Auriac-du-Périgord
| Auriac-du-Périgord Auriac de Perigòrd | ||
|---|---|---|
| ||
| Staat | ||
| Region | Nouvelle-Aquitaine | |
| Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
| Arrondissement | Sarlat-la-Canéda | |
| Kanton | Le Haut-Périgord noir | |
| Gemeindeverband | Terrassonnais Haut Périgord Noir | |
| Koordinaten | 45° 6′ N, 1° 8′ O | |
| Höhe | 93–293 m | |
| Fläche | 18,63 km² | |
| Einwohner | 400 (1. Januar 2022) | |
| Bevölkerungsdichte | 21 Einw./km² | |
| Postleitzahl | 24290 | |
| INSEE-Code | 24018 | |
| Website | www.auriac-du-perigord.fr | |
Blick auf Auriac-du-Périgord | ||
Auriac-du-Périgord (Aussprache [oʁˈjak dy peʁiˈɡɔʁ], okzitanisch Auriac de Perigòrd) ist ein Ort und eine südwestfranzösische Gemeinde mit 400 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehört zum Arrondissement Sarlat-la-Canéda und zum Gemeindeverband Communauté de communes Terrassonnais Haut Périgord Noir. Die Bewohner werden Auriacois und Auriacoises genannt.
Geografie

Auriac-du-Périgord liegt etwa 34 Kilometer ostsüdöstlich von Périgueux, etwa 32 Kilometer westsüdwestlich von Brive-la-Gaillarde und etwa 25 Kilometer nordnordwestlich von Sarlat-la-Canéda in der Région naturelle des Périgord noir, Teil des gleichnamigen, touristisch benannten Landesteils. Die Gemeinde befindet sich im Einzugsgebiet der Dordogne und wird entwässert von der Laurence, dem Ruisseau Aygueparse und verschiedenen kleineren Fließgewässern.
Das Département Dordogne liegt auf der Nordplatte des Aquitanischen Beckens und grenzt im Nordosten an einen Rand des Zentralmassivs. Es weist eine große geologische Vielfalt auf. Das Gelände ist in der Tiefe in regelmäßigen Schichten angeordnet, die von der Sedimentation auf dieser alten Meeresplattform zeugen. Das Département lässt sich daher geologisch in vier Stufen unterteilen, die sich nach ihrem geologischen Alter unterscheiden. Auriac-du-Périgord liegt in der dritten Stufe von Nordosten, einer Hochebene aus heterogenem Kalkstein aus der Kreidezeit.[1]
Das Gebiet der Gemeinde erstreckt sich über die sekundären Gebiete der Oberkreide. Es findet sich überwiegend Kalkstein, nördlich der Laurence finden sich jedoch sandige Sedimentformationen. Im Gegensatz zum Laurencetal, das sumpfig und sogar überschwemmbar sein kann, findet man in den höheren Lagen Wälder, insbesondere Eichen. Diese Art wird allmählich durch Kiefern verdrängt.
Das Relief ist durch eine Gruppe großer Hügel gekennzeichnet, die im Nordwesten der Gemeinde (nördlich vom Weiler Porcher) auf 293 m gipfeln. Der topographisch tiefste Punkt befindet sich am Talboden mit 93 m im Südosten am Austritt der Laurence aus dem Gemeindeareal in der Nähe vom Weiler Vialot. Der Ortskern befindet sich auf etwa 120 m Meereshöhe.[2]
Etwa 54 % der Fläche der Gemeinde sind bewaldet, etwa 46 % werden landwirtschaftlich, hauptsächlich heterogen genutzt.[3]
Auriac-du-Périgord wird von folgenden sieben Gemeinden umgeben:
| Thenon | Azerat | La Bachellerie |
|
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| Fanlac (Berührungspunkt) Bars |
Montignac-Lascaux | Aubas |

Naturrisiken
Naturrisiken manifestieren sich in Auriac-du-Périgord als
- Überschwemmungen und den mit ihnen assoziierten Schlammströmen und Hangrutschungen
- Stürme, Gewitter, Schnee, große Fröste oder Hitze
- Dürren
- Waldbrände
- Bodensetzungen.
