Wierszyno
| Wierszyno | |||
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| Basisdaten | |||
| Staat: |
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| Woiwodschaft: | Pommern | ||
| Powiat: | Bytowski | ||
| Gmina: | Kołczygłowy | ||
| Geographische Lage: | 54° 17′ N, 17° 13′ O | ||
| Einwohner: | 331 | ||
| Telefonvorwahl: | (+48) 59 | ||
| Kfz-Kennzeichen: | GBY | ||
Wierszyno (deutsch Versin, kaschubisch Wierszëno) ist ein Dorf im Powiat Bytowski (Bütower Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es ist der Verwaltungseinheit Gmina Kołczygłowy (Landgemeinde Alt Kolziglow) zugeordnet.
Geographische Lage
Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 34 Kilometer nordnordöstlich der Stadt Miastko (Rummelsburg in Pommern) und 3 ½ Kilometer nördlich des Dorfs Kołczygłowy (Alt Kolziglow).
Geschichte

Versin war ehemals ein altes Lehen und Stammhaus eines Zweigs der Familie Puttkamer. 1380 war der Vorfahre Albert Herr auf Barnow, Versin und Zettin.[1] Um 1782 gehörten zum Gut Versin ein Vorwerk, zehn Bauernhöfe, zwei Kossäten, ein Schulmeister, eine Schmiede, auf der Feldmark die Vorwerke Grabow und Johannishof, eine Schäferei, eine Wassermühle, 42 Feuerstellen (Haushaltungen), Buchen- und Eichenholzungen sowie das Recht auf Fischerei in Teichen und Bächen. Dem Besitzer des in Alt Kolziglow in der Stolpschen Synode eingepfarrten Guts stand das Recht des Mitpatronats an der Alt Kolziglowschen Kirche zu. Besitzer war Franz Johann Ulrich von Puttkamer (1746–1823), Premierlieutenant bei dem Winterfeldtschen Infanterieregiment und Ritter des Johanniterordens.[2]
Am 1. Dezember 1913 wurden auf der 342,3 Hektar großen Gemarkungsfläche der Landgemeinde Versin 51 viehhaltende Haushaltungen gezählt und im 1668,6 Hektar umfassenden Gutsbezirk Versin ebenfalls 51 viehhaltende Haushaltungen.[3]
Am 1. April 1927 hatte das Gut Versin eine Flächengröße von 1668 Hektar und 56 Ar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 324 Einwohner.[4] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Versin in die Landgemeinde Versin eingegliedert.[5]
Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Versin eine Flächengröße von 20,1 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen insgesamt 62 bewohnte Wohnhäuser an fünf verschiedenen Wohnplätzen:[6]
- Alt Johannishof
- Grabowo
- Merino
- Versin
- Versiner Mühle
Um 1935 gab es im Dorf Versin unter anderem einen Gasthof, ein Baugeschäft, eine Gärtnerei, zwei Gemischtwarenläden, eine Mühle, eine Schmiede und eine Tischlerei.[7] Im Jahr 1939 hatte die Landgemeinde 546 Einwohner.[8] Das Rittergut Versin war von 1380 bis 1945 ununterbrochen Puttkamerscher Besitz. Letzter Eigentümer des Guts vor 1945 war der Jurist Gustav von Puttkamer (1904–1971), der es geerbt hatte, nachdem sein ältester Bruder, Nikolaus von Puttkamer, 1942 als Major der Reserve im Krieg gefallen war.[9]
Bis 1945 gehörte die Landgemeinde Versin zum Landkreis Rummelsburg in der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Das Dorf war dem Amtsbezirk Barnow zugeordnet. Das Standesamt befand sich in Barnow.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Versin Anfang März 1945 von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde Versin zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. In der Folgezeit wurden die einheimischen Dorfbewohner von der polnischen Administration aus Versin vertrieben. Der Ortsname Versin wurde zu „Wierszyno“ polonisiert.
Kirche
Kirchspiel bis 1945
Die vor 1945 in Versin anwesenden Einheimischen waren größtenteils evangelischer Konfession. Die evangelischen Einwohner gehörten zum evangelischen Kirchspiel Alt Kolziglow.
Das katholische Kirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.
Kirchspiel seit 1946
Die seit 1945 und Vertreibung der Einheimischen hier lebende polnische Dorfbevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch und gehört der Römisch-katholischen Kirche in Polen an.
Hier lebenden evangelische Kirchenglieder werden von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut. Das zuständige Pfarramt ist das der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp).
Söhne und Töchter des Ortes
- Nikolaus Lorenz von Puttkamer (1703–1782), preußischer Generalleutnant und Kommandant von Stettin
- Georg Ludwig von Puttkamer (1715–1759), preußischer Generalmajor und Kommandeur eines Husaren-Regiments
- Gustav von Puttkamer (1817–1879), Landrat des Kreises Rummelsburg
- Bernhard von Puttkamer (1825–1904), preußischer Generalmajor und Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Ellinor von Puttkamer (1910–1999), deutsche Diplomatin und Historikerin
Literatur
- Versin, Dorf und Rittergut, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Versin (meyersgaz.org).
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. 2. Teil, 2. Band. Stettin 1784, S. 810, Ziffer 71 (Google Books).
- P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 68–69 (Google Books).
- Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 140–141 (Google Books).
- Der Kreis Rummelsburg – Ein Heimatbuch (Kreisausschuss des Kreises Rummelsburg, Hrsg.), Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979.
- Georg-Jesco von Puttkamer: Zwei Eichen und zwei Linden. Die Geschichte einer pommerschen Adelsfamilie. Westend Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2018 (Google Books, eingeschränkte Vorschau).
- Ellinor von Puttkamer: Der Landbesitz der Puttkamers. Freiburg i. Br. 1973.
Weblinks
- Amtsbezirk Barnow (Territorial.de)
- Die Gemeinde Versin im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- Versin (Heimatkreis Rummelsburg in Pommern)
- Versin, Krs. Rummelsburg (puttkamer.org)
Fußnoten
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel), Fünfter Jahrgang, Perthes, Gotha 1004, S. 643 (Google Books).
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. 2. Teil, 2. Band. Stettin 1784, S. 810, Ziffer 71 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Heft 4: Provinz Pommern, Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 23. Kreis Rummelsburg, S. 114–115, Ziffer 55 (Google Books), und S. 116–117, Ziffer 118 (Google Books).
- ↑ Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 399 (Google Books).
- ↑ Amtsbezirk Barnow (Territorial.de)
- ↑ Die Gemeinde Versin im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- ↑ Klockhaus' Kaufmännisches Handels- u. Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1174 (Google Books).
- ↑ Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Versin, Kr. Rummelsburg (puttkamer.org)


