Badefols-d’Ans
| Badefols-d’Ans Badafòu d’Ans | ||
|---|---|---|
|
| |
| Staat | ||
| Region | Nouvelle-Aquitaine | |
| Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
| Arrondissement | Sarlat-la-Canéda | |
| Kanton | Le Haut-Périgord noir | |
| Gemeindeverband | Terrassonnais Haut Périgord Noir | |
| Koordinaten | 45° 14′ N, 1° 12′ O | |
| Höhe | 165–348 m | |
| Fläche | 18,34 km² | |
| Einwohner | 410 (1. Januar 2022) | |
| Bevölkerungsdichte | 22 Einw./km² | |
| Postleitzahl | 24390 | |
| INSEE-Code | 24021 | |
Blick auf Badefols-d’Ans | ||
Badefols-d’Ans (Aussprache [badˈfɔl dɑ̃s], okzitanisch Badafòu d’Ans) ist eine französische Gemeinde mit 410 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehört zum Arrondissement Sarlat-la-Canéda und zum Gemeindeverband Communauté de communes Terrassonnais Haut Périgord Noir. Die Einwohner werden Badefolais und Badefolaises genannt.
Geografie

Badefols-d’Ans liegt etwa 38 Kilometer ostsüdöstlich von Périgueux, etwa 28 Kilometer westnordwestlich von Brive-la-Gaillarde und etwa 38 Kilometer nördlich von Sarlat-la-Canéda an der Grenze zum benachbarten Département Corrèze. Die Gemeinde befindet sich in der Région naturelle des Périgord central, Teil des touristisch benannten Périgord noir. Ihr Gebiet liegt im Einzugsgebiet der Dordogne und wird entwässert vom im Oberlauf zeitweise trockenfallenden Flüsschen Lourde, das es im Norden begrenzt, von den ebenfalls zeitweise trockenfallenden Flüsschen Taravellou und Ruisseau des Lions, die beide hier entspringen, sowie von verschiedenen kleineren Fließgewässern.
Das Département Dordogne liegt auf der Nordplatte des Aquitanischen Beckens und grenzt im Nordosten an einen Rand des Zentralmassivs. Es weist eine große geologische Vielfalt auf. Das Gelände ist in der Tiefe in regelmäßigen Schichten angeordnet, die von der Sedimentation auf dieser alten Meeresplattform zeugen. Das Département lässt sich daher geologisch in vier Stufen unterteilen, die sich nach ihrem geologischen Alter unterscheiden. Badefols-d’Ans liegt in der zweiten Stufe von Nordosten, einer Hochebene aus sehr hartem Kalkstein aus dem Jura, den das Meer durch chemische Karbonatsedimentation in dicken und massiven Schichten abgelagert hat.[1]
Das Gebiet der Gemeinde erstreckt sich über eine hügelige, teils bewaldete Landschaft mit vereinzelten Weinbergen mit Erhebungen bis 348 m nahe des Zentrums, das sich auf 312 m auf derselben Hügelkette befindet. Der topographisch tiefste Punkt liegt mit 165 m im äußersten Norden beim Austritt der Lourde aus dem Gemeindegebiet.
67 % der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich, hauptsächlich heterogen genutzt, etwa 32 % sind bewaldet, etwa 1 % entfällt auf bebaute Gebiete.[2]
Badefols-d’Ans wird von folgenden acht Gemeinden umgeben:
| Hautefort | Boisseuilh Teillots |
Coubjours |
| Nailhac |
|
Louignac (Corrèze) |
| Châtres | Villac |

Naturrisiken
Naturrisiken manifestieren sich in Badefols-d’Ans als
- Überschwemmungen und den mit ihnen assoziierten Schlammströmen und Hangrutschungen
- Stürme, Gewitter, Schnee, große Fröste oder Hitze
- Dürren
- Waldbrände
- Bodensetzungen
- Radon
Die Gemeinde ist der Gefahr von Waldbränden ausgesetzt. Der übergroße Teil des Gemeindegebiets besteht deshalb eine rechtliche Plicht zur Beseitigung von Gestrüpp rund um Häuser, Straßen und andere Einrichtungen oder Geräten zur Vorbeugung von Waldbränden.[3]
Wie die Risikokarte zeigt, ist Badefols-d’Ans zu etwa 80 % seines Gemeindegebietes von der mittleren Gefahr durch Bodensetzungen bei abwechselnden Dürre- und Regenperioden betroffen. Die Erdbebengefahr ist als relativ niedrig einzustufen. In mehreren Teilen des französischen Staatsgebiets kann Radon, das sich in bestimmten Wohnungen oder anderen Räumlichkeiten ansammelt, eine erhebliche Belastungsquelle für die Bevölkerung durch ionisierende Strahlung darstellen. Gemäß der Klassifizierung von 2018 ist die Gemeinde Badefols-d’Ans in Zone 3 eingestuft, d. h. in ein Gebiet mit erheblichem Radonpotenzial.[4]
Etymologie und Geschichte
Der Ort wurde häufig von Cro-Magnon-Menschen besucht, die zahlreiche Werkzeuge und Waffen aus Feuerstein hinterließen. Die Entdeckung eines gallorömischen Mosaiks Ende des letzten Jahrhunderts deutet auf die Existenz einer Villa zu dieser Zeit hin.