Die Gemeinde ist vor allem der Gefahr von Waldbränden ausgesetzt. Beim nahezu gesamten Gemeindegebiet besteht deshalb eine rechtliche Plicht zur Beseitigung von Gestrüpp rund um Häuser, Straßen und andere Einrichtungen oder Geräten zur Vorbeugung von Waldbränden.[4]
Wie die Risikokarte zeigt, ist Auriac-du-Périgord zu etwa einem Drittel seines Gemeindegebietes stark von der Gefahr durch Bodensetzungen bei abwechselnden Dürre- und Regenperioden betroffen. Die Erdbebengefahr ist als relativ niedrig einzustufen. Das Gemeindegebiet ist einer schwachen Radongefahr ausgesetzt und wird der Zone 1 zugeordnet.[5]
Etymologie und Geschichte
Im Gebiet von Auriac wurden Überreste von Materialien aus Stein gefunden. So wurden beispielsweise im Weiler La Lande Faustkeile aus dem Moustérien gefunden, die auf ein Alter von etwa 90.000 bis 70.000 Jahren datiert werden können.
Die lateinische Endung des Namens auf -ac in Verbindung mit dem Namen der Pfarrkirche Saint-Étienne deutet darauf hin, dass der Ort bereits in gallorömischer Zeit besiedelt und relativ früh, zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert, evangelisiert wurde. Im Mittelalter war Auriac eine der vierzehn Pfarrgemeinden, die das Gebiet der Kastellanei Montignac bildeten. Die strategische Bedeutung der Pfarrgemeinde innerhalb der Kastellanei steht außer Zweifel, da der Seigneur mehrere Vasallen im Gebiet von Auriac einsetzte. Die hohe Zahl ehemaliger Adelshäuser zeugt davon: Beaupuy, La Faye, Ségelard, Leycherie und Les Palisses mit den alten Türmen von Jaillieix und Deffeix.
Das Lehen Auriac entstand 1487 nach dem Verkauf der Pfarrgemeinde durch Alain und Jean d’Albret an Raymond Arnal und Antoinette de La Cropte. Die Kapelle wurde im 15. Jahrhundert errichtet, zu der Zeit, als die romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert befestigt wurde. Der Name des Dorfes erschien im 13. Jahrhundert in der latinisierten Form Auriacum. Das Toponym geht auf eine gallorömische Person namens Aureus zurück mit Anfügen der Endung -acum. Dieser Eigenname geht wiederum auf das Wort aurum (deutsch Gold) zurück. 1925 wurde der Name von Auriac-de-Montignac in Auriac-du-Périgord geändert.[6]
Bevölkerungsentwicklung
| Auriac-du-Périgord: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | |||
| 1793 | 1.044 | |||
| 1800 | 1.038 | |||
| 1806 | 1.048 | |||
| 1821 | 891 | |||
| 1831 | 1.145 | |||
| 1836 | 1.198 | |||
| 1841 | 1.200 | |||
| 1846 | 1.151 | |||
| 1851 | 1.182 | |||
| 1856 | 1.204 | |||
| 1861 | 1.202 | |||
| 1866 | 1.149 | |||
| 1872 | 1.065 | |||
| 1876 | 1.127 | |||
| 1881 | 1.088 | |||
| 1886 | 974 | |||
| 1891 | 805 | |||
| 1896 | 743 | |||
| 1901 | 739 | |||
| 1906 | 727 | |||
| 1911 | 706 | |||
| 1921 | 575 | |||
| 1926 | 565 | |||
| 1931 | 515 | |||
| 1936 | 524 | |||
| 1946 | 452 | |||
| 1954 | 399 | |||
| 1962 | 356 | |||
| 1968 | 338 | |||
| 1975 | 316 | |||
| 1982 | 333 | |||
| 1990 | 377 | |||
| 1999 | 398 | |||
| 2006 | 409 | |||
| 2013 | 400 | |||
| 2020 | 401 | |||
| Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[7] INSEE ab 2006[8][9][10] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz | ||||
Im 14. Jahrhundert hatte Auriac 170 Haushalte oder etwa 850 Einwohner. Das Ende der großen Epidemien, insbesondere der Pest, ab dem Beginn des 16. Jahrhunderts ermöglichte einen Bevölkerungszuwachs in der Gemeinde. Vom 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts betrug die Bevölkerungszahl etwa tausend Einwohner (ohne Berücksichtigung der durch Missernten und Epidemien bedingten Schwankungen). Ab den 1880er Jahren begann der Bevölkerungsrückgang, ein Phänomen, das zweifellos mit der Reblauskrise und dem Niedergang der Landwirtschaft zusammenhängt.
