Herzog-Ernst-Spitze

Herzog-Ernst-Spitze
Blick von Norden auf die Herzog-Ernst-Spitze (rechts)
Blick von Norden auf die Herzog-Ernst-Spitze (rechts)
Höhe 2932 m ü. A.
Lage Kärnten und Salzburg, Österreich
Gebirge Goldberggruppe
Koordinaten 47° 2′ 38″ N, 13° 0′ 11″ O
Herzog-Ernst-Spitze (Land Salzburg)
Herzog-Ernst-Spitze (Land Salzburg)

Die Herzog-Ernst-Spitze (auch Herzog Ernst, früher auch Großkogel) ist ein 2932 m ü. A. hoher Berg in der Goldberggruppe der Zentralalpen in den österreichischen Bundesländern Kärnten und Salzburg.

Lage und Umgebung

Der felsige Gipfel der Herzog-Ernst-Spitze erhebt sich an der Grenze zwischen den drei Gemeinden Bad Gastein, Flattach und Rauris. Er gehört zum Nationalpark Hohe Tauern.[1] Die Herzog-Ernst-Spitze ist Teil eines Gebirgskamms, der das Nassfeld umrahmt. Der Kamm beginnt beim Kolmkarspitz und führt über das Niedersachsenhaus, den Neunerkogel, die Herzog-Ernst-Spitze, das Schareck, den Weinflaschenkopf, die Schlapperebenspitzen, die Murauer Köpfe, den Hinteren Geißlkopf, den Vorderen Geißlkopf und den Westerfrölkekogel bis zur Hagener Hütte am Niederen Tauern.[2] Südwestlich liegt am Tauernhauptkamm die Fraganter Scharte (2754 m ü. A.). An den Hängen der Herzog-Ernst-Spitze gibt es Gletscherreste des Schareckkees' (Nordosten) und des Wurtenkees' (Süden).[1]

Der Pröllweg ist ein Wanderweg, der vom Niedersachsenhaus über die Gipfel des Neunerkogels und der Herzog-Ernst-Spitze auf das Schareck führt. Er ist nach dem Flugzeugtechniker Arthur Pröll benannt, der die Errichtung des Wegs plante und finanzierte.[3] Südwestlich des Gipfels der Herzog-Ernst-Spitze verläuft der Weitwanderweg Zentralalpenweg.[1] Weiter im Süden erstreckt sich das Schigebiet Mölltaler Gletscher.[4]

Geologie

Die Geologie der Herzog-Ernst-Spitze ähnelt jener des Scharecks und des Aperen Scharecks. Über paläozoischen Metasedimenten gibt es eine Abfolge von mesozoischen Metasedimenten, bestehend aus Schwarzphylliten, Kalkglimmerschiefern, Albit-Porphyroklasten-Schiefern, Granat-Glimmerschiefern, Karbonat-Quarziten, Prasinitlagen und Paragneisen.[5]

Geschichte

Der Berg ist nach Herzog Ernst von Bayern (1500–1560) benannt. Dieser ließ an der westlichen Flanke bis etwa 150 m Meter unter den Gipfel hinauf Stollen für den Goldbergbau anlegen.[6]

Literatur

  • Christian Heugl: Die schönsten Skitouren für Genießer. 101 abwechslungsreiche Routen in Salzburg und Bayern. Löwenzahn, Innsbruck 2017, ISBN 978-3-7066-2603-3, Nr. 78: Herzog-Ernst-Spitze, S. 268–270.
  • Walter Mair: Glockner-Region. Heiligenblut – Mölltal – Kreuzeckgruppe. 50 ausgewählte Touren. 5., vollständig neu bearbeitete Auflage. Rother Bergverlag, München 2021, ISBN 978-3-7633-4317-1, Nr. 41: Duisburger Hütte, Schareck, 3122 m, Herzog-Ernst-Spitze, S. 154–157.
  • Felix F. Strauss: Herzog Ernst von Bayern und der Gasteiner Bergbau um die Mitte des 16. Jahrhunderts (= Böcksteiner Montana. Band 9). Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs (VWGÖ), Wien 1991, ISBN 3-85369-830-1.
  • Franz Tursky: Führer durch die Goldberggruppe. Artaria, Wien 1927, Kapitel Bergfahrten und Übergänge: Schareck, Herzog Ernst und Schneeschuhfahrten in der Goldberggruppe: Herzog Ernst, S. 90–96 und 169.

Einzelnachweise

  1. a b c SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 3. Juli 2025.
  2. Matthias Bichler: Bericht 2014–2015 über geologische Aufnahmen im Quartär auf den Blättern 154 Rauris und 155 Bad Hofgastein. In: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt. Nr. 156, 2016, S. 278 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 3. Juli 2025]).
  3. Anton Ernst Lafenthaler: Geschichte: Wanderwege, Namen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 3. Juli 2025.
  4. KAGIS (Kärntner Geografisches Informationssystem). Land Kärnten, abgerufen am 3. Juli 2025.
  5. Gert Furtmüller: Bericht 1994 über geologische Aufnahmen im Zentralgneis und seinen Hüllgesteinen auf Blatt 154 Rauris. In: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt. Nr. 138, 1995, S. 539 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 3. Juli 2025]).
  6. Rudolf Werner Soukup: Chemie in Österreich. Bergbau, Alchemie und frühe Chemie. Von den Anfängen bis zum Ende des 18 Jahrhunderts. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2007, ISBN 978-3-205-77567-6, S. 192.