Die Existenz eines Höhlenunterstands und der romanischen Kirche aus dem 12. Jahrhundert belegt das lange Bestehen des Dorfes. Sein Name ist im Kirchenregister des 13. Jahrhunderts in der Form Badeffol belegt und variiert bis in die heutige Zeit. Man findet Badafou (1292) und Badafol (1382), Badefol auf der Carte de Cassini (Ende 18. Jahrhundert). Sein Ursprung aus dem Okzitanischen ist unstrittig, seine Lesart ist es nicht. Badefol könnte sich aus den Wörtern badar (deutsch sprachlos bleiben und öffnen) und fol (deutsch verrückt) zusammengesetzt sein. Beide Wörter stammen aus dem Latein. „Offen“ und „verrückt“ könnte man den Bewohnern zusprechen. Andererseits könnte man Badefol als Zusammensetzung von bada fol, im Okzitanischen badaud sehen, ebenfalls eine spöttische Art, sich auf die Dorfbewohner zu beziehen.
Der Namenszusatz Ans erschien erstmals und einmalig im 13. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Capella d’Ans (1243). Ans ist der Name einer Kastellanei, die sich noch im 14. Jahrhundert über 18 Pfarrgemeinden erstreckte und die die bedeutendste der Vizegrafschaft Limoges war. 1762 wurde das Gebiet von Badefols zur Markgrafschaft erhoben. Der Herr von Artigeas wurde Marquis von Bonneguise und zusammen mit seinem Bruder Jean Mitherr von Badefols.
Der Name stammt wahrscheinlich von einem gallorömischen Namen einer Person Antius, der ursprünglich eine Person aus Anzio, (lateinisch Antium), einer Stadt in der italienischen Region Latium, bezeichnete.[5]
Als Zusammensetzung in der Schreibweise Badefol Dans wurde der Name der Gemeinde bei der Gründung während der Französischen Revolution eingetragen.,[6]
Das Gebiet von Ans kannte lange Zeit einen gewissen Wohlstand aufgrund seiner Schmiedeöfen, von denen mehrere über den lokalen Bedarf hinaus produzierten. 1730 gab es 30 Betriebe, 56 im Jahre 1811, die 1172 Arbeiter beschäftigten. Ab den 1850er Jahren verschwanden diese Produktionsstätten nach und nach.[5]
Bevölkerungsentwicklung
| Badefols-d’Ans: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | |||
| 1793 | 1.060 | |||
| 1800 | 1.073 | |||
| 1806 | 1.026 | |||
| 1821 | 1.112 | |||
| 1831 | 1.157 | |||
| 1836 | 1.196 | |||
| 1841 | 1.246 | |||
| 1846 | 1.171 | |||
| 1851 | 1.255 | |||
| 1856 | 1.265 | |||
| 1861 | 1.248 | |||
| 1866 | 1.307 | |||
| 1872 | 1.193 | |||
| 1876 | 1.209 | |||
| 1881 | 1.201 | |||
| 1886 | 1.261 | |||
| 1891 | 1.195 | |||
| 1896 | 1.312 | |||
| 1901 | 1.218 | |||
| 1906 | 1.172 | |||
| 1911 | 1.165 | |||
| 1921 | 913 | |||
| 1926 | 863 | |||
| 1931 | 766 | |||
| 1936 | 750 | |||
| 1946 | 719 | |||
| 1954 | 685 | |||
| 1962 | 567 | |||
| 1968 | 545 | |||
| 1975 | 518 | |||
| 1982 | 511 | |||
| 1990 | 451 | |||
| 1999 | 457 | |||
| 2006 | 463 | |||
| 2013 | 445 | |||
| 2020 | 386 | |||
| Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2006[7][8][9] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz | ||||
Sehenswürdigkeiten
- Kirche Saint-Vincent-et-Saint-Cloud aus dem 12./13. Jahrhundert, seit 1948 als Monument historique klassifiziert
- Die Burg Badefols-d’Ans bildet einen Sporn und dominiert die weite Ebene am Hang. Bereits Ende des 13. Jahrhunderts erwähnt, stammen die Burggebäude aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Ein Seitenflügel und eine Terrasse wurden im 17. Jahrhundert errichtet. Das Schloss wurde 1944 von Truppen der Division Brehmer niedergebrannt, nachdem seine Besitzer, die Familie Lestrade de Conty, die Résistance unterstützt hatten, später jedoch wieder aufgebaut. Es ist seit 2007 als Monument historique eingeschrieben
-
Kirche Saint-Vincent-et-Saint-Cloud
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Schloss Badefols-d’Ans
Wirtschaft
Erwerbstätigkeit
Im Jahre 2022 waren 148 Personen zwischen 15 und 64 Jahren in Badefols-d’Ans erwerbstätig, entsprechend 36,1 % der Gesamtbevölkerung der Gemeinde. Die Zahl der Arbeitslosen ist mit 13 im Jahr 2022 sehr viel niedriger als im Jahr 2016 (37). Die Arbeitslosenquote sank von 20,9 % (2016) auf 8,6 % (2022).[10]
