Williams FW14B
![]() Williams FW14B | |||||||||
| Konstrukteur: | |||||||||
| Designer: | |||||||||
| Vorgänger: | Williams FW14 | ||||||||
| Nachfolger: | Williams FW15C | ||||||||
| Technische Spezifikationen | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Chassis: | Monocoque | ||||||||
| Motor: | Renault-RS3-3,5-Liter-V10 | ||||||||
| Radstand: | 2817 mm | ||||||||
| Gewicht: | 510 kg | ||||||||
| Reifen: | Goodyear | ||||||||
| Benzin: | Elf | ||||||||
| Statistik | |||||||||
| Fahrer: | |||||||||
| Erster Start: | Großer Preis von Südafrika 1992 | ||||||||
| Letzter Start: | Großer Preis von Australien 1992 | ||||||||
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| WM-Punkte: | 146 | ||||||||
| Podestplätze: | 18 | ||||||||
| Führungsrunden: | n/a | ||||||||


Der Williams FW14B ist ein Formel-1-Rennwagen, mit dem das Team Williams an der Formel-1-Weltmeisterschaft 1992 teilnahm. Nigel Mansell gewann mit dem FW14B den einzigen Weltmeistertitel seiner Karriere. Das Team holte den fünften Konstrukteurs-Titel.
Technik
Der Williams FW14B war seinem Vorgängermodell, dem Williams FW14 sehr ähnlich. Der Hauptunterschied lag darin, dass das Auto eine aktive Radaufhängung eingebaut hatte. Diese funktionierte am Anfang mechanisch, nach einer Weiterentwicklung elektronisch. Mit der elektronischen Variante war es möglich, die Bodenfreiheit während der Fahrt zu regulieren. Zudem konnte das Team, sobald die Fahrer Unter- oder Übersteuern plagte, die Einstellungen des Autos verändern.
Der deutlichste sichtbare Unterschied zwischen dem FW14 und dem FW14B waren zwei bauchige Auswölbungen an den vorderen Schubstreben, die die aktive Fahrwerkstechnologie enthielten.[1] Der FW14B hatte außerdem eine längere Nase.
Das Auto wurde von einem anfangs von einem Renault-R3S3-V10-Motor angetrieben, ab dem GP von Ungarn wurde das Nachfolgemodell RS4 eingesetzt.[1] Das Aggregat hatte einen Hubraum von 3,5 Litern und wog rund 140 Kilogramm. Er war gegenüber der Konkurrenz zwar schwerer, aber auch leistungsfähiger, hatte einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch, war einfach ins Auto einzubauen und sehr zuverlässig.
Der Williams FW14B besaß eine Traktionskontrolle, die über eine (für heute betrachtet) einfache Software gesteuert wurde. Weiters hatte der Wagen über ein halbautomatisches Sechsganggetriebe, welches man bereits im Vorgängermodell eingesetzt hatte. Anfangs war dieses Getriebe nicht sehr zuverlässig, aber es erwies sich nach dem Beheben der Probleme als nahezu unabdingbar, denn damit war es möglich, vier.- bis fünfmal schneller den Gang zu wechseln.
Das Fahrzeug bestand aus einem Einrumpf-Chassis, das aus einem Verbundwerkstoff aus Kohlefasern und Kevlar angefertigt war. Das Chassis hatte deshalb wenig Gewicht, war trotzdem sehr solide und sorgte für gute Sicherheit der Fahrer. Der Anpressdruck wurde durch die leicht hochgezogene Front und die neu geformten Seitenkästen verbessert.
Fahrer und Konstrukteur
Das Auto entwarf Konstrukteur Adrian Newey. Der Brite Nigel Mansell und der Italiener Riccardo Patrese pilotierten den FW14B. Mansell gewann neun der 16 Saisonrennen und sicherte sich den Fahrerweltmeistertitel. Das Williams-Team gewann den Konstrukteurspokal. Mansell verließ Williams am Ende der Saison, Nachfolger wurde Alain Prost.[2]
Lackierung
Die Lackierung des Fahrzeugs erfolgte in Weiß, Gelb und Blau der Sponsoren Canon, Labatt’s und Camel. Weitere Kleinsponsoren waren auf den Autos zu sehen. Mansell fuhr mit der roten Startnummer 5 (red five) und Patrese mit der weißen Nummer 6.
Der FW14B in der Weltmeisterschaft
Der FW14B war in der Saison 1992 das dominierende Auto, und Mansell sicherte sich den Fahrertitel mit einem damaligen Rekord von neun Saisonsiegen, Patrese erzielte beim Großen Preis von Japan einen weiteren Sieg. Patrese gefiel das neue Auto nicht so gut wie der FW14, da er die passive Federung des alten Chassis bevorzugte, während der erhöhte Abtrieb des FW14B Mansells aggressivem Fahrstil viel besser entgegenkam. Das Auto war im Vorjahr beim Großen Preis von Australien erstmals einsatzbereit, doch Mansell hatte sich entschieden, dort im Rennen den regulären FW14 zu verwenden.
