Benetton B192
![]() Benetton B192 | |||||||||
| Konstrukteur: | |||||||||
| Designer: | Ross Brawn | ||||||||
| Vorgänger: | Benetton B191 | ||||||||
| Nachfolger: | Benetton B193 | ||||||||
| Technische Spezifikationen | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Chassis: | Monocoque | ||||||||
| Motor: | Ford HBA5/Ford HBA7 3.5 liter V8 | ||||||||
| Radstand: | 2880 mm | ||||||||
| Gewicht: | 505 kg | ||||||||
| Reifen: | Goodyear | ||||||||
| Benzin: | Mobil 1 | ||||||||
| Statistik | |||||||||
| Fahrer: | |||||||||
| Erster Start: | Großer Preis von Spanien 1992 | ||||||||
| Letzter Start: | Großer Preis von Australien 1992 | ||||||||
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| WM-Punkte: | 91 | ||||||||
| Podestplätze: | 11 | ||||||||
| Führungsrunden: | — | ||||||||
Der Benetton B192 ist ein Formel-1-Rennwagen, der von Benetton in der Formel-1-Weltmeisterschaft 1992 eingesetzt wurde.


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Hintergrund
Der Wagen wurde federführend von Ross Brawn, Rory Byrne und Willem Toet konstruiert. Er debütierte beim Großen Preis von Spanien 1992. In den 3 ersten Runden der Meisterschaft 1992 kam noch eine überarbeitete Version des B191 zum Einsatz.[1] Im Laufe der Saison wurden mindestens 8 Chassis gebaut.[2]
Obwohl der B192 im Vergleich zu einigen seiner erfolgreicheren Konkurrenten relativ konservativ konstruiert war,[3] wurde er als Fortschritt für das Benetton-Team angesehen. Rory Byrnes Philosophie Evolution statt Revolution führte dazu, dass viele Merkmale dieses Autos in das Design von Schumachers titelgekrönten Benettons von 1994 und 1995 integriert wurden. Schumachers Sieg beim Großer Preis von Belgien 1992 sollte sich auch als der letzte Sieg für ein Formel-1-Auto mit herkömmlichem Schaltgetriebe erweisen.
Technik
Der von Ross Brawn und Rory Byrne entworfene Benetton B192 hat ein Monocoque-Chassis aus geformter Kohlefaser und Aluminium mit Wabenstruktur und wiegt 505 Kilogramm. Die vordere Spurweite beträgt 1816 mm, die intere Spurweite ist 1710 mm. Der B192 hebt sich von den anderen Monoposti im Starterfeld durch seine sorgfältige Aerodynamik und eine erhöhte Nase ab, die den Luftstrom unter der Karosserie fördert. Im Gegensatz zum Williams FW14B, McLaren MP4/7A und dem Ferrari F92A hat er weder eine aktive Radaufhängung noch ein halbautomatisches Getriebe: Seine Aufhängung basiert auf der klassischen Bauweise mit Doppelquerlenkern, Schubstangen und selbst entwickelten Dämpfern. Die Kraftübertragung erfolgt über ein von Benetton entwickeltes, quer eingebautes Sechsgang-Schaltgetriebe. Ross Brawn begründet diese Wahl mit den Worten: „Unser Anliegen war es, ein Auto ohne übermäßige Komplikationen zu bauen und gleichzeitig das Gewicht so gering wie möglich zu halten.“ Der Kraftstoff befindet sich in einem 200-Liter-Tank hinter dem Fahrer. Der B192 hatte Eine Bremsanlage mit Carbon-Sscheiben stammen von Carbone Industrie und Bremssätteln von Brembo.[4][5]
Der B192 wird von einem 75-Grad-Ford-Cosworth HBA7 V8-Motor mit 3494 cm³ Hubraum angetrieben. Die Leistung wird mit ca. 680 PS (500 kW) bei 13.000/min angegeben. Diese Motorisierung war erst ab dem Großen Preis von San Marino verfügbar, dem zweiten Rennen, bei dem der B192 eingesetzt wurde. Bei seinem ersten Auftritt in Spanien war der B192 mit dem Ford-Cosworth HBA5-Motor ausgestattet, der 20 PS weniger Leistung hatte. Der neue Ford-Motor hatte ein Leistungsdefizit von 90 PS[6] gegenüber dem Honda-V12 im McLaren MP4/7A,[7] es fehlten 50 PS auf den V12 im Ferrari F92A[8] und 70 PS zum Renault-V10 im Williams FW14B,[9] den drei Konkurrenten an der Tabellenspitze.
Der B192 in der Weltmeisterschaft
Der Benetton B192 erwies sich als durchaus konkurrenzfähig; Michael Schumacher und Martin Brundle erzielten mit ihm mehrere Podestplätze. Schumacher, in seiner ersten vollen F1-Saison, holte sich beim Großen Preis von Belgien mit dem B192 (und einer guten Boxenstrategie) seinen ersten Sieg. Beim GP von Kanada war Brundle einem möglichen Sieg nahe, als er hinter dem Führenden Gerhard Berger lag, er aber mit Getriebeproblem aufgeben musste.
