Witanowo
| Witanowo | |||
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| Basisdaten | |||
| Staat: |
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| Woiwodschaft: | Pommern | ||
| Powiat: | Bytów | ||
| Gmina: | Kołczygłowy | ||
| Geographische Lage: | 54° 7′ N, 17° 13′ O | ||
| Einwohner: | |||
Witanowo (deutsch Franzdorf) ist ein Ort im Powiat Bytowski (Bütower Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern in der Gmina Kołczygłowy (Alt Kolziglow).
Geographische Lage
Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa zwanzig Kilometer nordöstlich von Miastko (Rummelsburg i. Pom.), 19 Kilometer westsüdwestlich von Bytów (Bütow), 14 Kilometer südlich des Kirchdorfs Kołczygłowy (Alt Kolziglow), fünf Kilometer südöstlich des Dorfs Wiatrołom (Viartlum) und fünf Kilometer südlich des Dorfs Łubno (Lubben).
Geschichte

Die Ortschaft Franzdorf wurde im 18. Jahrhundert als Siedlung auf der Feldmark des adligen Guts Viartlum gegründet; hier siedelten um 1782 neun Halbbauern und acht Büdner.[1] Um neues Siedlungsland zu gewinnen, waren in dem Gutsbezirk zuvor staatlich geförderte Meliorationamaßnahmen durchgeführt worden.
Am 15. Mai 1905 wurde die Landgemeinde Franzdorf aus Teilen des Gutsbezirks Viartlum sowie der Gutsbezirke Lindenbusch und Seehof gebildet.[2]
Am 1. Dezember 1913 wurden auf der 429,9 Hektar großen Gemarkungsfläche der Landgemeinde Franzdorf 45 viehhaltende Haushaltungen gezählt, die zusammen 32 Pferde, 125 Stück Rindvieh, 22 Schafe und 203 Stück Borstenvieh hielten.[3]
Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Franzdorf eine Flächengröße von 4,3 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen insgesamt 26 bewohnte Wohnhäuser an drei verschiedenen Wohnstätten:[4]
- Antonswalde
- Franzdorf
- Louisenhof
Die Landgemeinde Franzorf gehörte im Jahr 1945 zum Landkreis Rummelsburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs und war dem Amtsbezirk Ponickel zugeordnet. Das Standesamt befand sich in Łubno (Lubben).
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Franzdorf Anfang März 1945 von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde Franzdorf zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Franzdorf vertrieben. Der Ortsname Franzdorf wurde zu „Witanowo“ polonisiert.
- Franzdorf heute
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Dorfstraße (2019) -
Dorfstraße (2019) -
Dorfstraße (2019) -
Bolzplatz (2019)
Demographie
| Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
|---|---|---|
| 1818 | 36 | adliges Dorf, zum Kirchspiel Zettin gehörig[5][6] |
| 1875 | 73 | Wohnplatz[7] |
| 1885 | 92 | am 1. Dezember, Wohnplatz[8] |
| 1895 | 92 | am 2. Dezember, Wohnplatz[9] |
| 1910 | 270 | am 1. Dezember, Dorf[10] |
| 1925 | 245 | Landgemeinde, darunter 238 Evangelische und sieben Katholiken[4] |
| 1933 | 224 | [11] |
| 1939 | 191 | [11] |
Kirche
Kirchspiel bis 1945
Die vor 1945 in Franzdorf anwesenden Dorfbewohner waren größtenteils evangelischer Konfession. Die evangelischen Einwohner, die in den 1920er Jahren dem Kirchspiel Zettin zugeordnet waren, gehörten ab 1926 zum deutlich näher gelegenen Lubben und damit zum evangelischen Kirchspiel Alt Kolziglow[12] im Kirchenkreis Schlawe in der Kirchenprovinz Pommern der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union.
Ds katholische Kirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.
Kirchspiel seit 1946
Die seit 1945 und Vertreibung der Einheimischen hier lebende polnische Dorfbevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch und gehört der Römisch-katholischen Kirche in Polen an.
Hier lebenden evangelische Kirchenglieder werden von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut. Das zuständige Pfarramt ist das der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp).
Literatur
- Franzdorf, Dorf, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
- Karlswalde, Gutsbezirk, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Karlswalde einschließlich Franzdorf, Gut Louisenhof und Vorwerk Antonswalde (meyersgaz.org).
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 810–811, Nr. 72 (Google Books).
- Der Kreis Rummelsburg – Ein Heimatbuch (Kreisausschuss des Kreises Rummelsburg, Hrsg.), Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979.
Weblinks
- Amtsbezirk Ponickel (Territorial.de)
- Die Gemeinde Franzdorf im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
Einzelnachweise
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 810–811, Nr. 72 (Google Books).
- ↑ Amtsbezirk Lubben (Territorial.de)
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Heft 4: Provinz Pommern, Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 23. Kreis Rummelsburg, S. 114–115, Ziffer 14 (Google Books).
- ↑ a b Die Gemeinde Franzdorf im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Ausgearbeitet und herausgegeben von Alexander August Mützell. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 382, Ziffer 975 (Google Books).
- ↑ Friedrich von Restorff: Topograohische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1827, S. 296, Ziffer 71 (Google Books).
- ↑ Oskar Brunkow: Die Wohnplätze des Königreiches Preussen, Band II: F–K, Berlin 1880, S. 60–61 (Google Books).
- ↑ Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen, IV. Provinz Pommern, Berlin 1888, Regierungsbezirk Köslin, 22. Kreis Rummelsburg, S. 162–163, Fußnote 125 (Google Books).
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen. Band IV: Provinz Pommern, Berlin 1898, 2. Regierungsbezirk Köslin, 22. Kreis Rummelsburg, S. 168–169, Fußnote 120 (Google Books).
- ↑ Franzdorf, Dorf, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
- ↑ a b Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Dirk Klingner: Geschichte des Dorfes Zettin im Kreis Rummelsburg in Pommern, Leipzig 2022, S. 114 (Google Books, eingeschränkte Vorschau).