Die technische Überlegenheit des Williams FW14B führte dazu, dass es in der Saison 1992 viele Rennen gab, bei denen Mansell und Patrese vor allem in den ersten Runden zwei Sekunden pro Runde auf das restliche Feld gutmachten, wodurch der FW14B sogar dem nächst stärksten Auto, dem McLaren MP4/7A, weit überlegen war. Ein weiteres Beispiel für Williams’ Dominanz in diesem Jahr war das Qualifying zum Großen Preis von Großbritannien in Silverstone, wo Mansells Runde für die Pole-Position ganze zwei Sekunden schneller war als die von Patrese, der wiederum eine Sekunde schneller war als der drittplatzierte Ayrton Senna.
Nigel Mansell holte 108 Punkte und gewann überlegen vor Patrese (56 Pt.) mit dem FW14B den einzigen Weltmeistertitel seiner Karriere. Insgesamt stellte Mansell folgende Rekorde auf: Zu Beginn der Saison gewann er mit dem FW14B fünf Rennen in Folge, 14 Mal fuhr er Bestzeit im Qualifying und gewann insgesamt neun Große Preise. Williams war mit 164 Zählern (vor McLaren mit 99 Pt.) der klare Sieger der Konstrukteursmeisterschaft 1992.
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Der Williams FW14B von Riccardo Patrese beim GP von Monaco (1992) -
Nigel Mansell in Woodcote/Silverstone (1992)
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Die FW14B von Mansell und Patrese in der Startaufstellung des GP von Deutschland (1992) -
Riccardo Patreses FW14B auf der Start-Zielgeraden des Hockenheimring (1992) -
Nigel Mansell bei der Anfahrt zur Nordkurve im Motodrom (1992)
F1 Resultate des FW14B
(Resultate in Fettdruck bedeuten Pole Position; Resultate in Kursiv zeigen „Schnellste Runde“)
| Jahr | Team | Chassis | Motor | Reifen | Fahrer | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | Punkte | Rang |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1992 | Canon Williams Team | FW14B | Renault RS3C / RS4 V10 |
G | RSA | MEX | BRA | ESP | SMR | MON | CAN | FRA | GBR | GER | HUN | BEL | ITA | POR | JPN | AUS | 164 | 1st | |
| Nigel Mansell | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 2 | DNF | 1 | 1 | 1 | 2 | 2 | DNF | 1 | DNF | DNF | |||||||
| Riccardo Patrese | 2 | 2 | 2 | DNF | 2 | 3 | DNF | 2 | 2 | 8 | DNF | 3 | 5 | DNF | 1 | DNF |
| Legende | ||
|---|---|---|
| Farbe | Abkürzung | Bedeutung |
| Gold | – | Sieg |
| Silber | – | 2. Platz |
| Bronze | – | 3. Platz |
| Grün | – | Platzierung in den Punkten |
| Blau | – | Klassifiziert außerhalb der Punkteränge |
| Violett | DNF | Rennen nicht beendet (did not finish) |
| NC | nicht klassifiziert (not classified) | |
| Rot | DNQ | nicht qualifiziert (did not qualify) |
| DNPQ | in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify) | |
| Schwarz | DSQ | disqualifiziert (disqualified) |
| Weiß | DNS | nicht am Start (did not start) |
| WD | zurückgezogen (withdrawn) | |
| Hellblau | PO | nur am Training teilgenommen (practiced only) |
| TD | Freitags-Testfahrer (test driver) | |
| ohne | DNP | nicht am Training teilgenommen (did not practice) |
| INJ | verletzt oder krank (injured) | |
| EX | ausgeschlossen (excluded) | |
| DNA | nicht erschienen (did not arrive) | |
| C | Rennen abgesagt (cancelled) | |
| keine WM-Teilnahme | ||
| sonstige | P/fett | Pole-Position |
| 1/2/3/4/5/6/7/8 | Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen | |
| SR/kursiv | Schnellste Rennrunde | |
| * | nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet | |
| () | Streichresultate | |
| unterstrichen | Führender in der Gesamtwertung | |
Verbleib
Sebastian Vettel kaufte 2019 einen Williams FW14B beim Auktionshaus Bonhams für 3,02 Millionen Euro. Er zeigt den Wagen bei Veranstaltungen wie dem Goodwood Festival of Speed.[3]
Literatur
- Adrian Newey: Wie man ein Auto baut, Pantauro Verlag, übersetzte deutsche Verfassung, 6. Auflage 2023, ISBN 978-3-7105-0031-2
- Achim Schlang: Grand Prix 1992, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1992, 1. Auflage, ISBN 3-613-01493-9
Weblinks
- Close up look at the 1992 Williams FW14B F1 car Sehr ausführlicher „Walk around“ um den Williams FW14B (englisch)
- Mansell Hunts Down Senna | 1992 Monaco Grand Prix Originalaufnahmen und Reportage vom 1992er Monaco Grand Prix (Senna vs. Mansell) (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Williams FW14B: Die Innovationen von Mansells Rekordbrecher. (motorsport.com [abgerufen am 9. September 2025]).
- ↑ motorsport-total.com: Williams FW14B: Die Innovationen von Mansells Rekordbrecher, abgerufen am 4. März 2025
- ↑ auto-motor-und-sport.de: Vettel kauft Mansell-Williams, abgerufen am 4. März 2025