Benetton belegte 1992 den dritten Platz in der Konstrukteurswertung, nachdem der B192 ab dem spanischen GP in jedem Rennen der Saison Punkte geholt hatte (das Vorgängermodell B191B holte 11 Punkte). Schumacher belegte mit 53 Punkten den dritten Platz in der Fahrerwertung, vor dem amtierenden Weltmeister Ayrton Senna, der drei Rennen gewann, aber mit Ausfällen zu kämpfen hatte. Schumachers Teamkollege Martin Brundle wurde Sechster im Endklassement.
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Der Benetton B192 von Michael Schumacher beim GP von Monaco (1992) -
Martin Brundle in Woodcote/Silverstone (1992) -
Michael Schumacherss FW14B auf der Start-Zielgeraden des Hockenheimring (1992) -
Martin Brundle bei der Anfahrt zur Nordkurve im Motodrom (1992)
Die kompletten F1 Resultate des Benetton B192
(Resultate in Fettdruck bedeuten Pole Position; Resultate in Kursiv zeigen „Schnellste Runde“)
| Jahr | Team | Chassis | Motor | Reifen | Fahrer | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | Punkte | Rang |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1992 | CamelBenettonFord | B192 | FordHBA5/ HBA7 | G | RSA | MEX | BRA | ESP | SMR | MON | CAN | FRA | GBR | GER | HUN | BEL | ITA | POR | JPN | AUS | 91* | 3. | |
| Michael Schumacher | –*– | –*– | –*– | 2 | DNF | 4 | 2 | DNF | 4 | 3 | DNF | 1 | 3 | 7 | DNF | 2 | |||||||
| Martin Brundle | –*– | –*– | –*– | DNF | 4 | 5 | DNF | 3 | 3 | 4 | 5 | 4 | 2 | 4 | 3 | 3 |
* 11 Punkte wurden mit dem Benetton B191B erzielt
| Legende | ||
|---|---|---|
| Farbe | Abkürzung | Bedeutung |
| Gold | – | Sieg |
| Silber | – | 2. Platz |
| Bronze | – | 3. Platz |
| Grün | – | Platzierung in den Punkten |
| Blau | – | Klassifiziert außerhalb der Punkteränge |
| Violett | DNF | Rennen nicht beendet (did not finish) |
| NC | nicht klassifiziert (not classified) | |
| Rot | DNQ | nicht qualifiziert (did not qualify) |
| DNPQ | in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify) | |
| Schwarz | DSQ | disqualifiziert (disqualified) |
| Weiß | DNS | nicht am Start (did not start) |
| WD | zurückgezogen (withdrawn) | |
| Hellblau | PO | nur am Training teilgenommen (practiced only) |
| TD | Freitags-Testfahrer (test driver) | |
| ohne | DNP | nicht am Training teilgenommen (did not practice) |
| INJ | verletzt oder krank (injured) | |
| EX | ausgeschlossen (excluded) | |
| DNA | nicht erschienen (did not arrive) | |
| C | Rennen abgesagt (cancelled) | |
| keine WM-Teilnahme | ||
| sonstige | P/fett | Pole-Position |
| 1/2/3/4/5/6/7/8 | Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen | |
| SR/kursiv | Schnellste Rennrunde | |
| * | nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet | |
| () | Streichresultate | |
| unterstrichen | Führender in der Gesamtwertung | |
Weblinks
- Benetton B192 - Ford auf Ergebnisdatenbank Racing-Years
Einzelnachweise
- ↑ Wouter Melissen: Benetton B192 Cosworth. In: ultimatecarpage.com. 1. Dezember 2004, abgerufen am 10. August 2025 (englisch).
- ↑ Lorina Racing Benetton F1. Abgerufen am 10. August 2025.
- ↑ ETIENNE RAYNAUD: Dieser Ex-Michael Schumacher Benetton B192 strahlt Formel-1-Geschichte aus. In: classicdriver.com. 19. April 2022, abgerufen am 10. August 2025.
- ↑ 1992 Benetton B192 Cosworth Specifications. Abgerufen am 15. September 2025.
- ↑ STATS F1: Benetton B192 • STATS F1. Archiviert vom am 12. August 2013; abgerufen am 15. September 2025 (englisch).
- ↑ Motor Ford Cosworth • STATS F1. Abgerufen am 15. September 2025.
- ↑ Motor Honda • STATS F1. Abgerufen am 15. September 2025.
- ↑ Motor Ferrari • STATS F1. Abgerufen am 15. September 2025.
- ↑ Motor Renault • STATS F1. Abgerufen am 15. September 2025.