Sehenswürdigkeiten
- Die Kirche Saint-Étienne ist ein einschiffiger romanischer Bau des 12. Jahrhunderts mit einer rechteckig ummantelten Apsis. Im Verlauf des Hundertjährigen Krieges (1337–1453) wurde die kleine Kirche befestigt und erhielt einen wehrhaften Vierungsturm. Der Chor wurde im 15. Jahrhundert mit Kreuzrippengewölben neu gewölbt. Das Kirchenschiff und die Apsis, die in den ersten Jahren des Hundertjährigen Krieges vermutlich stark beschädigt wurden, wurden im 14. Jahrhundert erhöht, um über den Gewölben Verteidigungskammern unterzubringen. Der Glockenturm, der im 12. Jahrhundert auf dem Querschiff stand, wurde im 14. Jahrhundert umgebaut. Die äußerst schmucklose Fassade wird von einem Rechteckgiebel überhöht; nur ein hochgelegenes Fenster belichtet das gewölbte Kirchenschiff. Der Kirchenbau ist seit 1973 als Monument historique eingeschrieben.[11]
- Das neben der Kirche stehenden Pfarrhaus aus dem 17. Jahrhundert ist mit dieser über eine kleine überdachte Balustradenbrücke verbunden.
- Auch die Kapelle Saint-Rémy, ein außerhalb des Ortes im freien Feld (45° 6′ 38″ N, 1° 7′ 20″ O) stehender turm- und schmuckloser spätgotischer Bau des 15. oder 16. Jahrhunderts, ist seit 1948 als Monument historique eingeschrieben.[12]
- Das Schloss La Faye (45° 6′ 18″ N, 1° 7′ 34″ O) ist ein eher schlichter Bau des 13. bis 15. Jahrhunderts, dessen Fenster im 18. und 19. Jahrhundert erneuert wurden. Der in Privatbesitz befindliche Schlossbau wurde im Jahr 1948 als Monument historique eingeschrieben.[13]
- Eine – wahrscheinlich zur Bewachung der Felder während der Erntezeit genutzte – Steinhütte aus Trockenmauerwerk (cabane) steht auf einem Flurstück mit Namen La Nicote.
-
Pfarrhaus und Kirche Saint-Étienne
-
Kapelle Saint-Rémy
-
Schloss La Faye
Bildung
Auriac-du-Périgord verfügt über eine öffentliche Grundschule (École élémentaire).[14]
Wirtschaft
Bis in die heutige Zeit spielt die Landwirtschaft die größte Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde: Der ehemals auch hier betriebene Weinbau ist jedoch nach der Reblauskrise gänzlich aufgegeben worden; Tabak und Mais sind ebenfalls auf dem Rückzug – stattdessen dominieren Felder, aber auch Walnuss-, Edelkastanien- und Obstbäume die Region. Auch Trüffel und Gänseleberpastete gehören zu den regionalen Produkten. Einige leerstehende Häuser werden als Ferienwohnungen (gîtes) vermietet.
