Naturschutzgebiet Wurten.[2] Der Gipfel des Hinteren Geißlkopfs liegt knapp 840 m nordwestlich von jenem des Vorderen Geißlkopfs.[1] Beide Berge sind Teil eines Gebirgskamms, der das Nassfeld umrahmt. Der Kamm beginnt beim Kolmkarspitz und führt über das Niedersachsenhaus, den Neunerkogel, die Herzog-Ernst-Spitze, das Schareck, den Weinflaschenkopf, die Schlapperebenspitzen, die Murauer Köpfe, der Hinteren Geißlkopf, den Vorderen Geißlkopf und den Westerfrölkekogel bis zur Hagener Hütte am Niederen Tauern.[3] Im Tal zwischen dem Vorderen Geißlkopf und dem Westerfrölkekogel entspringt mit dem Höllkarbach ein Nebenbach der Nassfelder Ache. Nördlich des Gipfels des Vorderen Geißlkopfs erstreckt sich ein Blockgletscher.

Über die östlichen, südlichen und westlichen Hänge des Bergs verläuft der Weitwanderweg Zentralalpenweg.[1] Der Vordere Geißlkopf zählt zu den 55 Gipfeln des Gasteinertals, für deren vollständige Besteigung der Gasteiner Gipfelkranz vergeben wird, die höchste Klasse der Gasteiner Wandernadeln des Österreichischen Alpenvereins.[4]

Name

Der Namensbestandteil Geißl- leitet sich vom slawisch-karantanischen koz(i)l(u) für „Bock“ oder „Gamsbock“ her.[5]

Geologie

In geologischer Hinsicht ist das Gipfelumfeld von Kalkglimmerschiefer und Kalksilikatgneis des Tauernfensters (Penninikum) geprägt. Außerdem kommen am Berg abschnittsweise Metadiabas und Grünschiefer, Quarzit sowie Phyllit, Schiefer, Phyllonit und Leukophyllit vor.[2]

Fauna

Am Vorderen Geißlkopf wurde die geschützte Alpenhummel (Bombus alpinus) beobachtet.[6] Am Berg wachsen die Schlauchpilz-Arten Agonimia gelatinosa, Agonimia tristicula,[7] Dacampia hookeri und Didymocyrtis consimilis.[8]

Literatur

  • Franz Tursky: Führer durch die Goldberggruppe. Artaria, Wien 1927, Kapitel Bergfahrten und Übergänge: Vorderer Geiselkopf, S. 84–86.
Commons: Vorderer Geißlkopf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 3. Juli 2025.
  2. a b KAGIS (Kärntner Geografisches Informationssystem). Land Kärnten, abgerufen am 3. Juli 2025.
  3. Matthias Bichler: Bericht 2014–2015 über geologische Aufnahmen im Quartär auf den Blättern 154 Rauris und 155 Bad Hofgastein. In: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt. Nr. 156, 2016, S. 278 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 3. Juli 2025]).
  4. Gasteiner Gipfelkranz. In: Gasteiner Wanderbuch. Abgerufen am 3. Juli 2025.
  5. Anton Ernst Lafenthaler: Dokumentation: Geschichte / Orts-, Fluss-, Berg- und Flurnamen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 3. Juli 2025.
  6. Johann Neumayer: Verbreitung und Lebensraumbindung der im Bundesland Salzburg geschützten Bienenarten. Naturschutzabteilung des Landes Salzburg, Salzburg 2021, S. 17–18 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 3. Juli 2025]).
  7. Josef Hafellner: Distributional and other data for some Agonimia species (Verrucariales, lichenized Ascomycota). In: Fritschiana. Nr. 78, 2014, S. 30 und 37 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 3. Juli 2025]).
  8. Josef Hafellner: Distributional and other data for some species of Didymocyrtis (Dothideomycetes, Pleosporales, Phaeosphaeriaceae), including their Phoma-type anamorphs. In: Fritschiana. Nr. 80, 2015, S. 48 und 60 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 3. Juli 2025]).