Branchen und Betriebe
36 nicht-landwirtschaftliche Gewerbebetriebe waren im Jahr 2022 in Badefols-d’Ans wirtschaftlich aktiv:[10]
| Branche | ||
|---|---|---|
| Anzahl | % | |
| Gesamt | 36 | |
| Fertigung, Bergbau und andere Industrien | 3 | 8,3 % |
| Baugewerbe | 7 | 19,4 % |
| Groß- und Einzelhandel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie | 11 | 30,6 % |
| Information und Kommunikation | 1 | 2,8 % |
| Immobilien | 3 | 8,3 % |
| Fachbezogene, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten sowie administrative und unterstützende Dienstleistungstätigkeiten | 7 | 19,4 % |
| Öffentliche Verwaltung, Bildung, menschliche Gesundheit und soziales Handeln | 1 | 2,8 % |
| Andere Dienstleistungen | 3 | 8,3 % |
Landwirtschaft
Im Jahr 2020 lag die technisch-ökonomische Ausrichtung der Landwirtschaft der Gemeinde mit dem Fokus auf Polykulturen und/oder Mischbetriebe in der Tierhaltung.[11] Die Zahl der aktiven landwirtschaftlichen Betriebe in der Gemeinde sank von 46 bei der Landwirtschaftszählung von 1988 auf 38 im Jahr 2000, auf 30 im Jahr 2010 und schließlich auf 23 im Jahr 2020, insgesamt ein Rückgang von 50 % in 32 Jahren. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche verminderte sich von 1119 Hektar im Jahre 1988 auf 902 Hektar im Jahre 2020. Die genutzte Fläche pro Betrieb stieg hingegen von 24,3 Hektar auf 39,2 Hektar.[12][13][14]
Verkehr
Badefols-d’Ans liegt fernab von größeren Verkehrsachsen. Die Departementsstraßen D 62 und D 71 sind die hauptsächlichen Verkehrsadern der Gemeinde. Die D 62 führt in nordwestlicher Richtung nach Hautefort, die D 71 in nordöstlicher Richtung nach Coubjours. Nachgeordnete Departementsstraßen und lokale Landstraßen verbinden das Zentrum mit den Weilern der Gemeinde und mit weiteren Nachbargemeinden.
Gemeindepartnerschaft
Mit der belgischen Gemeinde Ans in der Provinz Lüttich besteht seit 1999 eine Partnerschaft.
Literatur
- Chantal Tanet, Tristan Hordé: Dictionnaire des noms de lieux du Périgord. Editions Fanlac, Périgueux 2000, ISBN 2-86577-215-2 (französisch).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Géologie de la Dordogne-Périgord. Esprit de Pays, abgerufen am 11. September 2025 (französisch).
- ↑ Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, 2018, abgerufen am 11. September 2025 (französisch).
- ↑ Dossier des Départements der Hauptrisiken. (PDF) Département Dordogne, abgerufen am 11. September 2025 (französisch).
- ↑ Les risques près de chez moi. Ministerium für ökologischen Wandel, Biodiversität, Wälder, Meer und Fischerei, abgerufen am 11. September 2025 (französisch).
- ↑ a b Tanet, Hordé, Seiten 31 und 39
- ↑ a b Notice Communale Badefols-d'Ans. EHESS, abgerufen am 11. September 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2006 Commune de Badefols-d'Ans (24021). INSEE, abgerufen am 11. September 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2013 Commune de Badefols-d'Ans (24021). INSEE, abgerufen am 11. September 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2020 Commune de Badefols-d'Ans (24021). INSEE, abgerufen am 11. September 2025 (französisch).
- ↑ a b Dossier complet Commune de Badefols-d'Ans (24021). INSEE, abgerufen am 11. September 2025 (französisch).
- ↑ Territoriale Spezialisierung der landwirtschaftlichen Produktion im Jahr 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 11. September 2025 (französisch).
- ↑ Allgemeine Daten der landwirtschaftlichen Betriebe mit Sitz in Badefols-d’Ans. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 11. September 2025 (französisch).
- ↑ Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe und deren durchschnittliche landwirtschaftlich genutzte Fläche 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 11. September 2025 (französisch).
- ↑ Gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 11. September 2025 (französisch).


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