Erwerbstätigkeit
Im Jahre 2022 waren 171 Personen zwischen 15 und 64 Jahren in Auriac-du-Périgord erwerbstätig, entsprechend 42,8 % der Gesamtbevölkerung der Gemeinde. Die Zahl der Arbeitslosen ist mit 23 im Jahr 2022 niedriger als im Jahr 2016 (26).[15]
Branchen und Betriebe
40 nicht-landwirtschaftliche Gewerbebetriebe waren im Jahr 2022 in Auriac-du-Périgord wirtschaftlich aktiv:[15]
| Branche | ||
|---|---|---|
| Anzahl | % | |
| Gesamt | 40 | |
| Fertigung, Bergbau und andere Industrien | 4 | 10,0 % |
| Baugewerbe | 10 | 25,0 % |
| Groß- und Einzelhandel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie | 13 | 32,5 % |
| Immobilien | 1 | 2,5 % |
| Fachbezogene, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten sowie administrative und unterstützende Dienstleistungstätigkeiten | 6 | 15,0 % |
| Öffentliche Verwaltung, Bildung, menschliche Gesundheit und soziales Handeln | 1 | 2,5 % |
| Andere Dienstleistungen | 5 | 12,5 % |
Landwirtschaft
Im Jahr 2020 lag die technisch-ökonomische Ausrichtung der Landwirtschaft der Gemeinde mit dem Fokus auf Pferdezucht und/oder Haltung von anderen Pflanzenfressern.[16] Die Zahl der aktiven landwirtschaftlichen Betriebe in der Gemeinde sank von 35 bei der Landwirtschaftszählung von 1988 auf 27 im Jahr 2000, auf 19 im Jahr 2010 und schließlich auf 14 im Jahr 2020, insgesamt ein Rückgang von 60 % in 32 Jahren. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche verminderte sich von 726 Hektar im Jahre 1988 auf 465 Hektar im Jahre 2020. Die genutzte Fläche pro Betrieb stieg von 20,7 Hektar auf 32,2 Hektar.[17][18][19]
Verkehr
Auriac-du-Périgord liegt fernab größerer Verkehrsachsen. Die nachgeordnete Departementsstraße D 67 ist die Hauptverkehrsachse der Gemeinde und verbindet sie in nordwestlicher Richtung mit Thenon, in südöstlicher Richtung mit Montignac-Lascaux. Südöstlich des Zentrums stößt die D 65 aus Richtung La Bachellerie hinzu. Lokale Landstraßen verbinden das Zentrum mit den Weilern und weiteren Nachbargemeinden.
Busse einer Linie im Auftrag der Region Nouvelle-Aquitaine verbinden Auriac-du-Périgord mehrmals am Tag mit Périgueux und mit Sarlat-la-Canéda.[20]
Literatur
- Chantal Tanet, Tristan Hordé: Dictionnaire des noms de lieux du Périgord. Editions Fanlac, Périgueux 2000, ISBN 2-86577-215-2 (französisch).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Géologie de la Dordogne-Périgord. Éditions Esprit de Pays, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ Becker Line: Présentation de la commune d'Auriac-du-Périgord. Region Nouvelle-Aquitaine, 2011, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, 2018, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ Dossier des Départements der Hauptrisiken. (PDF) Département Dordogne, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ Les risques près de chez moi. Ministerium für ökologischen Wandel, Biodiversität, Wälder, Meer und Fischerei, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ Tanet, Hordé, Seiten 35–36
- ↑ Notice Communale Auriac-du-Périgord. EHESS, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2006 Commune de Auriac-du-Périgord (24018). INSEE, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2013 Commune de Auriac-du-Périgord (24018). INSEE, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2020 Commune de Auriac-du-Périgord (24018). INSEE, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ Église Saint-Étienne, Auriac-du-Périgord in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
- ↑ Chapelle Saint-Rémy, Auriac-du-Périgord in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
- ↑ Château de la Faye, Auriac-du-Périgord in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
- ↑ École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ a b Dossier complet Commune d’Auriac-du-Périgord (24018). INSEE, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ Territoriale Spezialisierung der landwirtschaftlichen Produktion im Jahr 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ Allgemeine Daten der landwirtschaftlichen Betriebe mit Sitz in Auriac-du-Périgord. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe und deren durchschnittliche landwirtschaftlich genutzte Fläche 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ Gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche 2020. Französisches Landwirtschaftsministerium, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).
- ↑ Regionallinien Dordogne. (PDF) Region Nouvelle-Aquitaine, abgerufen am 6. September 2025 (französisch).

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